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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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dass sämtliche Polizeikräfte und Militäreinheiten Virginias bereits auf uns angesetzt sein dürften?«
    Er lachte. »Ja, das denke ich mir. Heute Nacht sind aber nicht viele Militäreinheiten unterwegs. Die meisten sind von der FEMA nach Washington abkommandiert worden – du weißt doch, der englische Premierminister kommt zu Besuch.« Er gab etwas mehr Gas. John war noch nie in seinem Leben so schnell gefahren.
    »Gibt es jemanden, bei dem du unterkriechen kannst?«, fragte der Vordermann.
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich kenne ziemlich viele Leute rund um Washington und New York.«
    »New York kannst du vergessen.« Er legte die Maschine in eine Kurve, dass John vor Angst die Augen schloss. »Hey, jetzt klammer dich mal nicht so fest, passiert schon nichts.«Er lachte, als John etwas locker ließ. »Wen kennst du denn in Washington? Kannst du die Leute anrufen und bitten, dich irgendwo abzuholen?«
    »Ich glaube, darum möchte ich zurzeit niemanden bitten.«
    »Wir setzen mit White’s Ferry über den Potomac, die warten schon auf mich. Und dann sehen wir weiter. Willst du irgendjemanden anrufen?«
    »Kann nicht.«
    »Warum?«
    »Man hat mich davor gewarnt, das Handy zu benutzen. Von wegen orten und so.«
    »Dann telefonierst du eben mit meinem. Ganz einfach über Mikro und Lautsprecher im Helm. Wie ist die Nummer?«
    Früher hatte John immer die Eifersucht gepackt, wenn Danny lange brauchte, um ans Telefon zu gehen. Jetzt war es Angst.
    Als Danny endlich abnahm, klang er nicht gut. »Mein Gott, John, wo bist du?«, fragte er, holte schwer Luft und hustete. »Nein, sag’s nicht. Ist vielleicht besser, wenn ich gar nichts weiß.«
    Es schmerzte John, ihn schon wieder husten zu hören. »Geht’s dir gut, John? Sag schon.«
    »Ganz gleich, was du hörst, Danny: Mir geht es gut, ja? Wenn du irgendetwas anderes hörst, darfst du es nicht glauben, okay?«
    »Du machst mir Angst, John. Wieso sollte jemand etwas anderes sagen?«
    »Keine Ahnung, Danny. Ich will nur, dass du weiß, dass es mir gut geht.«
    »Ich habe eine Nachricht von Doggie Rogers für dich, John.«
    Der Vordermann pfiff leise.
    »Wer ist da bei dir, John? Hört jemand mit?«
    »Ja, aber mach dir darüber keine Gedanken. Ist alles in Ordnung. Das ist ein Freund.«
    Danny seufzte.
    »Er hilft mir von A nach B, Danny. Wir sitzen auf seinem Motorrad, darum hört er mit.«
    »Okay. Dann pass bitte gut auf meinen John auf, du da!«
    »Keine Sorge«, antwortete der Vordermann.
    »Doggie hat angerufen?«, fragte John. »Wann?«
    »Vor zwei Stunden ungefähr. Wie spät ist es jetzt?«
    »Halb drei, schätze ich.«
    »Ja, dann kommt das hin. Sie hat gesagt, dass sie sich morgen – also heute – mit dir in Washington treffen möchte. Ich hab ihr nicht gesagt, dass du weit weg bist. Du bist doch weit weg, oder?«
    »Wo genau will sie sich mit mir treffen, Danny? Mehr will ich dazu nicht sagen.«
    »Am Market Square, in einem Lokal namens ›Teaism‹. Zwischen eins und zwei. O Gott, du bist doch nicht etwa in der Nähe, John? Kann ich etwas für dich tun?«
    »Nein, Danny, ich bin nicht in der Nähe. Und ich will, dass du dich einzig und allein um dich selbst kümmerst. Ich ruf dich wieder an, sobald ich kann.«
    Er übte mit den Armen kurz Druck auf seinen Vordermann aus, um ihm zu signalisieren, dass er die Verbindung abbrechen konnte. Gott, war das alles furchtbar. Danny hatte schlechter denn je geklungen. Und dann diese Nachricht von Doggie, die sich mitten in der Höhle des Löwen mit ihm treffen wollte. Bis dahin würde er es niemals schaffen. Vielleicht musste er das auch gar nicht. Vielleicht reichte es ja, wenn er bei dem Teesalon anrief und mit ihr redete? Aber wenn das reichen würde, hätte sie ihn genau darum gebeten.
    Über alle möglichen Nebenstraßen fuhren sie im Zickzack nach Norden. John fragte seinen Retter, in welcher Mission er eigentlich unterwegs und was er tatsächlich von Beruf sei.Doch der blieb wortkarg. Genauso wenig wie Danny wissen sollte, wo John steckte, sollte John etwas darüber wissen, wer er in Wirklichkeit war.
    Kurz vor Leesburg schoss plötzlich ein mit Jagdscheinwerfern ausgerüsteter Pick-up aus einer Einfahrt und heftete sich ihnen an die Fersen, als hätte er nur auf sie gewartet. Johns Vordermann gab noch einmal etwas mehr Gas.
    »Halt dich gut fest!«, rief er und meinte das verdammt ernst. John schätzte, dass sie mit mindestens hundertzwanzig Meilen pro Stunde an Häusern und Bäumen vorbeirasten.
    Da

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