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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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verbarg Ängste und Gefahren, und die Gedanken konnten warten. In den letzten Stunden war ihr Verstand ohnehin überfordert worden.
    »Erzähl mir die ganze Geschichte«, bat Kyle.
    In knappen Worten schilderte sie die Ereignisse. Zuerst beschrieb sie die Videos, die Lauren, Kyle und sie selbst zeigten. Dann berichtete sie von Isabellas reichen Kunden und erwähnte, wie viele Sklavinnen sie angeblich gekauft hatten.
    Sie wünschte, Kyle hätte das Licht brennen lassen. Bleischwer und beklemmend lag das Dunkel auf ihrer Seele.
    Während sie ins Leere starrte, streckte sie eine Hand aus, berührte Kyles Zopf und ließ seine Haare zwischen ihren Fingern hindurchgleiten. Schaudernd stellte sie sich vor, wie Isabella auf der anderen Seite des Spiegels gesessen und sie beide genüsslich beobachtet hatte.
    Dann jedoch beruhigte sie sich, dass sie fast immer von Kyles Körper verdeckt worden war. Behutsam zupfte sie an seinem Zopf, und er nahm sie in die Arme. »Also bildet die gute Mama Sexsklavinnen aus und verscherbelt die armen Mädchen. «
    »Sie hat mehrmals betont, das sei ein sehr lukratives Geschäft. «
    »Daran zweifle ich keine Sekunde lang. «
    »Damals schüttete sie eine Droge in meinen Wein. Und dann filmte sie uns in deinem Schlafzimmer. «
    »Diesen Raum habe ich jeden Tag zehnmal abgesucht. Wie zum Teufel konnte ich die Kamera übersehen? Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. «
    »Und ich dachte, sie wäre auf
dich
scharf. «
    »Wie gern hätte ich das alles an deiner Stelle ertragen …«, seufzte er. Ein paar Minuten lang schwiegen sie. »Du musst wach bleiben«, erinnerte er sie. Doch das fand er nicht mehr so wichtig. Verdammt 一 er war viel zu entspannt. Was trieb er denn? »Delanie!«
    »Hm?«
    »Fang zu zählen an, okay? « Er ließ sie los, und sie spürte, wie er aus dem Bett stieg.
    »Rückwärts?«
    »Vorwärts«, erwiderte er grimmig.
    »Hm … Eins. Zwei. Drei…«
    »Weiter!«
    »Vier. Fünf. Sechs.«
    »
Sieben, acht..
.«,fuhr er fort, zog ein winziges Werkzeug aus seinem Gürtel und steckte es mit der Präzision eines Chirurgen ins Türschloss.
    Klick Klick Klick .
    »Sieben. Acht. Neun. Dreizehn. Fünf …«
    »Versuch mal zu singen«, schlug er trocken vor.
    »Okay …« während sie einen alten Beatles-Song zu summen begann, ergriff er die Klinke. O Gott, er wollte sie nicht allein lassen. Schweren Herzens dachte er an die Qualen, die sie erlitten hatte. Er bückte sich und holte die kleine Beretta aus ihrem Versteck in der hinteren Naht seines einen Stiefels. Dann schlich er aus dem Zimmer und schloss lautlos die Tür hinter sich. Wenn sie möglichst schnell von hier verschwänden, würde er’s den Monteros nicht heimzahlen können. Und der Gedanke an süße Rache stieg ihm fast Schwindel erregend zu Kopf.
    Frische Luft und ein Adrenalinrausch verscheuchten den letzten Rest des Tranquilizers aus seinem Nervensystem. Dicht an der linken Wand folgte er dem breiten Korridor Aus dem Hintergrund des Kleinen Hauses drangen Männerstimmen.
    Hier gab es keine Überwachungskameras 一 die waren überflüssig, weil Isabellas Gaste stets unter Drogen standen. Und wenn die Sklavinnen trotzdem zu sich kamen und flüchteten, würden sie dank der verdammten Halsbänder an der unsichtbaren Barriere verbrennen. Kyle berührte die engmaschigen goldenen Glieder an seiner Kehle. Jetzt verstand er Delanies Phobie, die diesem gefährlichen Schmuck galt.
    Die Waffe in der Hand, deren Mündung nach oben zeigte, blieb er vor einer Tür stehen. Dahinter musste eine Küche liegen. Er roch starken Kaffee und den unverwechselbaren Rauch der Piel Rojas, der dicken, stummeiförmigen kolumbianischen Zigaretten, die Monteros Leute bevorzugten.
    Nach den Geräuschen zu schließen, spielten drei Männer am Küchentisch Karten. Ihrem Gespräch entnahm er, dass sie erst in einigen Stunden von der nächsten Schicht abgelöst werden sollten. Reglos stand er da und lauschte. Wie die meisten Soldaten auf der Hazienda waren sie nur zum Wachdienst ausgebildet, nicht für Kampfhandlungen. Gelangweilt unterhielten sie sich anscheinend verärgert, weil Isabella ihnen nicht erlaubt hatte, sich mit der virgen zu vergnügen.
    Damit meinten sie hoffentlich Delanies Schwester. Das Mädchen war ihr Lebensinhalt. Wie gern würde er ihr irgendwas erzählen, woran sie sich klammern könnte, bis er sie in Sicherheit brachte…
    Entschlossen betrat er die hell erleuchtete Küche. »
Buenas noches,
Gentlemen.« Drei Augenpaare starrten

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