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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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dafür. Ich habe noch nicht gezählt, wie viel Geld übrig ist, aber es wird bestimmt reichen. Auch für Sie. Und wenn nicht, werde ich dafür sorgen, dass Sie später mehr bekommen. Sagen Sie mir einfach, wie viel Sie wollen.«
    »Nein, ich kann niemanden auftreiben«, flüsterte Rosalies Schwester. »Seien Sie mal einen Moment still.«
    Jetzt konnte auch Doggie die Schüsse tief im Wald hören.
    »Die sind aber nicht besonders nah«, merkte sie an.
    »Pssst! Hören Sie doch!«
    Doggie hörte nichts.
    Josephine stand auf und zog ein breites Fleischmesser aus dem Messerblock. Es war dasselbe, mit dem sie Doggie gedroht hatte.
    »Was ist denn?«, flüsterte Doggie. »Ich kann nichts hören.«
    Mit ein paar Schritten Abstand folgte sie Josephine ins dunkle Wohnzimmer.
    »Letztes Mal sind sie hier reingekommen. Ich glaube, sie versuchen es wieder.« Sie zeigte auf den Wintergarten.
    Doggie sah angestrengt zum Waldrand und dem Stück dunkler Erde zwischen Haus und Wald.
    Josephine blieb stehen. »Verschwindet von hier!«, rief sie in die Dunkelheit.
    Doggie sah den Mann vor der Glastür erst, als er anfing, daran zu rütteln. »Lass mich rein!«, schrie eine dunkle Stimme. »Lass mich rein, oder ich schlag die Tür kaputt!«
    »Ich habe Besuch. Ihr könnt heute nicht reinkommen.«
    »Ich zähle bis drei. Eins …«
    Josephine fing an, Jesus und alle Apostel anzurufen.
    »Zwei …«
    Sie schloss die Tür auf.
    »Was ist denn das für ein Laster?«, wollte die Stimme wissen.
    »Einer, mit dem du von hier verschwinden kannst.« Josephine schaltete das Licht an und offenbarte damit das Wohnzimmer in all seiner Schäbigkeit.
    Der Besucher trat aus dem Dunkel des Wintergartens. Ein Milizanhänger. Fragend sah er Doggie an. »Bist du damit gekommen?«
    Besonders groß war er nicht, aber ziemlich kompakt. Er sah aus, als hätte er schon mehrere Wochen im Wald verbracht.
    »Ja, ist aber reiner Zufall, dass ich hier gelandet bin. Der Tank war plötzlich leer.«
    Misstrauisch beäugte der Rambo sie und wandte sich dann an Josephine. »Hinter deiner Werkstatt steht ein Pick-up.«
    »Ach, hast du den jetzt endlich entdeckt? Den kannst du gerne haben. Haben wir vor dreißig Jahren für dreihundert Dollar gekauft. Ich zieh den Hut, wenn du den zum Laufen kriegst, mein Mann hat es nicht geschafft. Und du musst auch erst die Pumpe bemühen, die Reifen sind nämlich so platt wie mein Arsch.« Sie lachte und ließ das Messer sinken.
    »Ist Diesel im Tank?«
    »Klar.«
    Doggie schüttelte den Kopf. Bestimmt stellte er sich vor, den Tank des Pick-ups zu leeren und den Treibstoff in den Laster zu füllen. Aber da hatte er die Rechnung ohne den Fahrer gemacht.
    »Wo wollen Sie denn hin?«, wollte Doggie von ihm wissen.
    »Geht dich ’n feuchten Scheiß an.«
    »Okay. Sie haben also keine Ahnung, wer ich bin?« Sie zog die Augenbrauen hoch »Ich bin Doggie Rogers, die Frau, die den Vizepräsidenten angegriffen hat. Hören Sie keine Nachrichten? Nach mir wird gefahndet. Im großen Stil. Wenn Sie glauben, dass Sie mehr zu verlieren haben als ich, irren Sie sich. Also: Wo wollen Sie hin?«
    Skeptisch sah er sie an. »Doggie Rogers? Das beweis mir erst mal.«
    Sie ging in die Küche und holte ihren Führerschein. »Ich habe eine neue Frisur.«
    Er glotzte kurz auf das Bild, dann riss er ihr die Plastiktüte aus der Hand. »Was ist sonst noch da drin?« Sie versuchte, die Tüte zurückzubekommen, doch er stieß sie weg.
    »Na hallo!«, sagte er, als er ein Bündel Geldscheine hervorholte. Er fing an zu zählen und pfiff dann durch die Zähne. »Dreitausendachthundert Dollar! Nicht schlecht, Mann! Die konfisziere ich hiermit im Namen der Pulaski-Miliz. Brauchst du ’ne Quittung?« Sein Lachen geriet zu einem Grunzen. Widerlicher Kerl.
    Aus Tennessee kam er also. Dann war er ja auch nicht gerade in heimischen Gefilden. »Wollen Sie zurück nach Pulaski?«
    Statt zu antworten, kippte er den Inhalt der Plastiktüte aus und grabschte sofort nach dem Handy. »Bingo!«
    »Nicht einschalten!«, zischte Doggie.
    Drohend hob er den Finger. Sie sollte keinen Schritt näher kommen.
    »Wenn Sie das Ding einschalten, stehen in zwanzig Minuten Hunderte Polizisten und Soldaten vor der Tür, kapiert? Glauben Sie mir, neben Michael Lerner, Moonie Quale und Tom Jumper bin ich im Moment die meistgesuchte Person im ganzen Land. Schalten Sie auf gar keinen Fall das Handy ein!«
    Trotzig sah er sie an. Am liebsten hätte sie ihm in seine kantige Rambofresse

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