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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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»Vogelschutzgebiet« hielt er, zog das Handy aus der Jackentasche und tippte die Nummer ein, die er sich zuvor notiert hatte. Doggies Nummer.
    Doch er erwischte nur Frank Lees Mailbox. Verdammt noch mal. Wer zum Teufel war Frank Lee? Würde sie die Nachricht, die er dort hinterließ, auch wirklich bekommen?
    Er räusperte sich, bevor er anfing zu sprechen: »Doggie. Ich habe versucht, deinen Vater aus dem Gefängnis zu holen. Ist leider nicht so gut gelaufen. Ist sogar ziemlich scheiße gelaufen. Dein Vater sitzt immer noch in Sussex, und ich kann mich da nie wieder blicken lassen.« T. hasste jede Art von Anrufbeantwortern. Er geriet dann immer ins Schwafeln.
    »Nein, entschuldige, Doggie. Was ich eigentlich sagen wollte: Ich habe wirklich wichtige Informationen gefunden. Vielesdeutet darauf, dass Thomas Sunderland seine schmutzigen Finger im Spiel hat. Wir müssen uns unbedingt treffen und besprechen, was wir jetzt machen. Du kennst doch so viele Leute in Washington, da kommst du mit meinen Informationen sicher viel schneller viel weiter als ich. Im Moment weiß ich keine andere Lösung. Vielleicht kann es funktionieren, wenn wir uns zusammentun und ganz vorsichtig sind. Was meinst du? Wollen wir uns morgen um zwölf in Washington treffen? Schaffst du das? Ich habe ja keine Ahnung, wo du jetzt bist.«
    Er überlegte. Wo konnten sie sich am besten treffen? Am günstigsten wäre wohl ein größeres Geschäft.
    »Ich schlage vor, wir treffen uns bei Barnes & Noble. Zwölfte Straße Ecke E-Street. Um zwölf. Ich weiß, dass die sonntags geöffnet haben. Das war alles. Tut mir leid, dass die Nachricht so lang geworden ist. Bis morgen.«

31
    Seit Bugattis misslungenem Versuch, die USA auf dem Luftweg zu verlassen, waren fast anderthalb Tage vergangen. Den ganzen Freitag hatte er im Flughafen zugebracht und dabei reichlich Zeit zum Nachdenken gehabt.
    Am Samstagmorgen hatte er sich mit dem Gedanken anzufreunden versucht, im Land zu bleiben. Was blieb ihm auch anderes übrig? Vierundzwanzig Stunden befand er sich schon im Dulles Airport, und die Schlangen vor den Schaltern waren nicht kürzer geworden. Bis auf Weiteres waren die Auslandsflüge Diplomaten und Ausländern vorbehalten. Natürlich könne er noch länger warten, sagte ihm eine Angestellte der British Airways, aber bringen werde es ihm nichts.
    Er hatte sich auf eine Bank gesetzt und den Kopf in den Händen vergraben. Er war Journalist, auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Er hatte alle erdenklichen Politiker interviewt, und seiner Meinung nach war er immer objektiv gewesen. Das alles konnte er doch nicht einfach so wegwerfen. Wem nützte er, wenn er hier im Niemandsland herumsaß? Entweder stieg er jetzt in den nächstbesten Bus und fuhr immer weiter Richtung Norden. Eine andere Möglichkeit, das Land zu verlassen, sah er nicht. Oder aber er blieb hier und kämpfte. An seinen Arbeitsplatz zurückzukehren und so zu tun, als wäre nichts geschehen, war ausgeschlossen, solange dieses Land zugrundegerichtet wurde. Wenn er erst wieder an seinem Platz bei der NBC saß, würde er nie mehr dort wegkommen, das war so sicher wie das Amen in der Kirche.
    Den Zettel mit der Mailanschrift hatte er in der Hosentasche, Tom Jumper hatte sie ihm in der Nacht zu Freitag gegeben, eheer aufgebrochen war. »In Arcola habe ich einen Übertragungswagen«, hatte er gesagt.
    Ob das eine Möglichkeit war? Er, der Starreporter der NBC, zusammen mit einem skrupellosen und sensationslüsternen Fernsehmoderator – das würde garantiert wahrgenommen. Sollte er es wagen? Alles auf eine Karte setzen? Einfach würde das ganz sicher nicht. Jumper war auf der Flucht, und seine Verfolger waren wild entschlossen, ihn zu fassen. Früher oder später würde ihnen das gelingen. Und was würde dann aus ihm? Ging sein Berufsethos wirklich so weit, dass er dafür alles aufs Spiel setzen wollte? Gab es keine andere, bessere Option?
    Während er überlegte, spitzte sich die Lage vor den Schaltern plötzlich zu. Polizei oder Sicherheitsbeamte hatten Menschen eingekreist, die lautstark protestierten. Einer versuchte zu entkommen, aber bei den Treppen zum Parkhaus hatten sie ihn eingeholt, wie nicht zu überhören war.
    Wie oft hatte er hier draußen gesessen und sich auf ein paar ruhige Tage auf Hawaii oder in Quebec gefreut, Dannys bevorzugtem Ziel. Und jetzt das hier. Vollkommen surreal.
    Er starrte zum Informationsschalter und fasste einen Entschluss.
    »Wie kann ich ins Internet kommen ?« , fragte er

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