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Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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Stunden verbringen sie damit, die teuersten Spirituosen, die die Auberge liefern kann, hinunterzukippen und sich Gedanken über die Qualität weiblicher Tröstungen zu machen, die in Kürze verfügbar sein werden. (Gruppe Grün selbst bietet nur eine dürftige Auswahl.) Abgesehen von der Nonne sind unsere weiblichen Mitglieder: eine finstere jungfräuliche Jägerin, die Körperverletzung oder etwas Schlimmeres an einem Berater der Auberge begangen zu haben scheint, um sich als rückfällige Kriminelle zu qualifizieren, und eine extrem vorsichtige ExMeta-Lady, die sich, zumindest im Augenblick, damit zufriedengibt, nichts weiter als ein Gruppenmitglied zu sein.
    Der gestrige Abend bescherte uns einen faszinierenden Einblick in den Background des Piraten. Sein Bruder und seine Schwester tauchten überraschend auf, um ihm Lebewohl zu sagen. Es erwies sich, daß beide Flottenoffiziere von sehr beeindruckendem Rang sind. Der arme P. geriet völlig aus der Fassung, und die Ex-Meta-Lady vermutet, er müsse selbst ein geschaßter Raumfahrer sein. Er ist ein kompetenter Typ, sofern man sich nicht an seiner mürrischen Art stößt. Ich arbeitete ein paar Stunden lang bei einer Obung mit ihm zusammen, durch die er etwas über Bootsführung lernen wollte, und er machte mir den Eindruck, als habe er ein angeborenes Geschick für das Wasser.
    Die meisten anderen aus Gruppe Grün scheinen allein in der Welt zu stehen. Die Nonne führte ein langes Konferenzgespräch mit ihren religiösen Schwestern in Nordamerika, die ihr bon voyage wünschen wollten. und heute morgen traf sie sich mit einem Franziskaner in voller Kriegsbemalung, der ihr zweifellos die letzte Beichte oder so etwas abnahm. (Der Bruder kam in einem dieser hochfrisierten Gambini-Eier mit Wärmedämmungsfinnen geritten, nicht auf dem geduldigen grauen Esel, den man nach Biographien über II Poverello erwartet hätte.) Die Nonne war medizinische und psychologische Beraterin von Beruf und hat vor, sich in eine Einsiedelei zurückzuziehen. Ich hoffe, die arme Frau verläßt sich nicht zu sehr auf helfende Engel wie den alten Paläontologen. Er ist ein feiner Bursche mit Neigung für Zimmermannsarbeiten, aber ich möchte der Ex-Meta recht geben, wenn sie ihn als von einem Todeswunsch Besessenen klassifiziert.
    Deiner Analyse des kleinen Hanswurst stimme ich bei. Es muß einen sehr handfesten Grund geben, daß er aus seiner Heimatwelt hinausgeworfen worden ist, aber es ist ein Jammer, daß seine Talente nicht für das Milieu nutzbar gemacht werden konnten. Armer kleiner ungeborener. Wir anderen Grünen haben ihn ins Herz geschlossen nicht nur wegen seines fürchterlichen Sinns für Humor, sondern auch wegen seiner phantastischen Fähigkeit, etwas aus nichts zu machen. Er hat sich eine große Sammlung von Vitredur-Werkzeugköpfen angelegt, die nur noch mit Schäften oder Griffen versehen werden müssen, um benutzbar zu sein. Man bekommt das Gefühl, wenn dieser Junge so eine Woche im Pliozän gewesen ist, wird die Industrielle Revolution toben. Er besitzt eine komplette Dekamol-Ausrüstung für seine Tätigkeit als Dorfschmied und ländlicher Mechaniker und hat sich eine Menge geologischer Karten verschafft, die ihm für den unwahrscheinlichen Fall, daß noch keiner der anderen Exilbewohner ernsthaft ans Prospektieren gegangen ist. Hinweise auf Metallerze geben.
    Die eigentümliche soziale Struktur der Gruppe Grün mag Dich interessieren. Die Gründerin der Auberge war eine Praktische Psychologin von nicht geringen Graden und erkannte ziemlich früh, daß ihre Klienten unterstützung von Reisegefährten brauchen würden, um die Überlebenschancen jenseits des Portals zu maximieren. Andererseits waren sie bestimmt viel zu exzentrisch, um sich einer der offensichtlicheren Arten aufgezwungener Organisation einzufügen. Deshalb bediente sich Madame Guderian des alten Kunstgriffs: »Jag sie zusammen durch die Hölle danach werden sie Kameraden sein.« Du mußt zugeben, daß das bei allen bis auf die schlimmsten Soziopathen Solidaritätsgefühle erwecken wird (und, mit der auf der Hand liegenden Ausnahme, auch erweckte).
    Bei den täglichen Gruppenübungen wurden wir großen Anstrengungen unterworfen. Oft fanden wir uns in einer ungewohnten Situation, in der wir zur Zusammenarbeit gezwungen waren, um eine schwierige Aufgabe schnell und gut zu lösen. Zum Beispiel schlugen wir in einer Unterrichtsstunde eine Brücke über einen dreißig Meter breiten Teich voller Alligatoren. In

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