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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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gehauen.
    »Ach, wie praktisch. Die PIN ist hinten eingeritzt. Besten Dank auch!«
    Doggie trat auf ihn zu und wollte ihm das Handy aus der Hand schlagen, aber er war schneller. Mit einem Fausthieb in die Magengrube beförderte er sie rückwärts in einen der schäbigen Sessel, wo sie kläglich japste, während er in aller Seelenruhe das Handy einschaltete und eine Nummer eingab.
    »Benson hier«, sagte er dann. »Ich komme nach Cairo. Ja, hat sich doch noch ergeben. Ich bin so gegen acht oder neun bei euch. Ist die Swatter da?« Er nickte. »Haben wir genügend Leute? Großartig, das wird ein Fest! Ha! Hey, rate mal, wen ich hier bei mir habe: Doggie Rogers. Ja, genau die. Ja, ich hab sie unter Kontrolle. … Ja. Gut, ich bring sie mit.« Er legte auf und steckte das Handy ein.
    »Schalten Sie es aus!«, zischte Doggie und versuchte, aufzustehen.
    »Sorry. Der Akku von meinem Handy ist schon seit letzter Woche leer. Glaub mir, lieber bringe ich dich um, als dass ich das Teil ausschalte.«
    »Sie verdammter Vollidiot! Sie werden schon sehen, was Sie davon haben!«
    Er packte Josephine am Kinn. »Kannst jetzt ins Bett gehen, Alte. Wir schieben ab.«
    Er schubste sie weg, packte Doggie am Arm und zog sie mit sich.
    Kaum draußen in der kalten Nachtluft, steuerte er den Schuppen mit dem Pick-up an. Als sie am Milchtankwagen vorbeikamen, konnten sie hören, wie der Fahrer beim Putzen fluchte.
    »Was geht denn hier ab? Ist da etwa jemand im Tank?« Er verpasste Doggie einen Schlag in den Nacken und zog eine Pistole.
    »Du setzt dich ins Führerhaus. Und wenn du auch nur den großen Zeh rausstreckst, knall ich dich ab, verstanden?«
    Sie stieg hinauf, setzte sich und hörte, wie Benson auf den Stahltank kletterte, etwas hineinrief und jemand zurückrief. Leider verstand sie kein Wort. Dann standen die beiden Männer auf einmal vor dem Wagen.
    Zwei Stunden später befanden sie sich auf dem Weg nach Norden. Doggie und Benson saßen sich im Tankbehälter gegenüber.Durch die offene Luke fiel erstes Tageslicht herein. Seit der Rambo ihm die Waffe und seine Brieftasche abgeknöpft und ihm gedroht hatte, seine Frau und seine zwei dicken Töchter kaltmachen zu lassen, war der Fahrer lammfromm und raste mit dem Milchlaster durch die Landschaft.
    Der Milizionär zog ein paar Mal kräftig an seiner Zigarette und ging noch einmal die Brieftasche des Fahrers durch. Er legte kleine Zettel, Kassenbons und Familienfotos zur Seite, nahm dann das Geld aus Doggies Plastiktüte und packte es zu den Scheinen, die der Fahrer zuvor von Doggie bekommen hatte. Selbstgefällig betrachtete er seine Beute, dann zog er zwei linierte Blätter aus der Brusttasche, faltete sie auseinander und studierte sie eine Weile. Sichtlich zufrieden faltete er sie wieder zusammen, legte sie ebenfalls in die Brieftasche und steckte diese in die Innentasche seiner Armeejacke. Der Tag hatte sich gelohnt.
    »Wohin fahren wir?«, fragte Doggie nun schon zum fünften Mal.
    »Nach Cairo, hab ich doch gesagt.«
    »Ja, das habe ich verstanden. Aber welches Cairo? In Georgia? Oder in West Virginia? Oder wo? Hier gibt’s doch in jedem zweiten Bundesstaat ein Cairo.«
    Statt zu antworten, spuckte Rambo einmal genussvoll aus.
    »Ich muss um zwölf Uhr in Washington sein. Es geht um das Leben meines Vaters. Haben Sie das verstanden?«
    »Und was willst du dann in Washington?«
    Doggie fiel sein aufmerksamer Blick auf. Der Typ war nicht blöd. Tja, was wollte sie in Washington? Sie konnte ihm schlecht sagen, sie wolle den Präsidenten treffen. Und auch sonst konnte sie ihm nicht viel sagen.
    »Haben Sie Kinder?« Doggie hoffte, seine weiche Seite anzusprechen.
    Verächtlich sah er sie an. »Hast du einen Kerl? Ich würde ihm nämlich gerne eine Postkarte schicken, auf der steht, inwelchem Mülleimer er deinen Kopf finden kann, wenn du weiter so beknackte Fragen stellst!«
    Das Handy klingelte, Benson zog es aus seiner Brusttasche.
    Doggie wurde eiskalt. »Gehen Sie nicht ran«, flüsterte sie. »Im Moment wissen die nur ungefähr, wo wir sind. Jetzt schalten Sie das Ding doch endlich aus!«
    Er sah aufs Display und nahm den Anruf an. »Ja, Benson hier.« Er schüttelte den Kopf und sah sie an. »Die Verbindung wurde abgebrochen. Vielleicht ist das Signal in dieser Büchse zu schwach.«
    »Machen Sie’s aus.«
    »Hey.« Wieder sah er aufs Display. »Jemand hat eine Nachricht auf deiner Mailbox hinterlassen.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Frauen und Technik, was?« Er zeigte auf

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