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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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erreichte den Eingang zu Gleis 10 genau in dem Augenblick, da der Zug hielt und eine kleinere Menschenmenge eine Treppe hinabstieg in die Eingeweide des Bahnhofs und zu den Gleisen, die ihn wie Blutbahnen durchzogen.
    Er beschleunigte seine Schritte, um sich der Mitte dieser Menge anzuschließen, ging an dem Mann vorbei, der die Fahrkarten für den Metroliner kontrollierte, und hielt schon nach Männern mit freiliegenden Hemdaufschlägen Ausschau.
    Zwei von ihnen hatten sich unter die Passagiere am Fuß der Treppe gemischt. Sie erweckten den Eindruck von Geschäftsleuten, die es nach einem äußerst hektischen Arbeitstag, der ihnen wieder nur Ärger eingebracht hatte, nicht besonders eilig hatten, den Zug zu besteigen, und auch nicht versessen darauf schienen, mit einer Geschwindigkeit, die einhundert Meilen überstieg, eine dreistündige Fahrt nach Washington anzutreten. Die Männer waren gut und wirkten so lässig, daß sich Bane die Frage stellte, ob er vielleicht ein falsches Erkennungszeichen ausgesucht hatte. Wie viele andere Männer, die den Metroliner bestiegen, hatten vielleicht ihre Hemdkragen vorstehen, nun, da sich der Tag seinem Ende näherte? Bane zog es vor, diesen Gedanken nicht länger zu verfolgen.
    Er bemerkte einen dritten Mann mit freiliegenden Hemdkragen, der sich mit dem Schaffner unterhielt. Blieb also noch einer übrig, der ihn jetzt wahrscheinlich von hinten deckte. Jorgenson würde nichts dem Zufall überlassen haben.
    Bane ging an den beiden DCO-Männern am Fuß der Treppe vorbei, ohne auch nur einen Blick mit ihnen zu wechseln. Es lag an ihnen, den Kontakt zu machen; so wurde es im allgemeinen gehandhabt. Er war jetzt noch ein Außenstehender. Washington hatte vielleicht nicht genau herausfinden können, woran Metzencroy gearbeitet hatte, doch sie würden seiner Arbeit bestimmt ein Ende machen können. Chilgers' Projekt, worin es auch immer bestand, würde morgen erledigt sein.
    Bane näherte sich dem Zug. Noch immer traf die DCO-Eskorte keinerlei Anstalten, den Kontakt mit ihm herzustellen. Sollte er das Risiko eingehen, den Zug zu besteigen? Nein. Das wäre eine Abweichung vom beschlossenen Plan, zumindest eine Ausweitung, und die DCO-Agenten arbeiteten genau ihren strengen Vorschriften entsprechend. Bane verlangsamte seine Schritte.
    Sein Blick traf auf den eines Mannes, der am Eingang einer der Zugwaggons stand, und sah einen professionellen Funken darin, den er sofort erkannte. Das war der vierte Agent; nur trug er nicht seine Hemdkragen offen, was keinen Sinn ergab, außer, er wollte nicht, daß Bane ihn erkannte. Der Mann wandte den Blick ab und richtete seine Augen wieder auf die beiden Männer, die am Fuß der Haupttreppe standen.
    Bane verstand die Botschaft in diesem Blick und drehte sich in dem Augenblick um, da die beiden Agenten an der Treppe ihre Pistolen zogen. Bis sie sie schußbereit hatten, hatte Bane schon längst geschossen. Zweimal. Die Männer wurden zurückgeworfen; die Kugeln hatten ihnen den halben Brustkorb zerrissen.
    Kaum waren die Schüsse erklungen, als die Reisenden in Panik auseinanderstoben. Eine Frau lief dem vierten Mann über den Weg, dessen Augen ihn verraten hatten. Sie bekam eine Kugel in die Kehle, die ansonsten Bane erwischt hätte. Verwirrt verlor der Mann sein Ziel aus den Augen; im gleichen Augenblick zerrte der vierte Agent eine Uzi-Maschinenpistole unter seinem Mantel hervor und beschoß die Stelle, an der Bane gestanden hatte.
    In der Tat befand sich Bane noch immer dort, doch er kauerte nun auf dem Zement, roch heiße Gleise und den schrecklichen Gestank der Furcht, als die Uzi Kugeln spuckte und die Menschen neben ihm zuckend zusammenbrachen.
    Banes nächste Kugel schnitzte ein sauberes Loch in die Stirn des Schlächters und trat im Hinterkopf wieder aus, Gehirnfetzen mit sich reißend.
    Der vierte Agent hatte mittlerweile die Flucht angetreten. Banes Kugel war nicht gut gezielt, traf ihn etwas tief, in ein Bein, und riß den Mann seitwärts auf die Gleise, wo der Blutverlust und ein einfahrender Zug Banes Arbeit erledigten.
    Als er sich auf die Füße kämpfte, hatte sich das Geschrei verstärkt. Menschen trampelten auf ihrem Weg zu den Treppen übereinander hinweg, klammerten sich an alles, was ihre Finger finden konnten. Andere verharrten gelähmt vor Furcht auf dem Zement des Bahnsteigs und spürten nicht einmal die Füße, die über sie hinwegstolperten.
    Bane mischte sich unter das Chaos, zwang sich, zu stöhnen, zu zittern, zu

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