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Das Versprechen

Das Versprechen

Titel: Das Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Schriftstück aus seiner Tasche nahm, »ich habe hier einen Scheck über eine halbe Million Dollar. Sie müssen diesem
    Unsinn nur ein Ende machen, und das Geld gehört Ihnen.«
    Cotton blickte Oz und Lou an. »Wissen Sie was, Miller?«, erwiderte er. »Ich überlasse es den Kindern. Was sie auch sagen, ich werde es tun.«
    Miller hockte sich hin und lächelte Lou und Oz zu.
    »Dieses Geld geht jetzt an euch. Kauft euch, was ihr wollt. Lebt in einem riesigen Haus mit einem tollen Auto und bezahltem Personal, das sich um euch kümmert. Ein richtig schönes Leben. Was sagt ihr dazu, Kinder?«
    »Wir haben schon ein Zuhause«, meinte Lou.
    »Okay, wie steht’s denn dann mit eurer Mom? Wer so krank ist, braucht viel Pflege, und die ist nicht gerade billig.« Er schwenkte den Scheck vor dem Mädchen. »Das hier löst all eure Probleme, junge Dame.«
    Goode hockte sich ebenfalls hin und blickte Oz an. »Und diese schrecklichen Waisenhäuser hält es euch auch vom Leib. Du willst doch mit deiner Schwester zusammenbleiben, oder?«
    »Behalten Sie Ihr olles Geld«, sagte Oz, »wir brauchen’s nicht, und wir wollen’s nicht. Und Lou und ich werden immer zusammen sein, Waisenhaus hin oder her.«
    Oz nahm seine Schwester bei der Hand, und sie gingen davon.
    Als die Männer sich wieder erhoben, schaute Cotton sie an, und Miller stopfte den Scheck wütend zurück in die Tasche. »Und das aus dem Mund von Kindern«, sagte Cotton. »Wenn wir doch alle so klug wären!«
    Dann ging auch er.
    Als sie wieder auf der Farm waren, sprach Cotton die Sache mit Lou und Oz durch. »Tut mir leid, aber wenn Louisa morgen nicht auf eigenen Füßen in den Gerichtssaal gelaufen kommt, wird sie wohl ihr Land verlieren.« Er schaute beide an. »Aber ihr sollt wissen, dass ich immer für euch da bin, was auch geschehen mag. Ich werde mich um euch alle kümmern, macht euch keine Sorgen. Ihr werdet nie in ein Waisenhaus kommen, und ihr werdet niemals getrennt. Das schwöre ich.« Lou und Oz umarmten Cotton so fest sie konnten und ließen ihn dann allein, damit er den letzten Tag im Gericht vorbereiten konnte. Vielleicht würde es ihr letzter Tag auf dem Berg sein.
    Lou bereitete das Abendbrot für Oz und Eugene und fütterte dann ihre Mutter. Anschließend setzte sie sich lange ans Kaminfeuer und dachte nach. Trotz der bitteren Kälte führte sie schließlich Sue aus der Scheune und ritt mit ihr auf den Hügel hinter dem Haus. Vor jedem Grab sprach sie ein Gebet. Die Sterne strahlten hell in jener Nacht, und Lou sah, wie die Berge ringsum weiß schimmerten, wie das Glitzern von Eis auf Ästen tausendfach verstärkt wurde und somit beinahe magisch wirkte. Das Land konnte Lou jetzt nicht helfen. Aber da gab es etwas, das sie ganz allein tun konnte. Lou wusste, sie hätte es schon längst tun sollen. Doch ein Fehler blieb nur dann ein Fehler, wenn man ihn nicht korrigierte.
    Sie ritt auf Sue zurück, stellte das Pferd in die Scheune und ging ins Zimmer ihrer Mutter. Sie setzte sich aufs Bett, nahm Amandas Hand und rührte sich nicht. Als ihr schließlich Tränen übers Gesicht liefen, beugte sie sich vor und küsste ihre Mutter auf die Wange. »Was auch geschieht, wir bleiben für immer zusammen. Das verspreche ich dir. Oz und ich werden immer bei dir sein. Immer.« Sie wischte ihre Tränen fort. »Du fehlst mir so.« Lou küsste sie noch einmal. »Ich liebe dich, Mom.« Sie verließ das Zimmer und sah nicht die Träne, die ihrer Mutter über die Wange lief.
    Als Oz hereinkam, lag Lou auf ihrem Bett und schluchzte leise. Sie machte nicht den geringsten Versuch, sich gegen die Tränen zu wehren, als ihr Bruder erschien. Oz kroch auf ihr Bett und nahm sie in den Arm.
    »Es kommt schon in Ordnung, Lou. Wirst schon sehen.«
    Lou setzte sich auf, wischte sich das Gesicht ab und schaute ihren Bruder an. »Ich glaube, wir brauchen ein Wunder.«
    »Ich könnte es noch mal mit dem Wunschbrunnen versuchen«, schlug Oz vor.
    Lou schüttelte den Kopf. »Was sollten wir für den Wunsch noch hergeben? Wir haben doch schon alles verloren.«
    Schweigend saßen sie einige Minuten da, bis Oz den Stapel Briefe auf Lous Schreibtisch entdeckte. »Hast du die alle gelesen?« Lou nickte. »Haben sie dir gefallen?«, fragte er.
    Lou erweckte den Eindruck, als würde sie gleich wieder in Tränen ausbrechen. »Sie sind wunderbar, Oz. Dad war nicht der einzige Schriftsteller in der Familie.«
    »Kannst du mir aus den Briefen was vorlesen? Bitte!«
    Lou stimmte schließlich zu,

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