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Das Vigilante Prinzip (German Edition)

Das Vigilante Prinzip (German Edition)

Titel: Das Vigilante Prinzip (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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geworden.«
    »Das wird hier nicht passieren«, sagte Vigilante und drückte das Gaspedal bis zum Anschlag durch, worauf der Wagen einen Satz nach vorn machte und Wolverine ein lautstarkes Keuchen vernehmen ließ.
    »Wieso nicht?«, rief der Junge. Er stand kurz davor, die Schwelle zur Panik zu überschreiten.
    »McLane war ein Cop. Und was ich bin, willst du nicht wissen. Also red jetzt endlich.«
    Wolverine hob beschwichtigend die Hände. »Ja, schon gut, schon gut. Was … wo soll ich anfangen?«
    Sie passierten die U Street. Eine echte Sehenswürdigkeit nicht nur für Touristen, auch für die Einheimischen. Der sogenannte U Street Corridor war gesäumt von etlichen Einzelhändlern, Nachtclubs und Restaurants, beherbergte Kunstgalerien und war Austragungsort regelmäßiger Konzerte und Gigs in Sälen, Hallen oder Pubs oder auch direkt an der Straße.
    »Du hattest drei Aufgaben. Fang einfach an, sie der Reihe nach abzuarbeiten.«
    Wolverine löste sich von der Laptoptasche, zog den Reißverschluss auf und klappte den Deckel des Notebooks auf. »Es war natürlich nicht einfach, in das Rechenzentrum des Pentagons einzudringen. Ich meine, für zehn Riesen habe ich echt einen ordentlichen Job gemacht. Wissen Sie eigentlich, wie viele Firewalls die einsetzen und welche multiplen Reproduktionsalgor…«
    »Die Kurzfassung.«
    »Sie haben mich erwischt.«
    Vigilante bremste hart. Einmal, weil ein Idiot vor ihm plötzlich an den Straßenrand fuhr und zum anderen, weil ihn Wolverines Worte erschreckten. Beide wurden in die Gurte gepresst, was den Jungen wieder zu einem heftigen Keuchen veranlasste.
    »Sind Sie geisteskrank?«
    Vigilante hupte, setzte den Blinker und zog links an dem Wagen vor ihm vorbei. »Über den Zustand bin ich längst hinaus. Was heißt das, die haben dich erwischt?«
    Wolverine atmete tief ein. Aus den Augenwinkeln bemerkte Vigilante, wie die Hände  des Jungen zitterten.
    »Wie ich schon sagte, man bricht nicht einfach so ins Pentagon ein, auch nicht virtuell. Ich habe etwa zwei Dutzend simulierter Hackattacken über verschiedene weltweite Server mit gefaketen Accounts gestartet und dann noch dreimal so viele echte Attacken mit realen Accounts. Bei denen müssen sämtliche Alarme geleuchtet haben, ein Weihnachtsbaum dürfte nichts dagegen sein.«
    »Und das bedeutet?« Vigilante überholte zwei weitere Wagen, überfuhr eine rote Ampel und brachte damit Wolverine wieder zum Keuchen.
    »Dass jetzt über siebzig Computernutzer weltweit ein Problem mit dem FBI haben werden«, sagte der Junge so trocken, als hätte er die Lottozahlen vorgelesen, ohne sich Hoffnung auf einen Gewinn zu machen.

Vigilante warf ihm einen Blick zu. »Du bist echt kriminell.«
    »Oh, Mann!« Wolverine verdrehte die Augen. »Also, durch diese Massenattacken konnte ich ein Schlupfloch in den Firewalls ausnutzen, habe einen Server gespiegelt und war drin, ohne dass die auch nur was davon gemerkt haben.«
    »Also haben sie nicht dich erwischt, sondern nur deine virtuellen Freunde.«
    Wolverine nickte. »Und die echten. Also, Punkt eins: Ich habe Hinweise auf ein Projekt Cellworm gefunden. An den Programmcode kam ich nicht heran, der war gesichert und über mehrere Cluster verteilt, aber ich konnte mir eine Beschreibung herunterladen, die man wohl für den Kongress vorbereitet hat. Es handelt sich dabei um eine Art Wurmprogramm, das in der Lage ist, sich über Mobilfunknetzwerke zu verbreiten und Serverdaten abruft, auch ohne dass man einen Rechner dafür benötigt. Stellen Sie sich vor, Sie telefonieren mit Ihrem … was haben Sie da, ein Galaxy S 2? Gut, also Sie telefonieren mit Ihrem Androiden und der ruft ohne bestehende Internetverbindung Daten von Ihrem Rechner ab und überträgt diese an einen vorher vereinbarten Server.«
    »Das geht?« Vigilante fluchte und bremste erneut hart. Ein Glasbaulieferwagen hielt direkt vor ihm am Straßenrand ohne zu blinken. Haarscharf fegten die Kotflügel der beiden Fahrzeuge aneinander vorbei.
    »Wenn Sie so weitermachen, krieg ich einen Infarkt, ehe ich Ihnen alle Informationen gegeben habe.«
    »Spart zehn Riesen.«
    Als Wolverine nach Luft schnappte, drehte sich Vigilante zu ihm um und grinste so breit, dass der Junge einfach merken musste, dass er ihn nur auf den Arm nahm, doch der starrte überzeugend entsetzt zurück. Vigilante nahm sich vor, seinen Humor etwas zu überarbeiten.
    Auf der linken Seite erschien das Studio Theatre. Sie mussten rechts abbiegen. Die Straße wurde

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