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Das Weihnachtshaus

Das Weihnachtshaus

Titel: Das Weihnachtshaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jones Gunn
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mit fünf auf seinem Schoß gesessen habe und ein Foto gemacht wurde. Zur Belohnung schenkte er mir zwei Lutscher, weil ich in dem Jahr so ein braves Mädchen gewesen war. Ich habe wirklich geglaubt, dass er der Weihnachtsmann war.»
    «Sir James Whitcombe», wiederholte ich und spürte dabei das Gewicht seines Namens auf meiner Zunge. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen und fragte: «Ist er hier?»
    Ellie sah mich mit Befremden an. «Meinen Sie, ob er noch lebt?»
    Ich nickte nur einmal, weil ich nicht sicher war, ob ich die Antwort würde ertragen können, einerlei, wie sie ausfiel.
    «Nein. Er ist im September vor einem Jahr von uns gegangen. Vielleicht wurde das in Amerika nicht publik gemacht. Aber ich kann Ihnen sagen, dass er ein wunderbarer Mensch gewesen ist, unabhängig davon, was Sie vielleicht in den Klatschblättern gelesen haben. Er hatte es verdient, dass er zum Ritter geschlagen wurde. Die Lügen, die über die Jahre hin über ihn verbreitet wurden, sind schrecklich. Einfach schrecklich. Sir James hatte so viel Würde, er war so integer, dass er nie gegen diese Verleumdungen vorgegangen ist. Die Leute sollten ruhig behaupten, was sie wollten, er verlangte nie eine Richtigstellung. Ich erinnere mich, als Edward und ich frisch verheiratet waren … «
    Wieder rannen lang unterdrückte Tränen über meine Wangen.
    «Oh, Sie Arme. Sie müssen erschöpft sein, und ich rede und rede.» Ellie setzte sich auf die Lehne des Sessels und strich über meinen Arm. «Katharine hat mir erzählt, dass Sie erst heute angekommen sind. Ich werde Ihren Mantel holen, und wir können uns sofort auf den Weg zum Bahnhof machen, wenn Sie möchten.»
    Ihre Hand lag noch auf meinem Arm, als sie hinzufügte: «Wissen Sie, es ist wirklich schade, dass Sie nicht in Carlton Heath bleiben. Wir haben ein Gästezimmer, falls ich Sie zum Bleiben überreden kann. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie bei unserem Weihnachtsdinner dabei wären.»
    Bevor ich darüber nachdenken konnte, ob ich bleiben sollte, kam Andrew zu uns. «Also doch, Miranda, oder?»
    «Bitte?»
    «Schnee.»
    «Schnee?», wiederholte Ellie.
    «Habt ihr noch gar nicht aus dem Fenster geschaut?» Andrew nickte mir zu. «Ich habe Sie gefragt, ob Sie Schnee mitgebracht haben, erinnern Sie sich noch? Ich hätte Sie besser fragen sollen, wie viel Schnee Sie uns hierlassen wollen!»
    Mehrere Gäste standen vor dem großen Fenster und blickten hinaus in die glitzernde Dunkelheit. Einige verließen bereits die Party, und die Scheinwerfer ihrer Autos strahlten in das wilde Schneegestöber hinein.
    Zwei ältere Gäste kamen zu Ellie und sagten, dass sie sich auf den Weg machen wollten, bevor die Straßen unpassierbar würden. Sie eilte davon, um ihnen ihre Mäntel und auch meinen Mantel zu holen, und versprach, sofort zurück zu sein.
    Ich versuchte nachzudenken. Alles war so plötzlich gekommen.
    Was sollte ich tun? Sollte ich Ellie und Edward das Foto zeigen? Was sollte ich ihnen erzählen? Dass ich Grund hatte anzunehmen, dass Sir James mein Vater sein könnte?
    «Das kann ich nicht», murmelte ich.
    «Was können Sie nicht? Die Nacht über hierbleiben? Natürlich können Sie das.» Andrew stand nah bei mir, er hielt ein Glas in seiner großen Hand. «Ich habe gehört, dass Ellie Sie eingeladen hat. Wenn Sie hierbleiben, werde ich Ihnen wahrscheinlich sogar meinen Sohn vorstellen können.»
    Trotz all der Gedanken, die mir durch den Kopf gingen, fiel es mir nicht schwer, diesen liebenswerten Mann anzulächeln, und ich bemerkte, wie idyllisch alles um mich herum war. Ich konnte und wollte am Weihnachtsabend in dieser wunderbaren Familie keine Bombe platzen lassen. Ich musste gehen. Ich gehörte nicht hierher. Ich brauchte Zeit zum Nachdenken.
    «Andrew», sagte ich einfach, «ich muss nach London zurück. Ich weiß, Ellie hat mir angeboten, dass sie mich zum Bahnhof bringt, aber könnte ich stattdessen vielleicht mit Ihnen und Katharine mitfahren? Ich müsste jetzt los.»
    «Sind Sie sicher, dass Sie schon gehen wollen?»
    «Ja. Wenn es Ihnen nichts ausmacht.»
    Andrew neigte den Kopf und sagte mit erhobenem Zeigefinger: «Wissen Sie was? Es sind die Augen. Das ist es.» Er sah zu dem Foto von Sir James auf dem Kaminsims und dann wieder zu mir. «Ja, das ist es. Es sind die Augen. Wie ein Gebirgsfluss im Hochland, so sehen sie aus. Sie haben die klarsten blauen Augen, die ich seit Sir James gesehen habe. Möge er in Frieden ruhen.»
    Ich schluckte und schaute

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