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Das verwundete Land - Covenant 04

Das verwundete Land - Covenant 04

Titel: Das verwundete Land - Covenant 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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grauem Stein, gestützt von eisernen Dreibeinen. Die dicke, schwarze Flüssigkeit in den Becken brannte ohne Rauchentwicklung. Als er den Kopf weit genug drehte, erblickte er in der Nähe Hohl. Der Dämondim-Abkömmling stand, wie gewohnt, nur da, die Arme, die an seinen Seiten hingen, leicht gebeugt. Seine Lippen zeigten ein schwaches, zweideutiges Lächeln, und die schwarzen Augen, ohne Pupillen, ohne Iris, schauten drein wie mit den Augäpfeln eines Blinden. Ein Gezitter der Abneigung befiel Covenant. »Schaff ...« Seine Stimme zerkratzte ihm die Kehle wie ein rostiges Messer. »Schaff den Kerl hier raus.«
    Der Mann stützte Covenant mit einem um seinen Rücken gelegten Arm. »Vielleicht ließe sich das machen«, sagte er und schmunzelte. »Aber großer Kraftaufwand wäre vonnöten. Hast du Grund, ihn zu fürchten?«
    »Er ...« Covenant schrak vor widerlichen Erinnerungen zurück: Opfer des Sonnenübels, die ihn umtanzten; Hohls Grinsen. Es kostete ihn Mühe, weitere Wörter an der Klinge in seiner Kehle vorüberzudrängen. »Er hat sich geweigert, mir zu helfen.« Der Gedanke an die Gefahr, in der er geschwebt hatte, brachte ihn ins Beben. »Schick ihn weg.«
    »Ach, Ringträger«, sagte der Mann mit einem Stirnrunzeln, »derartige Dinge lassen sich nicht so leicht lösen. Es gibt viel, das ich dir erzählen muß – und viel, das ich erfahren möchte.« Er setzte sich vor Covenant hin; und Covenant konnte ihn zum erstenmal näher betrachten. Der Mann hatte das schwarze Haar und den stämmigen Körperbau eines Steinhauseners, trug jedoch nichts als einen breiten ledernen Schurz um die Hüften. Der weiche Ausdruck seiner braunen Augen bezeugte Mitgefühl; doch seine Wangen waren eingekerbt von tiefen Falten alten Grams, und die Art, wie sein Mund zu zucken pflegte, verriet deutlich genug, daß er allzu gut vertraut war mit Furcht und Nichtbegreifen. Seine Haut wies noch erkennbar den Teint eines Menschen auf, der einmal braungebrannt gewesen war. Covenant empfand für ihn spontane Sympathie. »Ich bin Hamako«, erklärte der Mann. »Meinen einstigen Namen vermochten die Wegwahrer nicht auszusprechen, so daß ich ihm abgeschworen habe. Die Wegwahrer nennen dich in ihrer Sprache ›Ringträger‹ – und als Ringträger bist du unter ihnen wohlbekannt. Aber ich werde gerne jeden anderen Namen benutzen, dessen Verwendung du vorziehen magst.«
    Covenant schluckte, trank noch einen Zug aus der Schale. »Covenant«, sagte er heiser. »Ich bin Thomas Covenant.«
    Der Mann akzeptierte mit einem Nicken. »Covenant.« Dann befaßte er sich wieder mit dem Problem um Hohl. »Zwei Tage lang, während du im Fieber gelegen hast«, berichtete er, »haben die Wegwahrer das Rätsel dieses Dämondim-Abkömmlings zu entdecken versucht. Sie haben in ihm einen Zweck ersehen, aber kein Übelwollen. Darin erblicken sie einen Anlaß zur Verwunderung, denn die Hände der Urbösen, die ihn geschaffen haben, sind klar ersichtlich, und zu Urbösen hegen sie kein Vertrauen. Dennoch ist er eine Verkörperung von Lehren, die den Wegwahrern verständlich sind. Nur eine Frage beunruhigt sie.« Hamako zögerte, als mißfiele es ihm, Covenant an durchgestandene Schrecken erinnern zu müssen. »Als du den Wegwahrer Dhraga aus dem Feuer errettet und dabei dein eigenes Leben gefährdet hast, da sprach Dhraga zu diesem Dämondim-Abkömmling das Wort des Gebots, befahl ihm, dich zu schützen. Weshalb hat er nicht gehorcht?«
    Das dunkle Getränk erquickte Covenants Kehle, aber seine Stimme klang noch immer rauh. »Ich habe das Gebot bereits gebraucht. Er hat sechs Menschen umgebracht.«
    »Ah«, machte Hamako. Er wandte sich zur Seite und rief in kehligen Lauten etwas zu einer der Türöffnungen hinüber. Fast sofort betrat ein Wegwahrer die Felskammer. Die Kreatur schnupperte neugierig in Covenants Richtung, dann begann sie mit Hamako eine rasch geführte Unterhaltung. Die Stimmen der beiden bedienten sich roher Töne, die Covenant auf die Nerven gingen – er hatte zu viele greuliche Erinnerungen an Urböse –, aber er unterdrückte sein Mißbehagen, bemühte sich sogar darum, Hohl nicht zu grollen. Wenig später stapfte der Wegwahrer hinaus, als habe er eine wichtige Information erhalten. Hamako widmete seine Aufmerksamkeit wieder Covenant. Der Blick des Mannes war voller Fragen. »Dann bist du diesem Dämondim-Abkömmling nicht durch reinen Zufall begegnet. Er hat sich nicht ohne dein Einverständnis zu dir gesellt.« Covenant schüttelte den

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