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Das Versprechen des Opals

Das Versprechen des Opals

Titel: Das Versprechen des Opals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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nichts Wertvolles im Boden war?
    Kate steckte die kleine Pistole ein und frisierte sich das Haar hoch. Es war immer noch lang und widerspenstig, und schon oft hatte sie sich versucht gefühlt, es abzuschneiden, aber Isaacs ruhige Ratschläge hatten sie davon abgehalten. Lächelnd befestigte sie die letzte Nadel. Der liebe, kluge Isaac hatte verstanden, dass sie ihre Weiblichkeit bewahren musste, auch wenn sie monatelang auf staubigen Pisten unterwegs war und wie eine Zigeunerin lebte, umgeben von rauen, misstrauischen Menschen.
    Sie wandte sich vom Wasserkrug zu ihrem Bett – dem einzigen Luxusgegenstand, den sie überallhin mitnahm. Das schmiedeeiserne Gestell ließ sich leicht auseinander nehmen und auf dem Wagen stapeln. Der Sprungrahmen unter der Daunenmatratze quietschte, als sie sich setzte, und die Messingkugeln am Kopfende schimmerten in dem fahlen Licht, das durch die Zeltleinwand hereindrang.
    Ihre Finger strichen über den tiefroten Samt der Bettdecke, während sie ihre paar Habseligkeiten betrachtete. Auf dem kleinen Frisiertisch lagen Haarbürsten und Puderdosen, und das dunstige Licht funkelte in den Goldfäden eines indischen Schals, den sie über einen Stapel Kisten drapiert hatte. Der Schal war aus feinster Seide; sie hatte ihn einem chinesischen Goldsucher abgekauft, der Pech gehabt hatte.
    Kate griff nach der Spieldose, die auf einem niedrigen Stuhl neben dem Bett stand. Sie war ein Geschenk von Isaac; er hatte sie auf der Flucht vor einem Pogrom über die eisigen Grenzen Russlands mitgenommen – seine einzige Erinnerung an eine tragische Vergangenheit. Er hatte sie Kate geschenkt, weil er wusste, sie würde sie hüten wie einen kostbaren Schatz.
    Sie zog die Spieluhr auf und öffnete den Deckel. Der schwarze Harlekin und seine Colombine tanzten gemächlich zu der eindringlichen Musik, und ihre Masken verbargen ihre Gedanken, während sie in mechanischer Präzision vor winzigen Spiegeln kreisten.
    Eine Träne hing zitternd an Kates Wimpern. Hätte sie Isaacs Liebe doch nur erwidern und ihn glücklich machen können! Sie klappte den Deckel zu, als die Musik verklungen war. Armer Isaac!, dachte sie. Du warst so großzügig mit deiner Zeit und deiner Klugheit, aber du verdienst sehr viel mehr, als ich dir geben konnte. Ich hoffe, du findest eines Tages die richtige Frau.
    Eine rufende Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Hastig stellte sie die Spieldose weg und schaute auf die Taschenuhr. Es war ungewöhnlich, dass ihre Kunden vor Sonnenuntergang erschienen. Sie tastete nach ihrer Pistole, spürte das beruhigende Metall in ihrer Tasche und trat hinter der Trennwand hervor.
    Der Mann sah aus wie tausend andere, die in den Minencamps lebten, groß, struppig und bärtig – aber sie hätte ihn überall wiedererkannt.
    Paddy schluckte. Er hatte plötzlich einen trockenen Mund, und sein Herz hämmerte gegen die Rippen, als die alten Gelüste wieder erwachten und ihn quälten. Kate war zu einer wunderschönen Frau herangereift, und sein leidenschaftliches Verlangen nach ihr war im Laufe der Jahre nicht vergangen. »Ich habe mich also nicht geirrt«, sagte er schließlich.
    »Wenn du nichts Geschäftliches von mir willst, kannst du gleich wieder gehen«, antwortete sie kalt.
    »Ach, Kate«, sagte er leise. »Dein Anblick ist Balsam für wunde alte Augen.« Er kam einen Schritt auf sie zu und roch ihren vertrauten Duft. »Hast du nach all der Zeit keinen Kuss für mich übrig?«
    »Ich habe überhaupt nichts für dich, Paddy«, sagte sie, und ihr Ton war so hart wie ihr Blick. »Geh zurück zu deiner Frau und deiner Tochter! Verschwinde, und damit Schluss!«
    Es bestürzte ihn, dass sie von Teresa wusste, aber er tat trotzdem noch einen Schritt nach vorn, und seine hitzige Erregung ließ ihn alle Vernunft vergessen. Er schlang den Arm um ihre Taille und zog sie an sich. »Wir haben noch etwas zu erledigen, Kate«, murmelte er und beugte sich zu ihrem Mund. »Und diesmal werde ich kriegen, was ich will.«
    Etwas Hartes bohrte sich in das Fleisch unterhalb seiner Rippen.
    »Hinaus!« Sie sprach leise, aber mit eiskalter Entschlossenheit.
    Paddy erstarrte. Ihm war klar, was sie ihm da an den Leib hielt. »Das wagst du nicht«, zischte er.
    Ihre dunklen Augen starrten ihn an, und ihre Miene blieb unbeirrt. »Möchtest du darauf wetten?« Die Pistole bohrte sich tiefer, und ihr Finger zuckte am Abzug. »In dieser Gegend gibt es kein Gesetz, Paddy. Ich bin eine schutzlose Frau – ich muss mich verteidigen. Das

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