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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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folgte. Es war vorbei; er wußte es, akzeptierte es, hieß das Ende willkommen. Alles, um den Schmerz loszuwerden. Dann fühlte er sich ruhig und sicher, entspannte sich plötzlich. Sein Atem ging wieder leicht, und er trieb im Vergessen dahin.
    29
    »Was?« Christian Teare beugte sich über die Gegensprechanlage in seinem Quartier. »Das ist doch verrückt, Cap.«
    »Das ist die Nachricht, Major. Ich habe sie persönlich dreimal überprüft.«
    »Was ist mit der Bestätigung?«
    »Habe sie erhalten.«
    »Von der Basis?«
    »Direkt vom Com-Con der NORAD.«
    »Es ist immer noch verrückt.«
    »Sie kommen besser hoch.«
    »Bin schon unterwegs. Bis gleich.«
    Teare streckte sich. Seine mächtigen Muskeln, die dringend trainiert werden mußten, verkrampften sich, und er ließ die Hände langsam wieder sinken, um die Verspannung zu lösen. Er wäre beinahe zum ersten Mal seit über einem Tag eingeschlafen, als ein schrilles Summen, das eine Nachricht von der Kommandozentrale des Bunkers 17 bedeutete, ihn von seiner Koje gerissen hatte.
    Teares Schritte fielen von einem Trott in einen schnellen Lauf, und er legte die Strecke von seinem Quartier zur Zentrale in Rekordzeit zurück. Captain Heath wartete schon auf ihn, das Gesicht eine einzige Miene der Verwirrung. Er gab ihm die entschlüsselte Nachricht.
    »Ich habe gerade noch einmal zurückgefragt.«
    Teare las sie zehnmal. »Großer Gott …« Seine Augen lösten sich von dem Papier. »Okay, Cap, fassen wir einmal zusammen. Vor vierundzwanzig Stunden wurde Yellow-Flag-Alarm gegeben. Jetzt bekommen wir über den SAFE-Interzeptor die Anweisung, heute um dreizehn Uhr alle Verteidigungsmaßnahmen aufzuheben, um eine Lieferung von sechsunddreißig MX-Raketen entgegenzunehmen und sie sofort in die Silos zu bringen. Haben Sie auch das Gefühl, daß jemand in Washington uns ganz gewaltig verarschen will?«
    »Der Liefertermin dieser Raketen von COBRA steht jetzt seit über einem Monat fest.«
    »Aber unter einem Yellow-Flag-Alarm müßten sie immer noch in San Diego festhängen.«
    »Außer, Com-Link hat Grund zu der Annahme, wir würden sie vielleicht brauchen.«
    »Das kann ich nicht glauben. Aber damit wäre immer noch nicht geklärt, warum wir den Befehl bekommen haben, sie augenblicklich in die Silos umzuladen.«
    »Wahrscheinlich wegen ihrer Leistungsfähigkeit«, schlug Heath vor. »Diese Track-One-Modelle kommen gerade frisch vom Reißbrett. Ihre Treffsicherheit ist einzigartig.«
    »Was praktisch bedeutet, daß wir sie kurz über lang benutzen sollen«, überlegte Teare und zerrte an seinem strubbligen Bart. »Und ich überwache jetzt schon seit einem Tag die zivilen Frequenzen, und soweit ich es sagen kann, hat sich da draußen nichts Außergewöhnliches ereignet.«
    »Sie könnten es vor der Presse geheimhalten.«
    »Kommen Sie, Cap«, spottete Teare, »es gibt genug Lecks in Washington, um dem alten Noah eine neue Anstellung zu verschaffen. Die ganze Sache stinkt zum Himmel.« Teare fuhr sich über den Bart und dachte kurz nach. »Es gibt wohl keine Möglichkeit, wie ich mit dem Präsidenten persönlich sprechen kann?«
    »Ausgeschlossen, Major, nicht bei einem Yellow Flag.«
    »Ach? Na ja, wenn man sich damals im Süden gegen den Wind aufstellte, konnte man den ganzen Tag Scheiße riechen. Und ich glaube, ich bekomme jetzt auch eine Nase voll davon ab, Cap.«
    Ein Summer ertönte, und auf der linken Wand der Kommandozentrale, auf der die äußeren Verteidigungsanlagen aufgeführt waren, blitzte ein rotes Licht auf.
    »Gottverdammt, was hat das schon wieder zu bedeuten?«
    »Ein Konvoy schwerer Fahrzeuge nähert sich uns, Major«, meldete ein Techniker. »Er hat gerade den Checkpoint zwei passiert.«
    Heath ging zu der linken Wand hinüber und legte einen Schalter um, mit dem er sechs Kameraüberwachungsmonitore aktivierte. Augenblicklich erschienen sechs Schwarzweißbilder der Erdoberfläche über dem Bunker 17. Zwei davon zeigten eindeutig einen Konvoy schwerer Raketentransporter, die sich unter schwerer Bewachung dem Stützpunkt näherten.
    »Das wird unsere Lieferung von COBRA sein«, sagte Heath.
    »Soll ich die Verteidigungsanlagen aktivieren, Sir?« fragte der Mann hinter der Hauptkonsole.
    »Nein«, erwiderte Teare. »Wir haben unsere Befehle. Sollen sie ihre Ladung abliefern. Ich möchte, daß sie in einer Stunde wieder verschwunden sind. Rekordzeit, Cap, Rekordzeit.« Dann, an den Mann hinter der Konsole gewandt: »Unterbrechen Sie den Yellow-Flag-Alarm

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