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Das Versprechen der Kurtisane

Das Versprechen der Kurtisane

Titel: Das Versprechen der Kurtisane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Grant
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kroch wieder aufs Bett und schob ihre Beine auseinander, um dazwischen Platz zu finden. »Das sagst du zu jedem Mann!«
    Ihre verunsicherte Miene löste sich in ein köstlich boshaftes Grinsen auf. »Jeder Mann hört es gern. Selbst einer, der weiß, dass es Schmeichelei ist.«
    Das konnte er nicht bestreiten. Er konnte überhaupt nichts mehr sagen. War er wirklich endlich am Ziel? Ihre Schenkel an seinen Hüften? Er mit den Händen auf der Matratze zu beiden Seiten von ihr, die Brust auf dem unheiligen Überfluss ihres Busens, ihre Schultern hochgedrückt von den Ellbogen, die sie noch immer hinter sich aufstützte, und ihr heiteres Gesicht nur Zentimeter von seinem entfernt? Das war so falsch, in jeder Hinsicht. Wie konnte es sich nur so himmlisch richtig anfühlen?
    »Lehn dich zurück.« Er stupste mit der Stirn gegen ihre.
    »Nein.« Sie blieb, wo sie war.
    So sollte es also sein, ja? Na gut. Sie hatten ja noch die ganze Nacht Zeit, um auszuhandeln, wer das Sagen hatte. Er senkte die Hüften und seine Eichel berührte ihr weiches Fleisch, feucht vor Lust.
    Er schloss die Augen und erschauderte. »Ich will dich so sehr«, flüsterte er. Verdammt. Er würde es nicht lange schaffen, beim ersten Mal. Aber er würde es wiedergutmachen. Wieder und wieder.
    »
Sag
mir das nicht.« Er öffnete die Augen und erblickte kühnen, unerschrockenen Trotz, gar nicht unähnlich dem Ausdruck, den er in jener ersten Nacht an ihr gesehen hatte, als sie ihn in der Bibliothek beim Zusehen erwischt hatte. »
Zeig
es mir. Jetzt.«
    »Die Wahrheit, Lydia!« Er klang, als läge er auf einer Streckbank. »Soll ich langsam anfangen?«
    »Nein, Mr Blackshear!« Ihre Augen funkelten wie Achate, keine Handbreit entfernt. »Du sollst mich ficken, so hart du kannst.«
    Sein Atem brannte ihm im Hals und sie verschwamm vor seinen Augen. Zur Hölle. Würde denn jeder einzelne Schritt ein Kampf werden? Er schüttelte den Kopf und stützte sich auf eine Hand, während er mit der anderen ihren Schenkel streichelte. »Ich habe lange auf diesen Moment gewartet.« Er konnte sie auch mit seiner Stimme streicheln. »Ich will es genießen.«
    »Nein.« Sie fegte seine Hand beiseite. »Lass das mit dem Verweilen!«
    »Ich verweile nur an Stellen, wo es dir gefällt.« Er wollte verdammt sein, wenn er zuließ, dass sie einen schnellen, brutalen Akt ohne jede Bedeutung daraus machte.
    »Ich sagte doch schon, was mir gefällt! Das werde ich ja wohl wissen.« Ihre Stimme wurde dünn und unruhig; sie zuckte wie ein bedrängtes Tier. »Bilde dir ja nicht ein, du wärst der Mann, der mir beibringt, was Zärtlichkeit ist!« Die
Zärtlichkeit
war eine Ratte, der sie eigenhändig das Genick brach, bevor sie sie zu den
Gefühlen
über die Hecke schleuderte.
    Und natürlich hatte er sich genau das eingebildet. Oder jedenfalls hatte er sich eingebildet, dass das, was zwischen ihnen gewesen war, irgendetwas hiermit zu tun haben würde. Sie hatte ihm bereits intime Dinge anvertraut, auf ihrem Spaziergang, und ihm so weit vertraut, sich von ihm trösten zu lassen, letzte Nacht, in eben diesem Bett. Warum um alles in der Welt behandelte sie ihn jetzt wie einen zahlenden Kunden?
    Er zog sich ein paar Zentimeter zurück und sah, wie Panik in ihren Augen aufflackerte. Sie wollte zwar vielleicht nur einen unpersönlichen Fick, aber den brauchte sie offenbar sehr dringend. »Ich will dir gar nichts beibringen. Das würde ich mir niemals anmaßen.« Er beugte sich und drückte ihr einen Kuss auf die Brustwarze, um sie seiner Begierde zu versichern. »Aber wir können doch bestimmt einen Kompromiss finden zwischen dem, was du willst, und dem, was ich will.«
    »
Kompromiss
ist doch bloß ein scheinheiliges Wort dafür, dass keiner zufriedengestellt wird. Mach das noch mal. Aber mit den Zähnen.«
    Endlich ein Angriffspunkt. »Gern, sooft du willst.« Er zog sich so weit zurück, dass er gar nichts mehr tun konnte, außer zu reden. »Nachdem wir uns darauf geeinigt haben, wie wir beide befriedigt aus dieser Sache herauskommen können.«
    Sie kniff die Augen zusammen. Ihr Blick huschte über sein Gesicht. »Ich werde dich befriedigen. Keine Sorge!« Halb Versprechen, halb Drohung, so wie sie es sagte. »Und falls noch irgendwelche Gelüste übrig sein sollten, machen wir es danach noch mal, so wie
du
willst.«
    Das klang … wie ein Geschäft. Ein Handel. Sie würde ihn benutzen, und dann konnte er sie benutzen. Jeder Mann hätte an seiner Stelle sein können, vorausgesetzt, sein

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