Das Weinen der Engel (German Edition)
einen kleinen runden Tisch und Kinderstühle gestellt. Von der Decke baumelte, dank Dex, ein Mobile mit tanzenden gelben Schmetterlingen. Eine Ansammlung von Stofftieren lag über das Bett verteilt, um den Raum etwas heimeliger zu gestalten.
„Das ist schön!“, rief Chrissy. „Schmetterlinge mag ich am liebsten!“ Sie sah zu Lark auf. „Und kleine Kätzchen.“
Lark lachte. Sie war gerührt und überwältigt wegen des Aufwands, den ihre Freunde betrieben hatten. Sie ließ Chrissy mit Marge beim Auspacken allein und kehrte zu ihrem Besuch zurück.
„Vielen Dank. Das alles ist so …“ Die Tränen traten ihr in die Augen. „… überwältigend.“
Ihre treuesten Freunde umringten sie. Carrie Beth reichte ihr ein Taschentuch. „Alles wird gut“, sagte sie. „Du hast ja uns. Wir helfen dir mit Chrissy. Jetzt hat sie eine richtige Familie.“
In den Tagen nach den Morden hatte Lark mit allen von ihnen telefoniert. Sie kannten die Situation, wussten, was passiert war und dass Lark nun eine Tochter hatte.
„Sie braucht was zum Anziehen“, sagte Scotty mit hochgezogenen Augenbrauen. „Dieses … dieses Zeug, was du ihr im Walmart gekauft hast, kann sie unmöglich tragen. Du kommst aus der Modeszene, mein Herz. Das schadet deinem Image.“
„Eine gute Idee“, pflichtete Delilah ihm bei. „Wir fahren nach Beverly Hills. Da gibt es wundervolle Kinderboutiquen.“
Lark lächelte nur, während ihre Freunde Pläne für das neueste Mitglied ihrer kleinen Familie schmiedeten. Sie redeten noch eine Weile mit ihr, blieben aber nicht mehr lange. Die leichten Schatten unter ihren Augen verrieten, wie erschöpft sie war.
Als sie über den Flur in ihr Schlafzimmer ging, wurde ihr klar, dass sie den Raum für sich allein hatte. Die Tür, die zum Kinderzimmer führte, stand offen. Chrissy schlief fest.
„Ich habe ihr eine Geschichte vorgelesen“, sagte Marge lächelnd. „Das arme Ding war so müde. Ich war noch gar nicht fertig, da hatte sie schon die Augen geschlossen.“
„In Scottsdale haben wir zusammen in einem Zimmer geschlafen. Meinen Sie, es ist okay, wenn sie jetzt allein ist?“
„Neben dem Nachttisch steht eine kleine Schmetterlingsnachtleuchte. Die können wir anlassen, und die Tür bleibt offen. Aber ich glaube nicht, dass sie vor morgen früh aufwachen wird. Ich hoffe, Sie verzeihen mir meine Offenheit, aber Sie sehen so aus, als könnten Sie selbst ebenfalls eine Mütze Schlaf gebrauchen.“
Lark nickte nur. „Das stimmt allerdings. Gute Nacht, Marge. Wir sehen uns dann morgen früh.“
„Gute Nacht, meine Liebe.“
Müde ging Lark in ihr Zimmer hinüber. Sie war erschöpft, aber nicht nur von der Reise und dem Stress der letzten Tage. In der vergangenen Nacht hatte sie kaum Schlaf bekommen. Sie hatte eine leidenschaftliche, unglaubliche Liebesnacht mit Dev verbracht.
Beim Gedanken daran begann ihr Blut zu pulsieren. Noch nie war sie mit einem Mann zusammen gewesen, der solche Gefühle bei ihr hervorgerufen hatte. Nie war sie so vollkommen befriedigt gewesen und doch noch nicht gesättigt. Den ganzen Weg über nach L.A. hatte sie versucht, nicht an ihn zu denken, aber er ging ihr ständig durch den Kopf.
Seine unglaubliche Entschlossenheit. Wie er sich selbst in Gefahr gebracht hatte, um sie und Chrissy zu schützen. Die Art, wie er sie angesehen hatte, während sie sich liebten. Als wäre es sein sehnlichster Wunsch, dass sie bliebe.
Es war reine Illusion, das wusste sie.
Bestimmt hatte er sie schon längst wieder vergessen. Eine einzige leidenschaftliche Nacht bedeutete einem Mann wie ihm nicht viel.
Du solltest besser über ihn hinwegkommen, ermahnte sie sich.
Doch als sie einschlief, träumte sie von ihm, sah diese blauen, blauen Augen vor sich. Erinnerte sich daran, wie es gewesen war. Wie es sich anfühlte, eng an diesen schlanken, muskulösen Mann geschmiegt zu liegen.
Sie wünschte, er wäre jetzt bei ihr.
Es war noch nicht zwei Uhr nachts, als sie mit einem erstickten Schrei aufwachte. Die entsetzlichen Bilder, die sie im Haus der Wellers gesehen hatte, wollten einfach nicht aus ihrem Kopf weichen. Immer wieder sah sie diese Blutlachen auf dem Boden, diese leeren Augen der Toten, die sie anstarrten.
Es war schon fast Morgen, als sie endlich einschlafen konnte.
In den folgenden Tagen wanderte Dev wie betäubt und ohne Ziel durch das Haus.
„Du musst mal ein bisschen ausgehen, Boss“, sagte Town. „Vielleicht in einen dieser Clubs, die dir so gefallen.“
„Ich
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