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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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würde er sich nur eine Lungenentzündung holen, und an so was starben viele Aidskranke.
    Der Mann schnappte sich den Koffer und bat ihn einzusteigen. Der Fahrer nickte ihm zu.
    »Wir fahren wieder südwärts«, sagte der Mann, der den Koffer genommen hatte, in ein Mikrofon unter der Sonnenblende. Dann wendete der Fahrer den riesigen Wagen, indem er rückwärts in eine Nebenstraße stieß.
    John stutzte. »Sagt mal, hab ich auf euch gewartet?«
    Der Mann streckte ihm seine Pranke hin. »Phil Kinnead, und der da ist Pawel. Du bist nass geworden.« Er drehte sich um und klopfte an die Wand hinter ihnen. »Du kannst über den Sitz nach hinten klettern.« Er zog eine Gardine beiseite.
    Von der anderen Seite wurde eine Luke oberhalb der Rückenlehne geöffnet. »Wir spielen gerade alte Platten, komm nur«, sagte jemand, streckte die Hand durch die Luke und zog John geradezu hindurch. Er landete in einem etwa acht Quadratmeter großen Raum mit einem Bett, einem Tischchen, einem Kocher, einem Kühlschrank und einem Mischpult. Die beiden davorsitzenden Männer stellten sich als Freunde von Tom Jumper vor. Über ihnen und einer Unmenge DVDs befand sich eine Glaswand, hinter der Tom Jumper in einem Ministudio vor dem Mikrofon saß und Bugatti zuwinkte. Von der Country- und Westernmusik aus den Siebzigern hatte er draußen und in der Fahrerkabine nicht das Geringste gehört.
    »Das ist ja ein Ding! Und wenn ihr doch mal angehalten werdet? Wenn die hinten die Türen aufklappen?«
    Wieder lachten sie. »Wenn die hinten die Türen aufklappen, sehen sie zweihundert Kartons mit Steuerunterlagen. Glaub mir, wenn die das sehen, lassen sie uns sofort weiterfahren.«
    »Und wenn sie nachfragen?«
    »Dann antworten wir, das Zeugs solle entsorgt werden. Je nachdem, wo wir gerade sind, wissen wir immer genau, wo sich die nächste Müllverbrennungsanlage befindet. Dorthin sind wir gerade unterwegs, ganz einfach.«
    John nickte, zog den nassen Mantel aus und nahm seine Medizin.
    »Wir sollen dir von Tom ausrichten, du sollst dich hinlegen, damit du ausgeruht bist, wenn du dran bist. Wir wecken dich. Dies ist die ›Saturday Night‹ Show. Hier steht die Zeit nicht still.«Noch vor Mitternacht weckten sie ihn. In zehn Minuten sei er dran, sagten sie ihm und brieften ihn in Jumpers Auftrag, worüber er sprechen sollte. Dann erklärten sie ihm noch, was zu tun sei, falls die Sendung entgegen ihrer Erwartung unterbrochen würde. Sie deuteten auf zwei Pistolen neben dem Mischpult und erklärten, sie würden gut auf ihn aufpassen.
    Danach fühlte er sich nicht unbedingt besser.
    »Wo sind wir?«, fragte er und rieb sich die Augen. Über einem kleinen Plexiglasdach waren Sterne zu sehen.
    »Keine Ahnung. Darum kümmern sich Fahrer und Beifahrer. Aber irgendwo bei Amissville, vermute ich. Wir fahren kreuz und quer. Hauptsache es geht weiter, und immer auf den kleinen Straßen.«
    »Tom wird dich während der Sendung Mister X nennen«, sagte der andere. »Außerdem verfremden wir deine Stimme. Tom hat gerade über Doggie Rogers und ihre Flucht gesprochen. Stell dich darauf ein, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt, egal welches Thema er anspricht. Ist das in Ordnung?«
    John räusperte sich. »Doggie Rogers? Flucht? Wovon redet ihr?«
    »Ach klar, das hast du ja gar nicht mitbekommen. Doggie hat heute früh Sunderland angegriffen, und jetzt setzen sie alles dran, um sie zu kriegen.« Beide lachten. »Die wollen ihr einen Attentatsversuch anhängen, aber ich persönlich finde das ja ein bisschen übertrieben, das sah eher nach einem Tritt in die Eier aus.«
    »Okay, noch ist es aber nur ein Gerücht. Wir wissen nicht sicher, was sie gemacht hat. Das wird garantiert heute Nacht eines der Themen sein«, fiel der andere ein. »Tom hat vor, später in der Sendung die verschiedenen Einheiten im Heer und bei der Polizei zur Meuterei aufzufordern, damit hier endlich wieder Ruhe einkehrt. Wir sind doch keine Bananenrepublik! Er will ihnen klar machen, dass sie einen hoffnungslosen Kampf für einen verrückten Präsidenten kämpfen, undsie überzeugen, keine Angst vorm Tod zu haben. Ist das für dich ein Problem?«
    So aus dem Stand dazu Stellung zu beziehen, fiel Bugatti schwer. Er bezweifelte, dass Bruce Jansen verrückt war, und was das Übrige anging, so war Meuterei nach seiner Auffassung nichts, wozu man auffordern sollte.
    »Amerika hat es bitter nötig, dass jeder, der eine Uniform trägt, aufwacht. Beliebt machen wir uns damit nicht, aber wir werden

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