Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)
Abhörungen nichts zu tun.«
»Sagt wer? Burton?«
»Wir haben Burton extrem unter Druck gesetzt. Er ist zu schwach, um zu lügen. Er hätte Wesley Barefoot längst verpfiffen, wenn es da was zu verpfeifen gäbe.«
»Gut, dann behalten wir Wesley erst mal, er wird wahrscheinlich ein guter Zeuge für uns sein. Müssen ihn nur ein bisschen auf Linie bringen, wenn das hier vorbei ist.« Er schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Jetzt setz dich mal einen Moment hin, Kane, der Rest des Tages wird noch turbulent genug werden.«
Eigentlich stand Kane ja am liebsten, aber er gab nach und platzierte seine hundertzehn Kilo auf der Mitte des Sofas.
»Du hast gesagt, ihr habt Burton unter Druck gesetzt. Habt ihr Spuren an seinem Körper hinterlassen?«
»Keine eindeutigen, nein.«
»Er muss verschwinden.«
»Ist klar.«
»Hast du dem FBI gegenüber eine Aussage gemacht?«
»Ja, wie besprochen. Ganz einfach: Bugatti ist in dein Büro eingedrungen und hat dich bedroht. Du konntest nicht wissen, dass er unbewaffnet war, und hast geschossen. Fertig, aus.«
»Was ist mit dem Gegenangriff auf die Kairo-Gruppe? Tipptopp vorbereitet? Klappt das? Es darf hinterher nicht einen einzigen Menschen geben, der etwas über meine Rolle in diesem Spiel aussagen könnte, Ben.«
»Ja, klappt alles. Wir liquidieren sie im Monument.«
Sunderland nickte. »Gebt alles.«
»Ja.«
»Es dürfen keine Zeugen übrig bleiben, Kane. Auf gar keinen Fall.«
»Schon klar.«
»Und du hast die Liste mit den meuternden Offizieren aus dem ganzen Land auf den neuesten Stand gebracht?«
»Ja. Und sie befindet sich in diesem Moment auf dem Weg zur FEMA.«
»Die müssen alle blitzschnell kaltgemacht werden, noch bevor der Schock nachlässt, verstanden?«
»Ja, ich weiß. Die FEMA wurde bereits instruiert, dass dieseLeute hochgefährlich sind und keine Mittel gescheut werden sollen, um sie aufzuhalten.«
»Und Moonie Quale?«
Kane rutschte auf dem Sofa nach vorn. »Der glaubt immer noch, dass du ihm Amnestie gewähren wirst.«
»Wo ist er jetzt?«
»In einem unserer Quartiere in Seattle.«
»Gut, dass wir ihn erst mal am Leben gelassen haben«, sagte Sunderland. »Er hat uns nützliche Informationen gegeben.« Er lachte auf. »Ironie des Schicksals, was? Der Feind hatte sich um einen Mann versammelt, den wir fast zwei Wochen in unserer Gewalt hatten. Total lachhaft.« Er nickte seinem Knappen anerkennend zu. »Das war wirklich ein kluger Schachzug, Kane.«
»Ja.« Kane nickte. Zufrieden mit der Situation und sich selbst, lehnte er sich nach hinten und legte die Arme auf die Rücklehne des Sofas. Alles, wie es sein sollte.
»Schmeißt ein paar Bomben auf das Quartier, Ben.«
»Ist schon angeordnet.«
»Moonie Quales Tod wird mein erster Triumph als Präsident sein, ist dir das klar? Wenn er erst mal weg ist, werden die meisten anderen Milizen die Waffen niederlegen.« Er lächelte. »Aber genug davon. Was ist mit deinen Leuten? Hast du dich entschieden?«
»Ja, ich behalte zwei von ihnen. Die sind in Ordnung.«
»Und der Rest?«
»Die platziere ich in der Schusslinie, das wird ganz natürlich aussehen. Die stehen in Reih und Glied hinter dem Präsidenten und haben nicht die geringste Chance.«
»Gut, Kane. Sehr gut!« Sunderland lächelte. »Und Bud Curtis? Ihr habt die Hinrichtung auf morgen früh um sechs vorverlegen lassen?«
Kane rückte wieder ein Stück nach vorn. »Ja, aber wir setzen wohl doch auf Plan B, denn es deutet so einiges darauf hin, dassein gewisser Sheriff T. Perkins möglicherweise beweisen kann, dass Curtis unschuldig ist.«
»T. Perkins?« Sunderland konnte sich noch sehr gut an den Mann erinnern, der seinerzeit mit in China war. Kaum hatte das Quiz begonnen, hatte Sunderland bereits gehofft, Perkins werde bald rausfliegen. Das war der Mann, der ihn einst in das Gerichtsgebäude in Monterey gebracht hatte. Was, wenn er ihn wiedererkennen würde? Sunderland schüttelte den Kopf. Eigentlich unglaublich, wie die Teilnehmer jener Reise ihm immer wieder in die Quere gekommen waren. Wesley noch am wenigsten von ihnen. Aber diese verdammte Doggie, die er unbedingt auch noch finden und eliminieren musste. Dann Bugatti und jetzt auch noch dieser magere Sheriff, der nie ein Wort sagte. »Sheriff Perkins ist ein toter Mann. Ich hoffe, darin sind wir uns einig.«
»Klar, aber es gibt natürlich auch noch ein paar andere, die Ermittlungen fordern könnten, wenn Jansen erst weg ist. Schließlich haben nicht wenige die
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