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Das verwundete Land - Covenant 04

Das verwundete Land - Covenant 04

Titel: Das verwundete Land - Covenant 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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diejenige, die Hilfe braucht.
    Während der Rückfahrt zu ihrem Wohnsitz fiel ihr auf, die Frau und die Kinder, die gemeinsam zur Reumütigkeit aufriefen, waren nirgends mehr zu sehen.
     
    Mehrere Stunden später, als der Sonnenuntergang bereits ins Zwielicht hinüberdämmerte, die Straßen der Kleinstadt mit schmuddligem Orange und Rosa streifte, saß Linden wiederum hinterm Steuer ihres Autos. Sie hatte geduscht und sich ausgeruht; angezogen hatte sie ein kariertes Flanellhemd, eine robuste Jeans und ein Paar widerstandsfähige Wanderschuhe. Sie fuhr gemächlich, ließ dem Abend Zeit, vollends dunkel zu werden. Schon einen Kilometer vor der Haven Farm löschte sie die Scheinwerfer des Wagens.
    Nachdem sie von der Landstraße abgebogen war, nahm sie die erste Abzweigung der Zufahrt und lenkte das Auto zu einem der leerstehenden Häuser abseits des Fachwerkgebäudes. Dort parkte sie den Wagen und schloß ihn ab, um ihre Arzttasche und ebenso die Handtasche vor unbefugtem Zugriff zu schützen.
    Zu Fuß näherte sie sich Covenants Haus. So gut es möglich war, verbarg sie sich unterwegs zwischen den Bäumen, die an dieser Seite des Gebäudes standen. Sie verließ sich darauf, daß sie nicht zu spät kam, daß die Leute, von denen Joan entführt worden war, im Laufe des Nachmittags nichts unternommen hatten. Aus dem Sichtschutz der Bäume hastete sie verstohlen zur Mauer des Hauses. Sie fand dort ein Fenster, durch das sie Einblick ins Wohnzimmer erhielt, ohne daß sie sich dem unsicheren Bereich der Haustür aussetzen mußte.
    Die Lichter brannten. Mit aller gebotenen Vorsicht lugte sie zu Thomas Covenant hinein.
    Er kauerte mitten auf dem Sofa, den Kopf gesenkt und die Hände in den Taschen, als warte er auf irgend etwas. Seine Blutergüsse waren dunkler geworden, so daß er aussah wie ein Mann, den man bereits überwunden hatte. Die Muskeln seines Kiefers ballten und lockerten sich, verkrampften sich erneut. Offenbar strebte er danach, sich in Geduld zu fügen; doch nach einem Weilchen trieb die Anspannung ihn zum Aufstehen. Er begann das Sofa und den Kaffeetisch zu umkreisen. All seine Regungen liefen steif ab, leugneten die vergängliche Menschlichkeit seines Herzens.
    Um ihm nicht zuschauen zu müssen, hockte sich Linden auf den Erdboden, lehnte sich rücklings an die Wand. Versteckt in der Dunkelheit, wartete sie gemeinsam mit Covenant.
    Ihr mißfiel, was sie tat. Sie beging eine Verletzung seiner Privatsphäre, verstieß gegen ihr Berufsethos. Aber ihre Unwissenheit und seine Halsstarrigkeit waren nicht zu ertragen. Linden verspürte das Bedürfnis, sich unbedingt Klarheit darüber zu verschaffen, was es war, das sie in derartige Bestürzung versetzt hatte, als sie Joan gegenübertrat.
    Linden brauchte nicht lange auszuharren. Kaum ein paar Minuten waren verstrichen, seit sie sich am Haus niedergelassen hatte, da näherten sich schroffe Schritte dem Gebäude. Das aufgeregte Schlagen ihres Herzens brachte Linden beinahe zum Verzagen. Aber sie widerstand. Achtsam hob sie wieder ihren Kopf ans Fenster, und in derselben Sekunde hämmerte jemandes Faust an die Haustür. Bei dem Pochen zuckte Covenant zusammen. Beunruhigung ließ sein Gesicht knotig aussehen. Der Anblick seiner Reaktion entgeisterte Linden. Covenant war eine unerhört kraftgeladene Persönlichkeit, besaß allem Anschein nach zahlreiche Stärken, an denen es ihr mangelte. Wie war er so geworden? Schon im nächsten Moment unterdrückte er seine Furcht, als zerträte er einer Natter den Kopf. Er trotzte seiner Schwäche und stapfte zur Tür.
    Jemand öffnete sie, noch bevor er sie erreichte. Ungebeten betrat aus der Dunkelheit ein einzelner Mann das Haus. Linden konnte ihn deutlich erkennen. Er war in Sackleinen gehüllt wie in ein Totenhemd. Asche war ungleichmäßig in sein Haar gerieben, dick auf seinen Wangen verschmiert. Sie betonte die Leblosigkeit seiner Augen, so daß er wie ein Ghul in Maskerade aussah. »Covenant?« Wie seine Miene war auch seine Stimme aschen und tot.
    Covenant trat dem Mann entgegen. Auf einmal wirkte er größer, als habe sein festes Anklammern ans Leben ihn aufgerichtet. »Ja.«
    »Thomas Covenant?«
    Der Schriftsteller nickte ungeduldig. »Was wünschen Sie?«
    »Die Stunde des Gerichts ist nah.« Der Mann stierte ins Zimmer, als sei er blind. »Der Meister ruft nach deiner Seele. Wirst du kommen?«
    Covenants Mund verzog sich zu einem bösen Lächeln. »Dein Meister weiß, was ich mit ihm anstellen kann.«
    Der Mann

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