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Das versteckte Experiment (German Edition)

Das versteckte Experiment (German Edition)

Titel: Das versteckte Experiment (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Kramer
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einigen Redewendungen kam sie nicht so recht klar. Das war um so erstaunlicher, als sie nicht nur die deutsche Sprache gut beherrschte, sondern in gewissem Maße auch mit der Umgangssprache antworten konnte. Jan wusste immer noch nicht, woher sie eigentlich kam. Er nahm sich vor, sie bei Gelegenheit doch noch einmal über ihre Person auszufragen.
    „Du hast mir einmal erzählt, dass man die weit entfernten Sterne so sieht, wie sie vor Jahren oder gar Milliarden von Jahren aussahen.“
    „Ja, das ergibt sich ganz einfach aus der Laufzeit des Lichts zur Erde. Du kannst sogar Sterne sehen, die es heute gar nicht mehr gibt. Andererseits gibt es auch Sterne, die du noch nicht sehen kannst, auch nicht mit dem besten Teleskop, weil das Licht dieser weit entfernten Sterne nicht genügend Zeit hatte, um die Erde zu erreichen.“
    „Mit einem Teleskop kann man also tatsächlich in die Vergangenheit sehen?“
    „Ja, mit dem Weltraumteleskop Hubble kann man 13 Milliarden Jahre in die Vergangenheit blicken. Übrigens siehst du die Sterne dort, wo sie waren, als das Licht ausgesandt wurde. Wenn das Licht bei dir eintrifft, sind sie bereits viel weiter entfernt, da sich das Universum in der Zwischenzeit weiter ausgedehnt hat. Wenn man von der Entfernung eines Objektes spricht, muss man also angeben, ob man die heutige Entfernung meint oder die zum Zeitpunkt der Lichtemission.“
    „Immerhin haben wir schon mal so etwas wie eine Zeitmaschine in die Vergangenheit. Es geht also doch!“
    „Du hast recht. Ich nehme aber an, dass du etwas mehr wolltest.“
    „Wo ich doch weitgehend ohne deine Hilfe auskommen muss ...“
    „Ich wüsste, wie du beobachten könntest, wer 1963 John F. Kennedy ermordet hat.“
    „Das klingt interessant. Erzähl!“
    „Gedankenexperiment: Ein Planet, der 25 Lichtjahre von der Erde entfernt ist, wird von intelligenten Lebewesen bewohnt. Diese werden in ihrer technologischen Entwicklung viel weiter fortgeschritten sein als die Menschen auf der Erde. Sie besitzen ein Teleskop, mit dem sie die Erde so genau beobachten können, dass alle wesentlichen Einzelheiten erkennbar sind. Aber sie beobachten nicht nur jeden Winkel der Erde und die Ereignisse und Menschen seit einigen Tausend Jahren (zumindest den Teil der Erde, der ihnen jeweils zugewandt ist), sondern senden alle ihre Beobachtungen (z. B. im Videoformat, damit die Menschen sie ohne Probleme verarbeiten können) per Radiowellen sofort wieder kommentarlos an die Erde zurück. Hier sitzt du, empfängst die Radiowellen und wertest sie mit deinem Computer aus. Du kannst natürlich genau feststellen, welches Jahr, welcher Tag, welche Stunde und Minute du gerade empfängst. Auch kannst du die Bilder aus der Gegend um Denver genau selektieren. Nun wartest du einfach bis zum Jahr 2013. Nun kommen die Informationen, die von der Erde per Lichtwellen bis zum fernen Planeten unterwegs waren und per Radiowellen mit gleicher Geschwindigkeit zurückgekommen sind, bei dir an. Am besten zeichnest du die paar Tage vor dem Mord komplett auf. Du hast sicher noch etwas Arbeit, um die Vorgänge am 22.11.1963 genau zu analysieren.“
    „Das ist ja ziemlich verrückt, was du da erzählst. Die ganze Geschichte der Menschheit fliegt sozusagen durch den Weltraum – eine gigantische Zeitmaschine!“
    „Natürlich ist es verrückt, aber es ist zumindest prinzipiell möglich. Allerdings wird der Bau eines Teleskops mit der erforderlichen Auflösung auch für intelligente außerirdische Wesen kaum realisierbar sein.“
    „Christine, was ist eigentlich ‚Zeit‘. In der Physik spielt die Zeit doch eine entscheidende Rolle, nicht wahr?“
    „Über das Wesen der Zeit haben sich schon viele Physiker Gedanken gemacht. Das Gemeine mit der Zeit ist, dass fast alle physikalischen Naturgesetze hinsichtlich der Zeit symmetrisch sind. Das bedeutet, du kannst die Zeit einfach mit negativem Vorzeichen versehen, ohne dass die Formeln ungültig werden.“
    „Hier ist sie wieder, meine Zeitmaschine!“ hackte Jan triumphierend in die Tastatur.
    „Wenn da nicht die Entropie wäre.“
    „Ich wusste, dass du noch ein Haar in der Suppe findest!“
    Die Antwort von Christine dauerte jetzt etwas länger. Jan wusste nicht, ob sie über ihre weiteren Ausführungen nachdachte oder über seine Redewendung.
    Jan nutzte die Pause und kam ihr jetzt zuvor: „Was hat die Entropie mit der Zeit zu tun, außer, dass sie z. B. in meinem Zimmer mit der Zeit stetig zunimmt?“
    „Genau das ist

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