Das vielfarbene Land
zwanzigtausend.
und so hatte sie nachgegeben.
Der Sigmafeldgenerator-Komplex wurde rechtzeitig und zu den veranschlagten Kosten fertig. Eine halbkugelförmige Energieblase stieg von ihm auf und drückte das Seewasser auf einem Radius von drei Kilometern zurück. Ein Bergarbeiterdorf mit 1453 Einwohnern entstand im Schutz der Kuppel, unter den eisigen Wassern um Manapouris Südpol. Elf Monate später ereignete sich eine Klasse vier ... 4,18, um genau zu sein. Der Kuppelgenerator versagte, das Wasser eroberte sein Reich zurück, und zwei Drittel der Menschen ertranken.
»Das Schlimmste daran war«, setzte Martha hinzu, »daß niemand mir jemals einen Vorwurf gemacht hat. Bei 4,18 hätte es auf Messers Schneide gestanden, daß auch die Bauteile der Original-Spezifikation versagten. Ich wußte, das Ding hätte gehalten, wenn wir nicht gepfuscht hätten, aber niemand sonst dachte daran, die Ausführung in Frage zu stellen. Es war ein Grenzfall, ein unglücklicher Zufall, und der Generator hatte versagt. Der Komplex wurde durch das Beben und Trübstoffströme so zerstört, daß man sich nicht viel Mühe mit einer Fehleranalyse machte. Auf Manapouri gab es wichtigere Arbeiten, als einen halben Kilometer Sedimente nach gebrochenen Teilen durchzuwühlen.«
»Was wurde aus ihm?«
»Er war ein paar Monate früher bei einer Arbeit auf Pelonsu-Kadafiron, einer Welt der Poltroyaner, ums Leben gekommen. Ich dachte daran, mich umzubringen, aber ich konnte es nicht. Damals nicht. Statt dessen kam ich hierher und suchte Gott weiß was. Bestrafung wahrscheinlich. Mein Verstand war wie ausgelöscht, ich war nicht mehr ich selbst. Du weißt schon nimm mich, trampele auf mir herum, mißbrauche mich, nur laß mich nicht nachdenken ... Die Zuchtfarm, auf die ich von der Torburg gebracht wurde, war wie ein verrückter Traum. Sie nehmen nur die besten Frauen als Zuchtmaterial. Die unter vierzig, natürlich oder verjüngt, die nicht zu häßlich sind. Die anderen bleiben steril und werden Grauringen oder Männern ohne Ring zur Verfügung gestellt. Aber die Fruchtbarkeit von uns Auserwählten stellten Tanu-Ärzte wieder her, und dann brachten sie uns in den Freudendom von Finiah. Würdest du glauben, daß da eine Menge Frauen wie ich waren, die wie betäubt herumlagen und es sich gefallen ließen? Damit will ich sagen, wenn eine Dame sich nicht an dem erniedrigenden Gedanken stieß, daß sie zu Zuchtzwecken benutzt wurde, war es ein Paradies der heißen Laken. Ich weiß, daß die Tanu-Frauen besser sind als die Manner, wenn es ums Einheizen geht aber die Männer ließen, soweit es mich betraf, keine Glocke ungeläutet. Die ersten paar Wochen waren der Traum einer Nymphomanin. Und dann wurde ich schwanger.
All die kleinen werdenden Mütter werden von den Tanu wie königliche Hoheiten behandelt. Mein erster Sohn war blond und anbetungswürdig. und ich hatte nie ein Kind gehabt, und sie ließen mich ihn acht Monate lang stillen. Ich liebte ihn so sehr, daß ich beinahe meine geistige Gesundheit zurückgewonnen hätte. Aber als sie ihn mir wegnahmen, verfiel ich wieder meinen Psychosen und wälzte mich mit all den anderen um den Verstand gebumsten Weibern im Frauendom herum. Die nächste Schwangerschaft war grauenhaft, und das Baby erwies sich als Firvulag. Die Tanu zeugen sie in einem Fall von sieben mit menschlichen Frauen und in einem von dreien mit ihren eigenen. Aber Firvulag-Eltern haben niemals Tanu-Kinder. Wie dem auch sei, sie ließen mich das arme kleine Gespenst nicht nähren trugen es einfach hinaus und brachten es zu der traditionellen Stelle im Wald. Ich hatte mich davon noch nicht wieder erholt, als sie versuchten, mich schon wieder zu schwängern. Nur hatte ich jetzt überhaupt keinen Spaß mehr an der Sache. Vielleicht war es eine Ernüchterung gewesen. Es ist schlimm, wenn man im Freudenhaus bei Verstand ist ... sei man eine Menschenfrau oder ein Menschenmann ... Wenn man zu oft mit einem Tanu schläft, fängt es an wehzutun, statt einen in den siebenten Himmel zu heben. Bei manchen kommt das Früher als bei anderen aber ein Durchschnittsmensch wird nach einer Weile von Tanu-Sex umgebracht.«
»Ja«, sagte Richard.
Sie sah ihn merkwürdig an. Er antwortete mit einem kleinen gedemütigten Nicken. Sie sagte: »Willkommen im Klub, Nun ich bekam noch ein blondes Baby und dann ein viertes. Das letzte war der Kaiserschnitt vier und ein halbes Kilo von einem süßen dicken Mädchen, sagten sie mir. Aber ich lag eine Woche im
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