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Das Versprechen des Opals

Das Versprechen des Opals

Titel: Das Versprechen des Opals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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ganze Sache ist reine Zeitverschwendung.« Er wandte sich an Miriam. »Wenn du meine Meinung hören willst …«
    »Die wäre das Letzte, was wir hier brauchen«, fuhr Fiona ihn an. »Geh zurück in deine Bank, Ralph. Wir brauchen dich nicht.«
    Ralph stand vom Tisch auf. Sein Rücken war steif, und an seinem Hals zuckte ein Muskel. »Louise, verabschiede dich. Ich warte im Wagen.«
    »Ich komme nicht mit«, sagte Louise leise, während sie die anderen hilfesuchend ansah. Chloe beugte sich herüber undlegte ihr die Hand auf die Schulter. »Ich möchte hier bei Mim bleiben.« Sie senkte den Kopf und verschlang die Finger im Schoß.
    »Gut so«, sagte Miriam, bevor Ralph den Mund aufmachen konnte. »Ich brauche Louise hier, damit sie mir beim Suchen hilft. Also fahr du nur, Ralph.«
    Er stand da, hielt den Hut in der Hand und kochte vor Wut. »Du wirst diesen Tag bereuen, Miriam«, sagte er leise und drohend.

ELF

    S chweigend saß die Familie im Schatten der Bäume. Sie hörte das Auf heulen des Motors und das Kreischen der Servolenkung, als Ralph den gemieteten Geländewagen wendete und mit Vollgas davonraste. Chloe hielt Louises Hand fest und murmelte ihr aufmunternde Worte zu, bemüht, ihr die Angst vor dem, was Ralph tun würde, zu nehmen. Leo kam mit einer Flasche Brandy aus dem Farmhaus, und alle genossen dankbar das Feuer, das ihnen half, die Ereignisse der letzten Stunde zu verdauen.
    Überraschenderweise war Frank der Erste, der das Schweigen brach. »Sie sind ’n stures altes Mädchen, Mim. Aber wenn es Ihnen so viel bedeutet, werd’ ich Ihnen helfen.«
    Miriam lächelte. »Danke«, sagte sie. »Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann, alter Freund.«
    »Auf mich und Leo kannst du auch zählen«, sagte Chloe. »Wir haben es nicht eilig, nach Brisbane zurückzufahren, und notfalls kann ich die Ausstellung absagen. Aber ich möchte nicht, dass dieser Wirbel dich belastet, Mum. Du solltest dich ausruhen, statt dich vor Gericht zu streiten.« Sie beugte sich über den Tisch und nahm Mims Hände. »Bitte überleg ’s dir noch einmal«, bat sie. »Die Fehde zwischen Großvater und Paddy ist doch längst vorbei. Warum schlafende Hunde wecken?«
    »Ich muss«, antwortete Miriam. »Nachdem ich das erste
    Beweisstück entdeckt habe, würde ich meinen Vater im Stich lassen, wenn ich die Sache nicht zu Ende brächte. Er hat Gerechtigkeit verdient, und ich will verdammt sein, wenn ich sie ihm nicht verschaffe.«
    »Was ist das für ein Beweisstück?« Louise saß mit blassem Gesicht zwischen ihren Eltern. Ein Sonnenstrahl fiel durch das Laub der Bäume auf ihr Gesicht und ließ ihre schmalen Züge scharf hervortreten. »Es muss ja ziemlich überzeugend sein, wenn du damit so weit gehen willst.«
    »An sich ist es nur ein Indiz«, gestand Miriam nachdenklich. »Aber zusammen mit den Urkunden wäre es Dynamit. Darum ist es so wichtig, dass wir die Urkunden finden.«
    »Und wenn sie nicht mehr existieren?« Louise ließ nicht locker.
    »Dann benutze ich, was ich habe«, erklärte Miriam entschlossen.
    »Das ist nicht genug«, sagte Jake leise. »Ein Gericht würde die Klage gar nicht zulassen.«
    Fiona sah ihn forschend an. »Sie scheinen mehr über diese Sache zu wissen als wir alle«, sagte sie. »Was ist denn das für ein Beweisstück?«
    »Das geht dich nichts an«, blaffte Miriam. Sie hatte jetzt die Nase voll von der ganzen Sache. Der schöne Tag war verdorben; dafür war sie zwar selbst verantwortlich, aber sie merkte jetzt auch, dass die Schmerzen wieder erwachten und sie sich ausruhen musste. »Und versucht nicht, Jake zu löchern. Er hat mir feierlich versprochen, nichts zu sagen.«
    »Aber warum nicht?« Fiona war frustriert.
    Miriam zögerte. Eigentlich kannte sie die Antwort selbst nicht, aber ihr Instinkt und ihre Erfahrung warnten sie davor, den anderen ihr Geheimnis anzuvertrauen. Nicht, dass sie unehrlich wären, aber sie könnten darüber plaudern, und man wusste nie, wer zuhörte. Ralph hatte bereits Flagge gezeigt,und Louise war eingeschüchtert genug, um ihm alles zu erzählen, was sie wusste. Und das bedeutete, dass sie es niemandem anvertrauen konnte, denn es wäre unfair gewesen, Louise auszuschließen. Und wenn Dempster von ihrem Fund erfahren sollte, wäre nicht abzusehen, was passieren würde.
    Sie blickte in die Runde. »Findet die Urkunden, und ich werde es euch sagen«, versprach sie schließlich. »Auf dem Dachboden steht eine Menge Kisten und Kästen. Ich habe keine Ahnung, was

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