Das Versprechen deiner Lippen
eher ernst.“
Sie lächelte über seinen Scherz, nippte an ihrem Wein und fühlte sich schon viel entspannter.
„Unsere erste Niederlassung außerhalb von Chicago war in Seattle. Mit dem Hafen dort hatten wir Zugang zum Pazifischen Raum. Das erwies sich als guter Schachzug. Daher haben wir jetzt Kunden aus Japan, Korea, Hongkong und Australien. Deshalb haben wir auch den Firmenjet angeschafft. Hast du eine Ahnung, wie lange ein Flug von Chicago nach Hongkong dauert?“
„Nein.“
„Sehr lange.“
„Habt ihr deshalb ein Badezimmer im Jet?“
„Ja, und auch die Sitze, die sich zu Betten ausklappen lassen.“
„Also keinesfalls, um anzugeben“, warf sie vorwitzig ein. „Aber ich bin dieses Jahr immerhin schon bis Denver gereist.“
„Wenn ich meine Arbeit in Chicago erledigen könnte, würde ich überhaupt nie reisen.“
Mandy mochte den Gedanken nicht, dass Caleb so viel unterwegs war. „Und bist du jetzt entspannt?“, fragte sie.
Er nickte. „Erstaunlicherweise ja.“
„Das ist gut.“
„Es liegt nur an dir.“
Übermütig prostete sie ihm zu. „Freut mich, wenn ich helfen kann.“
„Ich glaube dir, dass du das ernst meinst. Das mag ich so an dir.“
„Dass ich entspannend wirke?“ Sie war sich nicht sicher, ob sie das als Kompliment auffassen sollte. Entspannend konnte auch langweilig bedeuten. Und sie war sicher niemals so aufregend wie die Frauen, mit denen er sonst ausging.
„Du denkst nicht ständig daran, was ich für dich tun kann“, sagte Caleb. „Du sitzst da, siehst zauberhaft aus, genießt einen ziemlich mäßigen Wein, ohne dich zu beschweren.“
Sie betrachtete ihr Glas. „Sollte ich mich beschweren? Du meinst also, ich verstehe nicht viel von Wein?“
„Keineswegs. Aber dir ist nicht egal, wie ich mich fühle oder ob du etwas für mich tun kannst. Weißt du, wie selten das ist?“
„Habe ich wirklich einen schlechten Weingeschmack?“
Caleb lachte, nahm sein Glas und prostete ihr zu. Dann sah er sie lange an. „Du verstehst schon, wie ich das meine.“
Sie unterdrückte ein Grinsen. „Vermutlich kann ich mir aussuchen, ob du mich für eine Langweilerin oder für ein Landei hältst.“
Er stellte sein Glas ab und setzte sich neben sie. „Mandy, du bist alles andere als eine Langweilerin.“
„Aber ein Landei, das bin ich.“
Noch bevor er ihr widersprechen und ihr ein im Grunde falsches Kompliment machen konnte, sagte sie: „Ich komme von einer Ranch, Caleb. Bin kaum je aus Colorado herausgekommen. Ich habe noch nicht einmal meine Schwester in New York besucht.“
Caleb kniff überrascht die Augen zusammen. „Du hast Katrina noch nie bei einer Ballettaufführung gesehen?“
„Oh, ich habe sie ein paarmal tanzen sehen, in ihren letzten Jahren am College. Sie ist unglaublich gut. Aber seit sie beim Liberty-Ballett ist, habe ich sie noch nie gesehen. Und auch nicht als Solotänzerin im Emperor’s Theatre.“
„Das musst du unbedingt nachholen“, sagte er mit Nachdruck.
Sie schlang ihm spontan die Arme um den Hals, drückte ihn an sich und erwiderte seinen Kuss mit einer Hingabe, die aus dem Gefühl seines starken Körpers an ihrem erwuchs.
„Ich nehme dich mit nach New York“, versprach er.
„Jetzt gleich?“
„Nicht jetzt gleich.“ Seine warme Hand bedeckte ihr Knie, glitt an ihrem nackten Schenkel nach oben und unter ihr rotes Kleid. „Jetzt gleich hoffe ich, dich irgendwo ganz anders hin zu entführen.“
„Ich kann es kaum erwarten.“
Mit den Fingerrücken strich er ihr sanft über die Wange, fuhr mit den Fingerspitzen über ihr Schlüsselbein und schob die Träger ihres Kleides von ihren Schultern. „Ich bin so unendlich froh, dass du hier bist.“
Sie küsste ihn, erlaubte seiner drängenden Zunge, zwischen ihre Lippen zu schlüpfen, und küsste ihn leidenschaftlich und endlos. „Ich will nirgendwo anders sein als bei dir.“
Er ließ sich viel Zeit und verwöhnte jeden Zentimeter ihrer Haut mit seinen Küssen und Liebkosungen. Mandy hatte sich noch nie so sehr geliebt gefühlt. Und als sie nackt waren und miteinander verschmolzen, schmiegte sie sich an ihn und seufzte lustvoll auf, als seine langsamen, gefühlvollen Bewegungen sie immer weiter und weiter Richtung Höhepunkt trugen.
Die Realität verschwamm. Als sie schließlich auf dem Gipfel der Lust Calebs Namen herausschrie und sie einander danach in den Armen lagen, war Mandy sicher, im Himmel gelandet zu sein.
Ihr Herz schlug heftig, und sie atmete tief Calebs
Weitere Kostenlose Bücher