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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Davey.
    »Willst du lieber den schwarzen Kasten fühlen, mein Junge?«
    Davey versuchte, den Kopf zu schütteln.
    Teke trat wieder zu dem Jungen. »Geben Sie mir die medizinischen Daten.«
    »Blutdruck um vierzig Prozent gestiegen, immer noch steigend.«
    »Pulsschlag um den gleichen Prozentsatz gestiegen.«
    »Blutdruck stabilisiert sich, sinkt wieder.«
    »Das ergibt keinen Sinn«, sagte Teke zu sich selbst. »Geringer Energieverbrauch und beträchtlicher Anstieg der Lebensfunktionen. Streßfaktor?« rief er einem Mann hinter sich zu.
    »Fällt wieder. Die Anzeige liegt noch nicht im Rotbereich.«
    »Ich muß es sofort wissen, wenn sie den Rotbereich erreicht.«
    »Machen wir weiter«, befahl Chilgers.
    »Nein, zwingen Sie mich nicht!« bat Davey. »Ich kann es nicht …!«
    Teke dachte kurz nach. »Colonel, vielleicht wäre es wirklich am besten, bis morgen zu warten.«
    »Sind Sie um den Jungen besorgt, Teke?«
    »Nein, um das Experiment. Wir haben hier einen völlig neuen Bereich betreten. Die Zahlen sind nicht so, wie ich es erwartet habe. Zu viele Nichtübereinstimmungen. Ich brauche Zeit, um die Daten auszuwerten.«
    »Jetzt reden Sie wie Metzencroy«, warf Chilgers ihm vor.
    Teke fiel auf, daß der Junge zitterte. »Colonel, ich muß darauf bestehen, daß wir weitere Tests auf morgen verschieben.«
    »Wir beenden das Experiment, Doktor, mit oder ohne Sie.«
    Teke beugte sich zu Davey hinab. »Nur noch einmal, und du hast es geschafft.«
    »Mein Kopf«, murmelte der Junge. »Er fühlt sich an, als würde er platzen. Zwingen Sie mich nicht. Ich kann es nicht.«
    Doch die beiden neuen Laborassistenten rollten bereits die beiden letzten Metallplatten an Ort und Stelle. Dann schoben sie die Fensterscheibe dahinter.
    »Nur noch einmal«, versicherte ihm Teke.
    »Nein«, stöhnte Davey. »Ich kann es nicht …«
    »Die Uhr läuft«, schnappte Chilgers, und Davey sah, wie seine Finger über den roten Knopf krochen. »Zehn Sekunden.«
    Davey suchte nach Dem Schaudern, und sein Kopf schien zu platzen.
    »Ich kann es nicht!«
    »Fünf Sekunden.«
    »Die Werte steigen, Sir!« rief ein Labortechniker Teke zu. »Acht Komma vier, acht Komma fünf, acht Komma sechs …«
    »Vier«, sagte Chilgers, »drei …«
    »Streßnadeln im Rotbereich!«
    »STOP!«
    »Zwei …« Chilgers legte den Finger auf den Knopf.
    »Energiekonzentrationsverhältnis einhundert, einhundertundeins …«
    »Energiewerte auf acht Komma acht, acht Komma neun, neun Komma null. Steigen immer noch.«
    » NEEEIIINNN !«
    »Die Zeit ist abgelaufen«, sagte Chilgers und drückte auf den roten Knopf.
    » AHHHHHHHHHHH!«
    Daveys Schrei gellte durch den Raum. Die Fensterscheibe zersplitterte nicht, sie schmolz, löste sich in Nichts auf, war einfach nicht mehr da.
    Die Meßinstrumente knallten, zersprangen, Glas zersplitterte über Nadeln, die für immer im Rotbereich bleiben würden. Rauch erhob sich von den Maschinen. Grüne und rote Lampen explodierten.
    »Spritzt ihm das Beruhigungsmittel! Spritzt ihm das Beruhigungsmittel!« rief Teke, und zwei Labortechniker stürmten vor, nur um zurückgeworfen zu werden, als hätte sie ein Sturm von hundert Knoten erfaßt. Die Injektionsspritze fiel neben Daveys Füßen zu Boden. Teke kroch darauf zu.
    Chilgers versuchte, den roten Knopf zu drücken, doch auch er war zurückgeworfen worden und gegen eine Reihe von Schaltern und Geräten gestürzt, und der Aufprall hatte die Luft aus seinen Lungen gepreßt. Er glitt langsam hinab, das Gesicht zu einer schmerzgequälten Grimasse verzogen.
    Teke griff nach der Spritze.
    Mit einem Geräusch, das an eine Salve aus einem Maschinengewehr erinnerte, explodierte die Deckenbeleuchtung. Heißes, scharfes Glas hagelte auf die Techniker hinab, die noch keine Deckung gefunden hatten oder an Ort und Stelle gestürzt waren.
    Mit einer zitternden Hand griff Teke nach der Spritze. Ihm war schlecht, und er konnte sich kaum bewegen. Glas und zerbrochene Instrumente hatten den Luftschacht verstopft und das Labor in ein Dampfbad verwandelt, in dem es praktisch keinen Sauerstoff mehr gab. Teke hob die Nadel zum Arm des Jungen.
    Davey saß einfach da; noch immer verliefen Drähte von seinem Kopf, führten nun jedoch zu keinen Instrumenten mehr. Seine Augen wölbten sich vor, und er starrte ins Leere, ohne zu blinzeln. Er sah ins Nichts und nahm das Chaos um ihn herum nicht einmal wahr.
    Teke drückte die Spritze auf seinen Arm.
    Davey fuhr zu ihm herum. Ihre Blicke trafen sich, und Teke

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