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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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Gedankenkette unterbrechen. Dann krachten drei, vier kurze Salven durch die Windschutzscheibe, Glasscherben fielen auf die Straße.
    Der Mann in der Kabine schoss nicht mehr.
    »Zieht ihn durch die Scheiben«, kommandierte einer. »Wir müssen ihn auf den Boden bekommen.«
    Stoff riss, vermutlich an den Scherben, ein Körper schien über die Kühlerhaube zu rollen. »Das ist er, das ist er!«, schrie einer.
    Sie hatten Tom Jumper. Es war vorbei.
    »Lebt er?«, rief ein anderer.
    »Sind noch mehr da drin, du Schwein?«, rief ein Dritter, es folgten vier, fünf dumpfe Schläge gegen einen menschlichen Körper. John empfand sie wie Stromstöße.
    »Ob da drin noch mehr sind, hab ich gefragt!«
    Er sei der Letzte, hörte er Tom stöhnen. Er keuchte noch einmal, dann knallte ein Schuss.
    Etwas weiter hinten bremsten die anderen Verfolger, dunkle Stimmen riefen, sie sollten so viele wie möglich lebend fassen. Die wussten ja nicht, dass alles bereits erledigt war. Derweil flüsterten die Männer direkt beim Umzugswagen, über die Hinrichtung Tom Jumpers dürfe kein Wort verloren werden. Man müsse behaupten, er sei bei einem Schusswechsel getötet worden.
    John merkte, dass er die Luft angehalten hatte, und atmete lautlos aus, sein Herz klopfte zum Zerspringen. Danke, Tom, dachte er, danke, dass du mich nicht verraten hast.
    Er spürte den Puls in seinen Fingerspitzen, als er sich den halben Meter zur Mitte des Wagens zog. Hinter ihm diskutierten die Soldaten, was sie mit dem Umzugswagen anstellen sollten, und entschieden, dass er genauer untersucht werden müsse. Es kursierten Gerüchte, dies sei der letzte Radiosender mit dieser Sendestärke, der unterwegs war. Aber man konnteja nie wissen. Was mochte sich im Wagen verstecken? Vielleicht gab es ein Netzwerk von Sendestationen. Und wer wusste, ob sich nicht bereits andere darauf vorbereiteten, Jumpers Arbeit fortzuführen?
    Sie sprachen von Arbeit. Warum konnten sie das dann nicht respektieren und die Journalisten ihre Arbeit machen lassen? Das hier war doch Amerika! Die größte Demokratie der Welt. Hatten sie das vergessen?
    Zwei Soldaten stellten das Wageninnere auf den Kopf. John, dessen Gesicht keine fünfzehn Zentimeter von der Deckenluke entfernt war, wagte nicht, sich ganz heran zu ziehen und nach unten zu schauen.
    Aber genau in dem Moment wurde ihm siedend heiß bewusst, dass alle seine Sachen da unten herumlagen. Der Koffer, sein Jackett, die Tasche mit dem Notebook, sein Handy, Geld, Pass. Alles! Wenn die Männer irgendetwas davon entdeckten, wüssten sie sofort, wem die verzerrte Stimme im Radio gehört hatte. Und sie würden im Handumdrehen feststellen, dass es sich bei keiner der Leichen um John Bugatti, Reporter der NBC, handelte. Und dann würden sie die Fahndung ausrufen.
    Millimeterweise bewegte er sich auf die Luke zu, bis er den Technikraum unter sich ausmachen konnte. Die Soldaten waren nicht sofort zu sehen, aber dann trat einer aus dem Aufnahmeraum und sah sich um. Stiernackig, mit schief sitzendem Tarnhelm, den Finger am Abzug.
    »Im Wagen ist nichts!«, rief er den anderen zu, sodass es durch die zerstörte Windschutzscheibe zu hören war. Das Maschinengewehr auf die Hüfte gestützt, ließ er den Blick ringsum über die Wände gleiten auf der Suche nach irgendwelchen brauchbaren Spuren. Ganz langsam drehte er sich dabei um die eigene Achse. Nur noch Sekunden, dann würde sein Blick zur Luke im Dach wandern. John rutschte wieder wenige Zentimeter zurück, da merkte er, dass der Kragenzipfel an etwas festhing, das wiederum die Scharniere der Plexiglasluke hielten.Ihm brach der Schweiß aus. Ob er wollte oder nicht, er musste nach unten starren. Der Soldat brauchte nur den Kopf in den Nacken zu legen und Stück für Stück die Decke abzusuchen. Sobald er das Oberlicht aus Plexiglas entdeckt hatte, wäre es um John geschehen. Dann musste der Soldat nur noch das MG nach oben richten und er hätte ihn.
    John schloss die Augen und sah Dannys müdes, schönes Gesicht vor sich. Sie hatten es gut gehabt, sie beide, sehr gut.
    Der Soldat senkte den Blick, dann war er weg.

32
    Die Soldaten nahmen die Leichen mit und ließen den Umzugswagen stehen, wo er war. Weiter im Norden, an der Grenze zu West Virginia, gab es ebenfalls Schießereien, und die veranlassten die Soldaten, sich im Scheinwerferlicht zu versammeln und zu beratschlagen. Dann waren wie auf einen Schlag alle verschwunden. John blieb so lange mucksmäuschenstill liegen, bis das tiefe Brummen des

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