Das Vortex Fiasko
Fähigkeiten«, erklärte der Colonel. »Wegen ihnen haben wir dich auch hierhergebracht, mein Junge.« Er machte mit der rechten Hand eine rasche Bewegung. »Keine Angst, mein Junge, ich werde den roten Knopf nicht drücken, wenn du mir keinen Anlaß mehr dazu gibst. Aber ich habe das Gerät auf die dreifache Stromstärke dessen gestellt, was du gerade gefühlt hast. Wie du sicherlich festgestellt hast, haben wir die Elektroden an einem äußerst empfindlichen Teil deines Körpers befestigt. Aber du brauchst keinen Schmerz mehr zu erfahren. Arbeite mit uns zusammen, tu, was wir sagen, und wir werden dir weitere Qualen ersparen. Hast du das verstanden? Sage nichts, nicke nur.«
Davey nickte und sah zu der weißgekleideten Gestalt hinab, die den warmen Urin abwischte, der sein Bein benetzt hatte.
»Was wir von dir verlangen werden, ist wirklich ganz einfach«, fuhr Chilgers fort, »und du hast keinen Grund, den Anweisungen, die wir dir geben, nicht zu folgen.« Chilgers hielt ihm den schwarzen Kasten entgegen. »Dieses Gerät hier birgt unbeschreibliche Schmerzen in sich, die dich in die Hölle schicken und im gleichen Augenblick noch zurückholen können. Ich halte es jetzt nur noch in der Hand, um dich daran zu erinnern. Neben dir steht Dr. Teke, ein viel angenehmerer Zeitgenosse als ich, der dir die Anweisungen geben wird. Wenn du nicht genau das tust, was er sagt, werde ich mich gezwungen sehen, dieses Gerät wieder zu benutzen, und dabei werde ich die Stromstärke jeweils verdreifachen. Hast du das verstanden, mein Junge?«
Davey nickte erneut.
»Gut. Wenn Sie wollen, können Sie jetzt anfangen, Dr. Teke.«
Davey fühlte, wie sich eine Hand auf seine Schulter legte. Obwohl sie sich warm anfühlte, war sie in Wirklichkeit ganz kalt. Die Hand drückte behutsam seine Haut, und ihm wurde übel, und er biß sich auf die Lippe, um Das Schaudern zu unterdrücken, denn er fürchtete den schrecklichen Schmerz, den man ihm angedroht hatte. Die Kabel schienen sich enger um seine Hoden zu schmiegen, und der abkühlende Urin benetzte noch immer sein Bein. Er würde tun, was sie von ihm verlangten.
»Davey«, sagte der Kahlkopf, noch immer seine Schulter betätschelnd. »Ich möchte, daß du mir genau zuhörst.« Er nickte jemandem rechts neben ihm zu. »Ich werde dich bitten, etwas für mich zu tun. Es ist wirklich ganz einfach und wird nicht weh tun. Hast du verstanden?«
Davey nickte und sah zu, wie zwei Männer zwei Meter vor ihm eine große, funkelnde Metallplatte aufbauten. Dann wurde etwas dahintergestellt, doch Davey konnte nicht sehen, was es war.
»Ich werde dich gleich bitten, deine Kraft einzusetzen, Davey«, sagte Teke und nahm endlich die schreckliche Hand fort. »Doch bevor es dazu kommt, muß ich dir nahelegen, sie nur auf das zu konzentrieren, was ich verlange. Ansonsten wird sich der Colonel gezwungen sehen, den schwarzen Kasten wieder einzusetzen, und das wollen wir doch sicher nicht, oder? Du wirst deine Kraft auf die Grenzen beschränken, die ich dir nenne. Verstanden?«
Davey nickte erneut.
»Gut. Dann können wir anfangen.« Teke trat etwas zurück, bis er aus Daveys Gesichtskreis verschwunden war. »Hinter der Stahlplatte steht eine Fensterscheibe mit sehr dickem Glas. Ich möchte, daß du sie vernichtest. Ich will, daß du deine Kraft direkt durch den Stahl richtest und das Glas zerschmettert.«
Davey warf ihm einen raschen Blick zu.
»Verzögerungen, Junge, werden dich teuer zu stehen kommen«, sagte der Colonel und ließ den Zeigefinger über den roten Knopf gleiten.
»Deine Kraft, Davey, setze deine Kraft ein«, sagte Teke.
Davey sah zur Stahlplatte und durch sie hindurch. Sein Bewußtsein nahm die Fensterscheibe wahr.
Er versuchte, Das Schaudern zu machen.
Nichts geschah.
Sein Gesicht spannte sich, die Augen traten hervor. Er versuchte es erneut.
Immer noch nichts.
»Ich werde langsam ungeduldig, mein Junge«, schnappte der Colonel, und sein Zeigefinger bewegte sich.
Endlich gelang es Davey, Das Schaudern zu machen. Sein Rückgrat erschauderte vor der eisigen Berührung.
Hinter der Stahlplatte zersprang die Fensterscheibe plötzlich. Männer in weißen Kitteln sprangen zurück, versuchten, herumfliegenden Splittern auszuweichen. Davey stellte fest, daß ein paar andere mit fieberhafter Eile Notizen machten.
»Was haben wir gemessen?« fragte Teke.
»Sieben Komma zwo«, kam die Antwort.
»Mein Gott«, murmelte Teke, »das ist doch kaum das Minimum.« Dann trat er zu Chilgers
Weitere Kostenlose Bücher