Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
Vom Netzwerk:
wenigen Schritten sahen sie, wie sich zwei Polizisten zu Fuß von der Einfahrt her näherten. Mist. Das waren zwei von denen, die vorhin bei der Straßensperre stationiert waren. Sie gingen langsam, aber zielstrebig auf den Eingang zu. Und als wäre das nicht schon beunruhigend genug, schepperte Sekunden später Bill Pagelow Falsos Stimme durch die Lautsprecher auf dem Parkplatz.
    »Bleib sofort stehen, T.! Bleib stehen, oder du wirst deines Lebens nicht mehr froh!«
    Curtis zuckte zusammen. Seine gerade einsetzende Erleichterung schlug um in Panik. Die Fußfesseln rasselten schneller. Er atmete stoßweise.
    T. sah über die Schulter zum Wachraum, in dem immer noch nur Freddie Cambell zu erkennen war.
    »Du bist ein elender Brandstifter, T.! Weißt du eigentlich, was du hier im Todestrakt angerichtet hast? Du hast mein Vertrauen missbraucht, T.!«, schrie Falso. Dann dämpfte er die Stimme. »Wie weit ist er, Cambell?«
    T. konnte den Dicken gestikulieren sehen.
    »O nein«, stöhnte Curtis.
    Da hallte die nächste Durchsage über den Parkplatz. »Du entfernst Curtis nicht von diesem Gelände, T., verstanden? Jedenfalls nicht lebend, kapiert? Lass ihn, wo er ist, und sieh zu, dass du von hier verschwindest, du Armleuchter!«
    Die beiden Beamten, die inzwischen den Eingang erreicht hatten, begriffen, dass irgendetwas nicht stimmte, und rannten auf sie zu. Die beiden waren jung und gut in Form und nicht weiter von ihnen entfernt als T.s Streifenwagen.
    »Nun kommen Sie schon, Curtis«, drängte T. ihn.
    Curtis stöhnte und stolperte weiter.
    Hinter sich hörten sie die Rufe der Polizisten. Auch der Dicke war jetzt auf den Parkplatz gekommen und verfolgtesie. Durch die Lautsprecher konnte man im Hintergrund die Schreie der Männer im Todestrakt hören.
    Dieser verdammte Jim Wahlers, dachte T., der davon überzeugt war, dass sein alter Dartkumpel die Meute weiter aufgehetzt hatte.
    Sie waren nur noch wenige Meter vom Lieferwagen entfernt, Curtis gab das Letzte.
    »Wir schaffen das, Curtis. Wir fahren ans andere Ende des Parkplatzes und drehen eine Runde, dann können sie uns nicht treffen.«
    Die beiden Beamten gaben Warnschüsse ab, während T. das Auto nicht aus den Augen ließ und in der Jackentasche nach dem Wagenschlüssel suchte. Das brachte Curtis aus dem Takt. »Scheiße!«, schrie er. Seine Schritte wurden zu lang für die Fußfessel, er taumelte und stürzte. T. hörte förmlich, wie sein Gesicht mit dem Asphalt kollidierte.
    »Ich muss mich offiziell über dich beschweren, wenn du weitermachst!«, knatterte Falsos Stimme aus den Lautsprechern. »Was du da getan hast, war falsch! Gott wird dich dafür strafen! Du wirst es ewig bereuen!«
    Mit hängenden Schultern blieb T. stehen. Curtis lag fünf Meter hinter ihm am Boden. Die Handschellen drückten ihm ins Fleisch.
    »Verschwinden Sie, Perkins, es ist zu spät«, stöhnte er und versuchte, den Kopf zu heben. »Sagen Sie Doggie, dass ich sie liebe. Sagen Sie ihr, dass ich es nicht war. Dann ist alles gut. Danke für alles, was Sie für mich getan haben. Und jetzt verschwinden Sie!«
    »Ich werde tun, was ich kann, Bud! Verlieren Sie nicht den Mut!«, rief T. und sprang in den Wagen.
    An die für den Parkplatz vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit wollte T. sich jetzt ganz bestimmt nicht halten. Er trat das Gaspedal durch, während der Dicke und die beiden Polizisten sich der am Boden liegenden Gestalt näherten.
    Vor einer halben Stunde hatte er den stursten Gefängnisdirektor des Bundesstaates fast von Curtis’ Unschuld überzeugt. Warum zum Teufel hatte er sich nicht damit zufriedengegeben? Dann wäre sein Gnadenersuch für Curtis bereits auf dem Weg zum Ministerium für Innere Sicherheit. Er hätte vor Mitternacht in Washington sein und eine Erklärung abgeben können. Und jetzt? Jetzt wussten die Mitarbeiter im Ministerium womöglich bereits, dass er dem prominentesten Häftling des Landes zur Flucht verhelfen wollte. Oder? Würde sein alter Freund Falso ihm das antun? Er hatte keine Ahnung.
    Was zum Teufel hatte er sich bloß gedacht? Wie hatte er nur so unüberlegt handeln können! Das hatte doch nur schiefgehen können.
    Abermals passierte er die Anti-Todesstrafe-Demonstranten mit ihren Transparenten und Schildern und winkte lächelnd den Einsatzleuten zu.
    »O Gott, Doggie«, flüsterte er, als er wieder die Spinnweben in den Bäumen links und rechts der Straße sah. »Was habe ich bloß getan?«
    Bei einem Schild mit der Aufschrift

Weitere Kostenlose Bücher