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Das weiße Amulett

Das weiße Amulett

Titel: Das weiße Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathinka Wantula
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anrief.
    »Ja?«
    »Madame Alexandre?« Es war die Stimme von Monsieur Escard, dem Sekretär des Rektors, der ihr in der nächsten Minute etwas erzählte, was Karen nur verständnislos vor sich hinstarren ließ. Wenig später beendete sie das Gespräch, nachdem sie sich bei Escard für den Anruf bedankt hatte. Gedankenverloren legte sie das Handy auf den Tisch zurück.
    »Gibt es Probleme?«, fragte Mansfield.
    »Nein, keine Probleme, eher Lösungen. Monsieur Escard hat für mich morgen einen Termin beim Kurator der Ägyptischen Abteilung des Louvre vereinbart.« Karen zog die Beine an und schlang die Arme darum. »Er meinte, ich hätte wohl einige Fragen zu einem Djed-Amulett, das auf der Rückseite eine stilisierte Feder habe.«
    »Escard weiß von dem Amulett? Haben Sie ihm davon erzählt?«
    »Nein, das habe ich nicht. Mir schien eher, als ob Monsieur Artois ihn instruiert hätte, diesen Termin abzumachen.«
    »Na, da bin ich aber gespannt«, sagte Mansfield und legte das Tagebuch auf den Couchtisch. »Haben Sie schon bemerkt, dass wir in diesem Jahr wieder einen Freitag, den 13. im September haben? Die Daten von 1907 wiederholen sich in diesem Jahr auf den Tag genau.«
    Karen bekam eine Gänsehaut. »Ja, habe ich gesehen. Es ist unheimlich.«
    Mansfield warf ihr einen prüfenden Blick zu. Sie wirkte nach dem wiederholten Krankenhausaufenthalt ziemlich mitgenommen. »Vielleicht sollten Sie ins Bett gehen, Karen. Dafür, dass Sie heute erst aus dem Krankenhaus entlassen wurden, haben Sie schon wieder ganz schön viel gearbeitet, finden Sie nicht?«
    Sie griff sich an den Nacken und bemerkte erst jetzt, wie verspannt sie die ganze Zeit gesessen hatte.
    »Vielleicht haben Sie Recht.«
    »Ich habe ganz bestimmt Recht.«
    Sie stand auf, und als sie an ihm vorging, bückte sie sich und gab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange.
    »Ich bin so froh, dass Sie da sind, Michael«, sagte sie und war mit wenigen Schritten im Badezimmer verschwunden, während er sich über die Wange strich.
    »Ja, ich freue mich auch, dauernd auf der Couch liegen zu dürfen«, meinte er schicksalsergeben und griff erneut nach dem Tagebuch.

25
    Es war nach Mitternacht, als eine ansteigende Melodie von Mansfields Handy einen Anruf signalisierte.
    Es war Thomas Davidson aus New York.
    »Hallo, Tom. Na, was gibt’s Neues?«
    »Hi, Mike. Es spitzt sich zu.«
    »Warum? Hat Winslow etwas rausgekriegt?«
    »Nein. Winslow ist im Augenblick dein geringstes Problem. Ich rede von Robert Brennar.«
    Mansfields Kehle wurde auf einmal trocken.
    »Brennar? Wieso, was ist mit ihm? Habt ihr ihn endlich geschnappt?«
    »Wovon träumst du denn? Nein, er ist gerade auf dem Weg nach Paris. Also sieh zu, dass du so schnell wie möglich da verschwindest, bevor er dich findet.«
    »Ich hab mich hier schon mit Lucass angelegt, da werde ich doch nicht vor Brennar kneifen!«
    »Brennar kommt aber nicht allein. Er hat drei von seinen Leuten mitgenommen. Das sieht wirklich nicht gut aus, also mach, dass du da wegkommst.«
    Mansfield biss sich auf die Lippe.
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, meinte er ausweichend, aber Davidson wusste schon jetzt, was das bedeutete.
    »Ich warne dich, Mike, ich komme nicht zu deiner Beerdigung, wenn du dich von Brennar erschießen lässt.«
    Mansfield musste grinsen. »Ich werde versuchen das zu berücksichtigen, Tom.«
    »Ich meine es ernst, Mike. Ich habe keine Lust, wieder den vorwurfsvollen Blick deines Vaters zu sehen.«
    Mansfield stellte sich das Gesicht seines Vaters vor. »Das kann er gut, nicht wahr?«
    »Perfekt. Aber das ist bei so einem Sohn wohl auch kein Wunder.«
    »Verdammt noch mal, Tom, bist du eigentlich mein Freund oder nicht?«
    »Natürlich bin ich das, aber nur solange du lebst. Also versuch gefälligst am Leben zu bleiben. Und halte dich von Brennar fern. Verschwinde aus Paris, Mike. Das ist mein letztes Wort.«
    »Ich kann hier aber nicht weg.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich nicht kann.«
    »O nein, sag jetzt bitte nicht, dass eine Frau im Spiel ist.«
    »Es ist nicht so, wie du denkst«, versuchte Mansfield sich zu verteidigen.
    »Jetzt hör mir mal zu. Brennar legt dich um, wenn er dich findet. Und wenn deine Freundin gerade bei dir ist, bringt er sie auch um. Damit hat er noch nie ein Problem gehabt. Also wenn ihr euch etwas Gutes tun wollt, verschwindet aus Paris.«
    Mansfield fasste sich an den Kopf. »Da wird Karen niemals mitspielen. Sie soll ein Buch schreiben, und den Stoff dazu findet sie nur

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