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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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garantiert zugenäht. Zeig mir zehn Männer aus Ben Kanes schwarzem Wachkorps, und ich garantiere dir, dass bei allen die Taschen zugenäht sind. Die meisten sind ehemalige Elitesoldaten, die lassen es nicht darauf ankommen, glaub mir. Es geht darum, nirgendwo hängen zu bleiben, wenn etwas Unvorhergesehenes geschieht. Und wenn sie doch nicht zugenäht war, dann ist sie trotzdem auf keinen Fall tief genug, als dass er einen Revolver von dem Kaliber darin unterbringen könnte.«
    Er spulte wieder vor. »Schau es dir an. Und jetzt kommen wir zum eigentlichen Schuss. Schau, wie sie alle zu dem Gemälde schauen und plötzlich zusammenzucken. Dann hören wir irgendjemanden rufen, aber man kann ihn nicht richtig verstehen. Das ist auch egal, denn dann ist noch ein Schuss zu hören, und der tötet den Täter. Das geht ganz schön schnell, nicht wahr? Warum geht das so schnell, Bill, kannst du mir das verraten? Wer kann in einer solchen Menschenmenge so blitzschnell einen Täter ermitteln?«
    »Na, doch wahrscheinlich einer, der direkt daneben stand«, schlug er vor.
    »Ja, Bill, aber keiner der Sicherheitsbeamten stand in der Sekunde so dicht daneben. Die Frauen der Senatoren hatten sich nach vorn zum Gemälde gedrängelt, siehst du das nicht? Aber in dieser Menge gibt es einen, der schon weiß, dass O’Neill schießen wird, und das ist Ben Kane, und er ist vorbereitet und tötet ihn im selben Moment mit einem präzisen Schuss. Peng! Derweil schießen die anderen Sicherheitsbeamten in dieMenge, dorthin, wo sie verdächtige Bewegungen registrieren. Sie schießen, um zu neutralisieren, nicht um zu töten. Einige der Kugeln prallen in der Menge ab, das ist in einer solchen Situation nicht anders zu erwarten. Jemand wird an der Schulter getroffen, ein anderer am Arm, ein Dritter am Bein, sodass er stürzt, und so weiter. Aber alle Schüsse werden von Menschen abgegeben, die Erfahrung darin haben, worauf sie in einer solchen Situation zielen müssen. Im Prozess wurde dieser Teil des Handlungsablaufs kaum beachtet. Hingegen wurde sehr großes Gewicht darauf gelegt, dass Bud Curtis im entscheidenden Moment nicht anwesend war, sondern erst zurückkam, als es vorbei war, und dass er behauptete, ein Glas Wasser geholt zu haben, das nicht da war. Findest du nicht auch, dass hier merkwüdig gewichtet wurde?«
    »Das Glas Wasser konnte Bud Curtis doch trotzdem geholt haben! Das ist meiner Meinung nach kein Gegenbeweis dafür, dass er mitschuldig sein kann. Warum sollte Curtis an der Stelle lügen?«
    »Zum Teufel, Bill – bitte entschuldige meine Ausdrucksweise, ich werde besser aufpassen. Das sage ich doch! Er hat auch nicht gelogen. Er hatte das Glas Wasser tatsächlich bei sich. Aber der Staatsanwalt wollte der Jury vermitteln, dass Curtis nicht zu trauen sei, wenn er doch schon bei so einem unbedeutenden Detail log.«
    »Ich sehe, worauf du hinauswillst. Jetzt fehlt dir nur der Beweis, dass er das Glas mitbrachte, und wie willst du das anstellen?«
    T. sandte zum Dank ein Stoßgebet gen Himmel.
    »Das kommt jetzt, Bill.« Er klickte auf zwei der Dateien. Nun musste es nur noch klappen, so wie beim letzten Mal.
    »Jetzt verbinde ich die NBC-Aufzeichnungen, Bill, sodass du sie direkt nacheinander sehen kannst: erst das, was im Fernsehen ausgestrahlt wurde, dann das, was Marvin Gallegos’ Kamera unten am Fußboden aufgenommen hat. Hier kommtder ausgestrahlte Teil, wo der Schuss fällt, bis zu dem Moment, in dem die Kamera auf den Boden fällt. Da! Jetzt schau dir das andere an, was nicht gesendet wurde, als die Kamera auf dem Boden gelegen hat.« Er klickte hier und da, verschob geöffnete Fenster. »Und jetzt lassen wir die NBC-Aufnahmen gleichzeitig mit der Aufzeichnung der Überwachungskamera laufen.«
    Er deutete auf die beiden kleinen Bilder, die übereinander auf dem Monitor des Notebooks zu sehen waren. »Wenn wir in der einen Aufzeichnung den Schuss hören, halten wir an.« Konzentriert ließ T. Perkins den Film der Überwachungskamera abspulen. »Ja, an dieser Stelle kommt bei der Aufzeichnung der Schuss.« Er klickte auf die erste Videodatei. »So. Jetzt synchronisieren wir die beiden Clips, spulen ein Stück zurück und lassen sie gleichzeitig laufen, also wenn ich das hinbekomme.«
    Er klickte hin und her und merkte, wie Falso das Interesse verlor. »Augenblick noch, Bill, ich bin bei dem Zeugs nicht so fit.« Er wiederholte die Prozedur und hoffte inständig, dass die Schüsse gleichzeitig fielen.
    Die beiden

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