Das Weinen der Engel (German Edition)
und wollte ihm die Zusammenarbeit kündigen, um sich selbstständig zu machen.“
„Ich dachte mir schon, dass es so was in der Art sein musste.“
„Die schlechte Nachricht ist, dass Alvarez mehr als nur einen schlechten Ruf hat. Man sagt sich, dass er sehr nachtragend ist und keine Rache auslässt. Es geht das Gerücht um, dass er dich dafür verantwortlich macht, wieder im Visier der Cops zu stehen.“
„Damit habe ich nichts zu tun. Die Spur führte von Weller direkt zu Global Direct. Von da geht es automatisch weiter zu Alvarez. Die Polizei hat ganz normale Nachforschungen angestellt. Allerdings sieht es so aus, als würden sie nicht genug Beweismaterial gegen ihn finden, um ihn festzunageln.“
„Vielleicht ist es so, vielleicht wird ihm das auch klar werden. Aber es kann nicht schaden, die Augen offen zu halten.“
„Was ist mit Chrissy? Meinst du, es könnte zum Problem werden, dass die Kleine seinem Anschlag entwischt ist?“
„Darüber habe ich bisher nichts gehört.“
„Du hörst dich weiter um, ja?“
„Das weißt du doch.“
Dev beendete das Telefonat und lehnte sich zurück. Diese offenen Fragen gefielen ihm nicht. Er musste mehr über Antonio Alvarez herausfinden. Er musste wissen, wie weit dieser Typ gehen würde, um sich an ihm zu rächen.
Dev nahm den Telefonhörer und rief Chaz an, um ihn erneut auf die Fährte anzusetzen.
„He, Mann“, begrüßte Chaz ihn. „Bist du endlich diese Idioten in deinem Vorgarten losgeworden?“
„Die sind losgezogen, um sich am Unglück irgendeines anderen armen Schweins zu weiden. Hör zu, ich muss mir Antonio Alvarez noch einmal vornehmen. Seine Geschichte, sein Werdegang. Wie er dahin gelangt ist, wo er jetzt ist, was mit den Leuten passiert ist, die ihm in die Quere gekommen sind.“
„Ich werde noch ein bisschen graben. Es sind eine Menge Artikel über ihn geschrieben worden. Ich schick dir alles, was ich auftreibe. Es gibt noch ein paar andere Quellen, die ich anzapfen kann, aber das wird ein bisschen länger dauern.“
„Vielen Dank.“ Sie beendeten das Gespräch, und Dev suchte Town. Er fand ihn im Gästehaus, wo er sich wieder eingenistet hatte und ein paar Rechnungen bearbeitete. Dev berichtete ihm von Riggs’ Anruf.
„Ich glaube nicht, dass es was Ernstes ist“, sagte Dev. „Ich habe lediglich die Opfer gefunden. Alvarez müsste das wissen. Als der Kopf von einem riesigen Drogenkartell wird er ja kaum dumm sein. Allerdings kann es nicht schaden, ein Auge auf ihn zu halten.“
„Du glaubst doch nicht, dass er es auf das kleine Mädchen abgesehen haben könnte?“
„Ich wüsste nicht, warum. Er hat erst mal genug Ärger an den Hacken. Außerdem ist sie viel zu klein, um ihm irgendwie gefährlich zu werden.“
Town nickte.
Nur um auf der sicheren Seite zu sein, rief Dev Clive Monroe an, als er das Gästehaus verließ, und informierte ihn über den Stand der Dinge. „Halte ein Auge auf die beiden, machst du das? Vielleicht solltest du Lark mal anrufen und dich erkundigen, wie es ihr geht. Ich glaube nicht, dass man sich Sorgen machen sollte, aber ich würde mich wohler fühlen, wenn ich wüsste, dass du mit ihr in Verbindung bleibst.“
„Warum rufst du sie nicht selbst an?“
Dev atmete tief durch. „Ich will nicht, dass sie sich unnötig Sorgen macht.“ Und außerdem traute er sich selbst nicht.
Er würde Lark wirklich gern anrufen.
Zu
gern.
Er hatte sich schon einmal zu sehr auf eine Frau eingelassen. Fast hätte er Amy geheiratet – wenn sie ihn nicht fallen gelassen hätte. Damals hatte er sich geschworen, nie wieder eine enge Beziehung mit einer Frau einzugehen.
Er hatte nicht die Absicht, diesen Schwur zu brechen. Nicht jetzt und auch nicht irgendwann in der Zukunft.
15. KAPITEL
D ie Modernisierung des alten Backsteingebäudes in der 7th Street, in dem sich die Geschäftsräume der LARK Incorporated befanden, war damals eine ziemlich aufwendige Unternehmung gewesen. Aber die Entscheidung hatte sich gelohnt. Die Immobilie war trotz des unsicheren Marktes an Wert gestiegen, und die Räumlichkeiten boten genau die richtige Atmosphäre für ihre Geschäftspartner.
Im Erdgeschoss hatten Einzelhändler Räume angemietet, die LARK-Büros und Konferenzzimmer lagen im ersten Stock, und das Design-Studio war in der zweiten Etage angesiedelt.
Die Innenräume waren modern eingerichtet, die sichtbaren Steinmauern gaben ihnen aber einen gewissen Charme und strahlten Wärme aus. Dazu gab es zahlreiche Fenster. An
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