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Das Versprechen des Opals

Das Versprechen des Opals

Titel: Das Versprechen des Opals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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alle müssen irgendwann sterben. Ich habe ein gutes Leben gehabt, eigentlich ein ganz gewöhnliches Leben, und ich habe das Glück gehabt, die Liebe in allen ihren Formen kennen zu lernen. Weint nicht um mich. Ich habe keine Angst.«
    Sie erhoben sich, traten zu ihr, knieten an ihrem Stuhl nieder und streckten ihr die Hände entgegen, und sie nahm sie alle. »Ich habe Tabletten gegen die Schmerzen, und wie ihr seht, bin ich zufrieden«, erklärte sie tröstend. »Hier bin ich zu Hause, und hier möchte ich bleiben, bei den Menschen, die ich gern habe. Und wenn ich nicht mehr da bin, möchte ich neben Edward begraben werden.«
    Diese Bekanntmachung rief neue stürmische Tränen hervor. Sie flehten sie an, eine zweite ärztliche Meinung einzuholen, und schlugen ihr vor, sich im besten Krankenhaus, das Australien zu bieten hatte, einer radikalen Behandlung zu unterziehen.
    »Nein«, sagte sie fest. Sie entzog sich den klammerndenHänden und griff nach ihrem Glas. Sie nahm einen Schluck und stellte es wieder hin. »Bitte setzt euch wieder«, sagte sie leise. »Ich habe noch etwas mit euch zu besprechen.«
    Miriam wartete, bis alle wieder am Tisch saßen. Die geliebten Gesichter waren aschgrau, und die beschwingte Stimmung war verflogen. Das Herz tat ihr weh, denn sie wusste, was für ein Schock es für sie alle gewesen sein musste, und sie wusste auch, dass die nächsten paar Minuten eine weitere Belastung bringen würden. Sie merkte, dass sie ihre Serviette auf dem Schoß zerknüllte, und strich sie glatt. Ihr Puls jagte, und die Trauer über das, was sie jetzt tun würde, raubte ihr fast die Sprache. Aber sie durfte es nicht unerledigt lassen. Dafür war sie schon zu weit gegangen.
    Sie sah, wie Fiona und Louise einander in den Armen hielten und nur mühsam die Fassung wahrten. Sah, dass Chloe sich in ihrer Not automatisch wieder Leo zuwandte und ihr tränennasses Gesicht an seiner Jacke vergrub. Sah auch das spekulative Funkeln in Ralphs Augen, die sie über den Rand seines Champagnerglases hinweg beobachteten. Frank hatte sich den Hut tief ins Gesicht gezogen, aber sie bemerkte, wie angespannt er war: Seine Hände umklammerten die Tischkante, und die Knöchel unter der wettergegerbten Haut waren weiß.
    Jake machte ein verzweifeltes Gesicht. Bleich saß er da, isoliert von der Familie, und ihr war, als verstehe sie endlich, was ihn plagte.
    Als sie das Gefühl hatte, dass sie sich genügend gefasst hatten, um ihr wieder zuzuhören, räusperte Miriam sich. »Ihr habt euch alle nach Jake erkundigt«, sagte sie. »Ich war zwar nicht ganz ehrlich zu euch, aber er ist doch schnell ein Freund geworden.« Sie lächelte ihn an. »Ein guter Freund, der mich ehrlich beraten hat. Es tut mir nur Leid, dass ich Ihren Rat nicht annehmen kann, Jake. Aber ich habe noch nie gut aufandere hören können, und jetzt bin ich zu alt, um noch neue Kunststücke zu lernen.«
    Sie blickte in die Runde. »Jake ist Anwalt. Er ist hier, weil ich beschlossen habe, Brendt Dempster und Shamrock Holdings zu verklagen.«
    Alle schwiegen wie vom Donner gerührt.
    »Mum, das kannst du nicht«, beschwor Chloe sie schließlich. »Du bist krank und nicht mehr kräftig genug, um alte Familienfehden auszugraben. Lass es auf sich beruhen.«
    »Er kann kein guter Anwalt sein, wenn er dich beredet hat, dich mit dieser Bande anzulegen«, fauchte Louise und warf Jake einen verächtlichen Blick zu. »Hör nicht auf ihn, Mim.«
    Miriam hob die Hand. »Jake hat mir abgeraten. Aber ich bin nicht seiner Meinung. Die Dempsters haben mein Erbe gestohlen – euer Erbe –, und ich muss dafür sorgen, dass sie damit nicht davonkommen.«
    »Das ist doch lächerlich.« Ralphs kläffende Stimme übertönte das Stimmengewirr.
    Miriam schaute ihn an. »Warum ist das lächerlich?«, wollte sie wissen.
    »Weil du nicht gewinnen wirst«, fauchte er.
    Miriam legte den Kopf schräg und musterte ihn nachdenklich. »Und warum nicht?«
    »Sie haben Geld, Ansehen und Einfluss. Du hättest keine Chance.«
    »Umso mehr Grund, sie zu verklagen«, fuhr sie ihn an. »Es wird Zeit, dass die Dempsters die eigene Medizin zu kosten bekommen.«
    »Was für eine Dummheit!« Er schleuderte seine Serviette auf den Tisch und sprang auf. »Warum alles riskieren, nur um einer uralten Fehde willen, die zusammen mit deinem Vater hätte begraben werden sollen? Ein solcher Prozess könnte nichtnur dich ruinieren, sondern mich noch dazu, ist dir das nicht klar?«
    Miriam verspürte Abscheu; er schmeckte

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