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Das vierte Protokoll

Das vierte Protokoll

Titel: Das vierte Protokoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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John Preston von Fünf?« fragte »C«.
    »Yes, Sir. Nicht gut, aber ich bin ihm ein paarmal begegnet. Gewöhnlich in der Bar, wenn ich drüben in der Gordon Street war.«
    »Er leitet C. 1. (A), stimmt's, Barry?«
    »Nicht mehr. Er ist zu C. 5. (C) versetzt worden. Letzte Woche.«
    »Tatsächlich? Das war aber ziemlich plötzlich. Er hat sich doch bei C. 1. (A) ganz gut bewährt, wie ich gehört habe.«
    Sir Nigel befand es nicht für nötig, Banks mitzuteilen, daß er Preston bei den Sitzungen des JIC kennengelernt und ihn als Spürhund in Südafrika persönlich verwendet hatte. Banks wußte nichts von der Affäre Berenson und brauchte auch nichts davon zu wissen. Banks seinerseits fragte sich, worauf der Meister wohl hinauswollte. Seines Wissens hatte Preston nichts mit »Sechs« zu tun.
    »Sehr plötzlich. Genau gesagt, war er nur ein paar Wochen bei C. 1.(A). Bis zum Jahreswechsel ist er Chef von F. 1.(D) gewesen. Dann muß er wohl irgend etwas getan haben, was Sir Bernard oder vielmehr Brian Harcourt-Smith verärgert hat. Man hat ihn hinauskatapultiert und in C. 1.(A) verfrachtet. Dann, im April, kam überraschend der nächste Rausschmiß.«
    Ah, dachte Sir Nigel, hat Harcourt-Smith verärgert, wie? Hab' ich mir fast gedacht. Möchte nur wissen, womit. Laut sagte er: »Irgendeine Vermutung, womit er Harcourt-Smith verärgert haben könnte?«
    »Hab' was gehört, was Preston gesagt hat, Sir. Nicht zu mir. Aber ich war nah genug dran, daß ich's hören konnte. Das war vor ungefähr zwei Wochen in der Bar drüben in der Gordon Street. Schien selbst ziemlich verärgert. Hatte anscheinend Jahre mit der Ausarbeitung eines Berichts verbracht und ihn vergangene Weihnachten vorgelegt. Er war der Meinung, daß dieser Bericht Beachtung verdiene, aber Harcourt-Smith hat ihn mit dem KWV-Vermerk versehen.«
    »Hmmmmm. F.1.(D)... das ist doch die Abteilung, die für linksradikale Umtriebe zuständig ist, stimmt's? Hören Sie, Barry, ich möchte, daß Sie für mich etwas erledigen.
    Ohne es an die große Glocke zu hängen. Ganz unter der Hand. Stellen Sie fest, unter welcher Aktennummer der Bericht abgelegt worden ist, und holen Sie ihn aus der Registratur. Dann stecken Sie ihn in den Sack für Verschlußsachen und schicken ihn mir zu, mit der Aufschrift >Persönlich<.«
    Kurz vor zehn war Banks wieder auf der Straße und fuhr nach Norden in Richtung Charles Street.
    Die Aeroflot-Crew saß gemütlich beim Frühstück. Um neun Uhr neunundzwanzig sah der Erste Offizier Romanow auf die Uhr und ging in die Herrentoilette. Er hatte sich vorher schon einmal darin nach der Kabine umgesehen, die er benützen sollte. Es war die vorletzte. Die letzte war bereits besetzt. Er ging in die Nachbarkabine und verriegelte die Tür.
    Um neun Uhr dreißig legte er einen kleinen Zettel mit den sechs vorgeschriebenen Zahlen auf den Boden dicht an der Trennwand. Eine Hand kam unter der Trennwand durch, nahm den Zettel, schrieb etwas darauf und legte ihn wieder zurück auf den Boden. Romanow hob das Papier auf. Auf der Rückseite standen die sechs erwarteten Zahlen.
    Nach vollzogener Identifizierung stellte Romanow das Transistorgerät auf den Boden, und dieselbe Hand zog es lautlos in die Nachbarkabine. Draußen benützte jemand das Pissoir. Romanow zog die Spülung, entriegelte die Tür, wusch sich die Hände, bis der Pissoirbenützer weggegangen war, und verließ dann die Toilette. Der Minibus nach Heathrow stand vor der Tür. Keines der Mannschaftsmitglieder bemerkte das Fehlen des Sony; sie nahmen an, er sei in der Tragtasche.
    Kurier Nummer eins hatte geliefert.
    Barry Banks rief Sir Nigel kurz vor Mittag über eine abhörsichere Hausleitung an.
    »Ziemlich merkwürdige Sache, Sir Nigel«, sagte er. »Ich habe mir die Aktennummer des von Ihnen gewünschten Berichts verschafft und bin damit in die Registratur gegangen. Ich kenne den Registrator ganz gut. Er hat mir bestätigt, daß der Bericht im KWV-Teil abgelegt worden ist. Aber er ist weg.«
    »Weg?«
    »Weg. Entnommen.«
    »Von wem?«
    »Von einem gewissen Swanton. Ich kenne ihn. Komisch ist nur, daß er bei >Finanzen< ist. Ich hab' ihn also gefragt, ob er mir den Bericht leihen könne. Er hat mit der Bemerkung abgelehnt, er sei noch nicht damit fertig. Laut Registratur hat er ihn schon seit drei Wochen. Vorher hat ihn jemand anderer gehabt.«
    »Die Klofrau?« fragte Sir Nigel.
    »Fast. Ein Verwaltungsmensch.«
    Sir Nigel überlegte eine Weile. Wenn man eine Akte dauerhaft aus dem Verkehr

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