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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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unendlich dankbar, dass ihm jemand glaubte. Dass er nicht mehr alleine war.
    »Hier müssen wir aufpassen«, flüsterte T., als sie direkt auf den Wachraum zugingen. Darin saß ein übergewichtiger Mittzwanziger, den T. vorher noch nie gesehen hatte. Mist.
    Er holte seine Polizeimarke aus der Hosentasche und ging an den Schalter. »Howdy«, grüßte er ihn. »Sie können uns einfach rauslassen. Falso schickt dann gleich die Papiere – aber im Moment hat er sozusagen alle Hände voll zu tun.« Er zwinkerte dem Beamten zu, um zu unterstreichen, auf wessen Seite er stand.
    Der Wachposten schielte aus Schweinsäuglein auf die Marke. »Wenn die Papiere gleich kommen, sollten wir drauf warten, finde ich.«
    War gar nicht so doof, wie er aussah, der Typ.
    T. schürzte die Lippen und pfiff eine kurze Melodie. Dann fragte er: »Aber ein Glas Wasser könnten Sie mir in der Zwischenzeit doch besorgen, oder? Mir kleben immer noch die Zähne von Falsos Schokoriegeln. Das kennen Sie doch bestimmt?«
    Der Kerl nickte. Er wusste, dass die beiden nicht rauskamen, ohne dass er auf den Knopf drückte.
    »Wie wär’s mit einer Tasse Kaffee? Wenn Sie sowieso warten müssen?« Der Dicke schob sich an seinem Schreibtisch vorbei. »Ich habe gerade welchen aufgesetzt.«
    »Nein, danke, Wasser reicht. Sagen Sie, sind Sie vielleicht Bambis Sohn?«, fragte T. so ruhig, wie es ihm möglich war, während der Dicke den Wasserhahn in der Ecke aufdrehte. Barney »Bambi« Pellegrino war, soweit T. wusste, der fetteste Gefängniswärter in Sussex I.
    Er spürte, wie Curtis’ Arm zitterte, und versuchte, sich nicht von seiner Unruhe anstecken zu lassen.
    »Bambi? Nee«, antwortete der Dicke. »Aber ich weiß, wen Sie meinen. Das war der, der letztes Jahr an einem Donut erstickt ist.« Er lachte und reichte T. das Glas durch die Schalteröffnung.
    T. trank einen Schluck. Das Wasser schmeckte fürchterlich abgestanden. »Ach, der ist tot? War wirklich ein netter Kerl. Mist. Aber irgendwie sehen Sie doch irgendjemandem hier im Gefängnis ähnlich. Wenn es nicht Bambi war, wer dann …?«
    »Sie meinen sicher Tammie Cambell aus der Kantine. Sie ist meine Mutter.«
    T. hatte keine Ahnung, von wem er redete. »Ja, natürlich!«, rief er und machte eine so ausladende Armbewegung, dass er sich mit Wasser bekleckerte. »Tammie!« Er wischte das Wasser notdürftig weg und sah dem Dicken dann direkt in die Augen. »Ja, klar, jetzt sehe ich es auch.« T. ließ den Blick zu seinem Namensschild wandern. Freddie Cambell. »Du bist also der kleine Freddie? Junge, Junge, bist du aber groß geworden!«Er klopfte ihm durch den Schalter hindurch auf den Arm. »Unglaublich. Und was macht deine Mutter jetzt, Freddie? Ist doch sicher zusammen mit allen anderen gefeuert worden, oder? Wirklich eine Schande. Aber bei uns oben in Highland County können wir immer mal so patente Frauen wie Tammie gebrauchen! Gib mir doch mal bitte ihre Adresse, ja?«
    Nachdenklich sah der Dicke ihn an. »Also, im Moment ist sie eigentlich die ganze Zeit unten beim Radio. W291AJ, falls Ihnen das was sagt? Ich weiß aber nicht, ob die überhaupt noch senden. Gestern kam jedenfalls nichts.«
    »Hey, weißt du was, ich fahre sowieso in die Richtung, dann kann ich ja mal nachsehen, wie die Dinge stehen. Zu dumm, dass wir jetzt erst noch auf Falso warten müssen. Wer weiß, wie lange das noch dauert. Und außerdem muss ich den Typen hier noch nach Washington bringen.«
    »Nach Washington?«
    »Sag mal, hörst du denn gar keine Nachrichten, Freddie? Haben sie doch gestern bei NBC durchgegeben. Er soll in Columbia hingerichtet werden. Ja, ja, jetzt kommen die da oben auch endlich zur Vernunft.«
    Der junge Mann hinter der Glasscheibe lächelte schief. »Mannomann!« Er warf noch mal einen Blick auf T.s Dienstmarke. »Na, dann müssen Sie ja wirklich schnell los. Ist noch ein ganzes Stück bis dahin.«
    T. merkte, wie Curtis’ Arm sich auf einmal entspannte.
    »Super, dann schaffe ich auch noch, bei deiner Mutter vorbeizusehen. Danke für das Wasser.« Er stellte das Glas auf dem Schalter ab. »Und für die Dusche, haha.«
    Der Klang der sich öffnenden Tür war Musik in seinen Ohren.
    »O Gott«, flüsterte Curtis, als sie draußen waren. Er wandte das Gesicht der Sonne zu.
    »Wir gehen ganz langsam und entspannt zum Wagen«, flüsterte T., nachdem er dem Riesenbaby aus dem Cambell-Clannoch einmal zugewinkt hatte. »Ganz ruhig. Ich habe bei dem weißen Lieferwagen da drüben geparkt.«
    Schon nach

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