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Das Vigilante Prinzip (German Edition)

Das Vigilante Prinzip (German Edition)

Titel: Das Vigilante Prinzip (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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einspurig.
    »Ich weiß nicht, aber ja, wenn die das Programm haben, dann wird es wohl funktionieren. Erschreckend.«
    Vigilante schnalzte mit der Zunge. »Erschreckend? Immerhin bist du Hacker.«
    »Wir sind nicht die Bösen! Es gibt uns, um Schwachstellen in Systemen aufzuzeigen und um zu verhindern, dass Regierungen machen können, was sie wollen. Wenn so ein Cellworm existiert und eingesetzt wird, hat die Bevölkerung ein Recht darauf, das zu erfahren.«
    »Zehn Scheine«, sagte Vigilante. »Wir waren uns einig, dass du deinen Mund hältst.«
    Sie kreuzten die 16. Straße Northwest. In knapp dreihundert Metern kam der Dupont Circle in Sicht. Damit hatten sie ungefähr die Hälfte der Strecke zum Kafe Leopold hinter sich.
    »Zweite Aufgabe. Dr. Judas Kane. Ich habe keine Hinweise gefunden. Das bedeutet natürlich nicht, dass es keine gibt. Ich hatte auch nicht viel Zeit, ausgiebig herumzustöbern.«
    Okay, das hieß tatsächlich nichts. Zumindest bedeutete es, dass das Programm, von dem Lydie gesprochen hatte, existierte und nicht ein bloßes Hirngespinst war.
    »Dessler«, sagte er.
    »Dessler.«
    »Gibt's hier ein Echo?«
    »Sorry, aber das ist schon … wie sagten Sie, kriminell. «
    Vigilante fädelte sich in den Kreisverkehr des Dupont Circles ein. Der mehrspurige Ring um eine Grünanlage war überfüllt und Passanten quetschten sich zwischen wartenden Fahrzeugen vorbei, ohne auf Ampelsignale zu achten. Sein Telefon piepte. Eine SMS. Er warf einen Blick darauf und sah eine Nachricht von Detective Delvecchio, die nur aus einem einzigen Wort bestand.
    Polizeifunk .
    »Beeil dich, ich glaube uns läuft gerade die Zeit davon.«
    »Es gibt eine offizielle Krankmeldung zu Eric Dessler«, sagte Wolverine und begann auf seinem Notebook zu tippen. »Aber schauen Sie sich das an.« Er drehte den Schirm in Vigilantes Richtung. Dieser warf einen kurzen Blick darauf, sah ein Bild des Mannes, dessen Leiche er gestern gesehen hatte. Daneben schien eine Datei abgebildet zu sein, vermutlich ein Protokoll. Vigilante konzentrierte sich wieder auf den Verkehr und nahm die Ausfahrt der New Hampshire Avenue. Die Straße war einspurig, bot jedoch genug Platz für parkende Fahrtzeuge am Rand, sodass man ungehindert passieren konnte.
    »Was ist das?«
    »Ein Mitschnitt seiner Telefonate des besagten Tages«, sagte Wolverine. »Von wegen Krankmeldung. Ich hab etwas tiefer gegraben. Man hat die Aufzeichnungen der Gespräche Desslers gelöscht und durch wahllose Mitschnitte anderer Telefonate seiner Kollegen ersetzt. Offenbar hat man diese nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Ein Telefonat war gleich dreimal dort abgelegt, daher wurde ich stutzig. Es gibt einen Sicherheitsserver, auf dem Kopien aller Daten hinterlegt wurden. Wer immer die Aufzeichnungen gelöscht hat, war nicht gründlich genug. Ich habe mir Desslers Protokoll heruntergeladen und sieben Gespräche gespeichert, die er an dem Tag geführt hat. Davon dürfte Sie eines interessieren.«
    Die Szenerie auf der New Hampshire Avenue wechselte von Bars und Restaurants zu einem Wohngebiet. Rechts fanden sich Mehrfamilienhäuser im Boston-Stil. Auf der linken Straßenseite gab es Apartmentblöcke und Hotels.
    »Welches? Hast du es als Audiodatei?«
    »Aber klar. Soll ich?«
    Vigilante nickte. »Ja. Warte. Scheiße.«
    »Was ist?«
    Vigilante fluchte und nickte mit dem Kinn nach vorn. Vor der Main Street NW ging es nur rechts herum weiter. Die New Hampshire wurde auf der anderen Seite der Kreuzung zu einer Einbahnstraße. Aus der entgegen gesetzten Richtung wäre die Fahrt über den Washington Circle Park eine Abkürzung gewesen, so aber musste Vigilante jetzt einen Umweg in Kauf nehmen.
    »Oh, hier sind wir«, sagte Wolverine.
    Vigilante bog rechts ab. »Du kennst dich hier also aus, Bub.«
    »Das ist die Aston Residence, gehört zur Washington University. Ich sehe zwar nicht so aus, aber da studiere ich. Und einige meiner Kommilitonen wohnen in dem Apartmenthaus.«
    »Studieren, ja?« Vigilante knirschte mit den Zähnen, gab Vollgas, fegte an einem Tankwagen und zwei Vans vorbei und fädelte sich in eine Linksabbiegerspur ein. Er wollte gerade die Ampel bei Rot nehmen, als er eine Gruppe Schulkinder sah, die von ihrer Lehrerin über die Straße geführt wurde. »Ein Doktor Wolverine macht sich bestimmt gut, Kleiner. Jetzt spiel mir endlich diese verdammte Datei ab, sonst geb ich dir gleich John McClane und tolles Team !«
    Wolverine seufzte. »Sie sind echt krank. Warten Sie,

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