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Das Wahre Spiel 03 - Das dreizehnte Talent

Das Wahre Spiel 03 - Das dreizehnte Talent

Titel: Das Wahre Spiel 03 - Das dreizehnte Talent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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Himaggery und Mertyn Referenzen schreiben zu lassen, wobei sie die Tätigkeit offenließen, so daß ich sie selbst ausfüllen konnte. Du wirst erfreut sein, wie hoch sie mich als Oberkoch schätzten, und Oberkoch bin ich jetzt hier, nachdem der vorherige bei einer Familienfeier in eine Schlägerei verwickelt wurde, von der er sich bis jetzt nicht erholt hat. Sich vielleicht auch nie mehr erholen wird, wie ich gehört habe. Fürchterlich, dieser Wein in Reavebrücke, vor allem, wenn man ihn mit Grolwurst zusammen genießt, wie sie es hier meistens tun.« Er hielt nur kurz mit dem Fächeln inne, um das Fenster hinter sich zu öffnen, sich hinauszulehnen und tief Luft zu holen. »Ich hatte dich schon fast aufgegeben.«
    »Wir haben einen Umweg genommen«, sagte ich.
    »Um den Mond herum oder wie?«
    »Den Knochenfluß entlang, Chance. Dort haben wir auch Queynt getroffen. Es stimmt, er ist ein bißchen seltsam, aber es schien besser zu sein, einfach mit ihm weiterzureisen als sich darüber zu streiten.«
    »Seidenhand sieht müde aus«, sagte Chance. »Wer ist das Mädchen?«
    »Jinian? Eine Schülerin von Seidenhand. Wurde König Kelver von ihrem Bruder, Waffenträger Mendost, versprochen. Sie ist allerdings nicht erfreut darüber. Möchte lieber mit Seidenhand und mir die Lösung unserer Geheimnisse finden.«
    »Aha«, sagte Chance und klopfte sich von oben bis unten ab, bevor er die verknitterten Papiere fand, die er suchte. »Weil du gerade von Geheimnissen sprichst, hier ist eine Nachricht von Himaggery, die ein Portierer brachte. Die Blauen werden von überall her eingesammelt, steht hier, und daß sie Quench gefunden haben …«
    »Er ist an mich gerichtet«, sagte ich mit gelindem Vorwurf, weil ich sah, daß der Brief offen war.
    »Stimmt«, entgegnete er achselzuckend. »Du hast dir aber ziemlich Zeit gelassen. Es hätte sein können, daß Himaggery eine Antwort wünscht.«
    Ich faltete den Brief auseinander, der bereits eingerissen war, wo Chance ihn geöffnet hatte, um Himaggerys Botschaft zu lesen. Sie glaubten, Quench gefunden zu haben – bei den Unveränderlichen. »Götter des Spiels«, flüsterte ich. »Deshalb kam mir der Kerl so bekannt vor. Es war Quench, natürlich!«
    »Welcher Kerl?«
    »Der Mann, den wir bei den Ruinen trafen, derjenige, der Rätsel holte. Der mit dem langen Gesicht … Ich habe Quench nie ohne den schwarzen viereckigen Hut gesehen, den die Zauberkünstler trugen und das lange Gewand und die Handschuhe. Ja, es war natürlich Quench.«
    »Dann ist ja klar, wer diesen Überfall unterwegs zu verantworten hat. Es war Quench, der dich ohne dein Wissen zu den Ruinen locken wollte.«
    Ich antwortete nicht, so wütend war ich auf mich selbst. Statt dessen las ich den Brief weiter. Rätsel und Quench waren mit ein paar Zauberkünstlern, die die Vernichtung ihrer Heimstatt überlebt hatten, zu der Leuchtenden Domäne gebracht worden. Rätsel hatte beschlossen, Hilfe zu erbitten. Und so weiter und so fort. Und Peter konnte ruhig in den Norden reisen, wenn er wollte. Herzliche Grüße von allen.
    »Aber warum?« knirschte ich Chance zu. »Warum hat Rätsel mir das angetan? Ich hätte ihm geholfen, wenn er mich gebeten hätte. Warum? Ich glaube einfach nicht, daß er ein schlechter Mensch ist.«
    »Tja, wenn du das nicht glauben willst, überleg dir Gründe dafür, warum er es nicht sein soll.«
    Typisch Chance. Überleg dir Gründe dafür. Bevor ich aber die Möglichkeit hatte, überhaupt etwas zu überlegen, vernahmen wir ein Geräusch vor der Tür, und Chance verabschiedete sich mit ein paar gemurmelten Worten über das Frühstück, während Queynt ins Zimmer wuselte.
    »Ja, wie denn, junger Herr? Bereits dabei, dem Küchenpersonal Anweisungen zu geben? Kaum im Gasthof und schon Frühstück bestellt? Ach, wie schön ist’s, jung zu sein! Diese unerschöpfliche Energie, diese ungeheure Kraft! Ein Appetit wie ein Fustigar, ein Schlaf wie ein Bunwit, wenn man jung ist. Jemand anders könnte fragen, warum eigentlich Frühstück bestellen, wenn man nicht einmal zu Abend gegessen hat? Ja, jemand anders könnte das fragen, aber nicht Vitior Vulpas Queynt. Nein! Queynt weiß, daß jeder Mensch seine Eigenheiten hat, o ja! Haha. Eigenheiten, die, wenn keiner darüber spricht, einfach übergangen werden können, aber wenn man sie ans Tageslicht zerrt, beurteilt werden müssen, begutachtet, bewertet! Ist es nicht so? Also, Euer Bad, junger Herr, und ab mit mir in meins, und zwar sofort! Unten wird

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