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Das Versteck der Anakonda

Titel: Das Versteck der Anakonda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Lilienthal
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bist also schon da! Natürlich. Aber so war daseigentlich nicht geplant. Wir wollten schon vor zwei Tagen wieder im Camp sein und   …«
    Paul half ihm über die Verlegenheit hinweg: »Ist doch nicht schlimm. Dafür hab ich Juanito und seinen Vater kennengelernt.
     Und als ich im Camp ankam, hat mich Oma Esmeralda empfangen. Das war vielleicht eine coole Überraschung!«
    Während das Boot wieder ablegte, gingen die Zernotts, Juanito und Joe zu Fuß zurück zum Camp. Sehr bald redete nur noch einer:
     Paul. Denn sein Vater wollte alles auf einmal wissen. Wie es zu Hause stehe. Wie der Flug über den Atlantik gewesen war. Pauls
     Ankunft in Puerto Misahuallì. Die Fahrt über den Fluss und seine erste Nacht im Camp. Allerdings hörte der lange Schlangenforscher
     gar nicht richtig hin, so sehr war er vom Anblick seines Sohnes entzückt. Als er in seinem Bericht den Anakondasucher erwähnte
     und dabei auf Joe wies, war der Biologe ein wenig verwirrt.
    »Ah, so. Ah ja, stimmt, ich habe mich schon gefragt, wer   … wie war Ihr Name, Joe   …?«
    Es sah aus, als hätte der Angesprochene nur darauf gewartet, endlich loslegen zu können.
    »Ich heiße Johannes Cornelius Portländer der II. und bin auf der Suche nach einer   …«
    »Portländer sagen Sie? Mir scheint, ich kenne jemanden, der auch so heißt. Warten Sie mal   … Portländer, Portländer   …?«, unterbrach ihn Pauls Vater.
    Joe war verblüfft. Dr.   Zernott erstarrte keineswegs vor Ehrfurcht bei der Erwähnung dieses Namens, er wusste nicht einmal, dass einer seiner Vorgesetzten
     so hieß!
    »Mein Onkel ist im Vorstand des Museumsvereins. Und ich bin hier, weil er gesagt hat, dass Sie mir helfen sollen.«
    Dr.   Zernott schien ein wenig überrascht und musterte Joe von oben bis unten.
    »Helfen? Wobei?«
    »Bei der Suche nach der Zehn-Meter-Anakonda!«
    »Sagen Sie nicht, es geht um den Roosevelt-Preis? Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich für diesen Unsinn meine Zeit opfere,
     oder?«
    »Aber   …«, Joe traute seinen Ohren nicht. »Mein Onkel hat   …«
    »Ihr Onkel? Wenn ich nicht irre, weiß auch Ihr werter Herr Onkel, dass ich die wissenschaftliche Leitung des Camps habe. Und
     ich gedenke diese Leitung auch weiterhin verantwortungsvoll auszuüben. Für die Suche nach einer Phantomschlange werde ich
     Ihnen weder Leute noch Material zur Verfügungstellen können. Unter keinen Umständen. Niemals. Selbst dann nicht, wenn Sie Napoleon wären oder der Großmogul von Indien
     oder   … ach was weiß ich!«
    Die Luft knisterte vor Spannung. Während Joe sprachlos nach Luft schnappte und Juanito sich am liebsten in Luft aufgelöst
     hätte, musste Paul ein gigantisches Grinsen unterdrücken. Denn obwohl er ein wenig Mitleid mit Joe hatte ,war er zugleich
     wahnsinnig stolz auf seinen Vater: Dr.   Michael Zernott war der mutigste Mann, den er kannte. Unwetter, wilde Tiere oder eingebildete Vorgesetzte – nichts konnte
     ihn von seinem Weg abbringen, wenn er erst einmal etwas als richtig und notwendig erkannt hatte.
    »Also dann, ich gehe noch mal runter zum Fluss, die Fische abwaschen und so!«
    Juanito lächelte Vater und Sohn Zernott verlegen zu und verdrückte sich zwischen den Büschen.
    »Ja, also, ich   …«, auch Joe schien nach einem Grund zu suchen, die beiden zu verlassen, aber ihm fiel offensichtlich nichts Kluges ein. Schließlich
     zuckte er nur mit den Schultern und blieb einfach stehen.
    Paul und sein Vater setzten ihren Weg langsam und schweigend fort. Nur manchmal brummelte derBiologe in seinen Stoppelbart, gerade so, als führte er ein leises, heimliches Telefonat.
    »So was   … also das wäre ja noch schöner   … Zehn-Meter-Anakonda   … wer glaubt denn schon an Märchen.«
     
    Als Vater und Sohn Zernott wenig später den Hauptweg des Camps erreicht hatten, ging ein Ruck durch den langen Biologen. Er
     warf den Kopf in den Nacken, reckte das spitze Kinn vor und sah sich nach allen Seiten um.
    »Nanu, keiner da? Sind wohl alle bei einem Betriebsausflug, was?«
    Aber das sagte er keineswegs schlecht gelaunt, sondern eher übermütig und mit einem Lächeln auf den Lippen.
    »Mein kleiner Paul ist zu Besuch im Camp Napo, wenn das kein Grund zum Feiern ist. Was meinst du?«
    Paul nickte nur stumm und fragte sich, was der mutige und irgendwie leicht verrückte Dr.   Zernott wohl als Nächstes machen würde.
    »Na warte, ich werde sie schon aus ihren Löchern kriegen, komm mit!«
    Mit lang ausgreifenden

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