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Das verwundete Land - Covenant 04

Das verwundete Land - Covenant 04

Titel: Das verwundete Land - Covenant 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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zurückzuzucken, als sei es ihr unmöglich, sich den Notschreien der Bäume zu entziehen. Weder sie noch Covenant besaßen eine Wahl; sie mußten weitermarschieren.
    Kurz nach der Mittagsstunde legte Sunder an einem schattigen Plätzchen unter einer dichtbegrünten Weide eine Rast ein. Dort verzehrten die drei eine Mahlzeit aus Ussusimiel . Anschließend, nach ungefähr einer weiteren halben Länge, entdeckten sie noch eine Mirk -Ranke. Das waren Stützen, die Covenant seine Genesendenschwäche durchzustehen halfen. Nichtsdestoweniger war er etwa um die Mitte des Nachmittags am Ende seines Durchhaltevermögens angelangt. Zu guter Letzt sank er auf den Untergrund hin und blieb reglos liegen. Seine Muskeln fühlten sich allesamt wie aus Matsch an; sein Kopf schien Scheuklappen der Erschöpfung zu tragen, die seinen Gesichtskreis begrenzten und seinen Gleichgewichtssinn einschränkten. »Jetzt reicht's«, murmelte er. »Ich muß mich ausruhen.«
    »Du kannst nicht«, sagte der Steinmeister. Seine Stimme, so schien es, kam aus weiter Ferne. »Nicht bevor die Sonne sinkt oder wir kahles Gelände gefunden haben.«
    »Er muß«, keuchte Linden. »Er ist einfach noch nicht wieder genügend bei Kräften. Und er hat noch immer Gift im Körper. Er könnte einen Kollaps erleiden.«
    »Nun wohl«, gestand Sunder nach kurzem Schweigen gedämpft zu. »Bleibe bei ihm – gib auf ihn acht. Ich werde eine sichere Stätte suchen.« Covenant hörte den Steinmeister durchs Gebüsch davonstapfen.
    Angetrieben von Sunders Warnung krauchte Covenant in den Schatten eines breitwipfligen Güldenblattbaums und setzte sich mit dem Rücken an den Baumstamm. Für ein Weilchen hielt er die Augen geschlossen und schwebte durch den weitflächigen Wellengang seiner Müdigkeit. Doch bald schreckte Linden ihn aus seiner Erschlaffung. Sie mußte gleichfalls müde sein, doch offenbar fand sie keine Ruhe. Sie schritt vor Covenant auf und nieder, klammerte sich mit den Händen an die Ellbogen, schüttelte den Kopf, als hätte sie ein schwerwiegendes inneres Ringen mit sich selbst auszufechten. Covenant beobachtete sie für einen längeren Moment, darum bemüht, die Ermüdung zumindest aus seiner Sicht zu verdrängen. »Sag mir«, bat er dann bedächtig, »was los ist.«
    »Das ist am schlimmsten.« Seine Bitte löste ihr die Zunge; dennoch schien sie mehr zu sich selbst zu reden als zu ihm. »Das alles ist schrecklich, aber das ist am schlimmsten. Was für eine Art von Baum ist das?« Sie wies auf den Stamm, an dem er lehnte.
    »Er heißt Güldenblatt.« Erinnerungen kamen ihm. »Das Holz galt früher als wirkliche Besonderheit.«
    »Das ist am schlimmsten.« Lindens Schritte fielen energischer. »Alles ist wund. In solchem Schmerz ...« Ihre Stimme begann zittrig zu werden. »Aber das ist am schlimmsten. Sämtliche Güldenblatt. Sie stehen inwendig in Flammen. Wie eine Ketzerverbrennung.« Ihre Hände fuhren hoch, bedeckten die Zermürbung in ihrem Gesicht. »Man sollte sie von ihrem Elend erlösen.«
    Von ihrem ...? Dieser Gedanke erschreckte Covenant. So wie Lindens Mutter? »Linden«, sagte er, auf einmal wieder wacher, »verrate mir doch, was los ist.«
    In plötzlicher Wut wirbelte sie herum. »Bist du denn taub und blind?! Fühlst du denn absolut überhaupt nichts? Sie leiden, habe ich gesagt. Man sollte sie von ihrem Elend erlösen!«
    »Nein.« Er widerstand Lindens Zorn ohne ein Wimpernzucken. Das war es gewesen, was Kevin getan hatte. Die Notsituation des Landes brach ihm das Herz. Deshalb vollzog er das Ritual der Schändung und versuchte, das Böse auszutreiben, indem er vernichtete, was er liebte. Covenant zuckte zusammen, als er sich darauf besann, wie dicht er davor gestanden hatte, selbst genau diesen Weg zu beschreiten. »Auf diese Weise kann man nicht gegen Lord Foul kämpfen. Das ist genau das, was er will.«
    »Erzähl mir doch nichts!« fuhr Linden ihn an. »Ich mag nichts dergleichen hören. Du bist Leprotiker. Was schert dich fremdes Leid? Von dir aus kann die ganze Welt vor Schmerzen schreien! Für dich bedeutet's keinen Unterschied.« Unvermittelt sackte sie auf den Erdboden, setzte sich rücklings an einen Baum, zog die Knie an die Brust. »Ich kann nicht mehr.« Unterdrücktes Weinen verzerrte ihr Gesicht. Sie senkte den Kopf, saß mit verkrampft über die Knie ausgestreckten Armen da. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, suchten sich vergeblich an die dünne Luft zu klammern. »Ich kann nicht.«
    Ihr Anblick wrang Covenant das

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