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Das weiße Grab

Das weiße Grab

Titel: Das weiße Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Hammer , Søren Hammer
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dies das beste Angebot ist, das ich heute bekommen habe.«
    Er gab ein klares, kurzes Lachen von sich. Pauline Berg lächelte und sagte dann voller Ernst: »Ich möchte Sie aber nicht treffen, wenn Sie eine Lebensgefährtin haben oder verheiratet sind. Davon habe ich nämlich wirklich genug.«
    »Dann, fürchte ich, müssen wir unseren Kaffee getrennt trinken. Ich bin nämlich verheiratet.«
    Sie ärgerte sich mehr, als sie sich eingestehen wollte, und erwog für einen kurzen Moment, ihre Prinzipien ein weiteres Mal gleich wieder über den Haufen zu werfen.
    »Vielleicht können wir dieses Thema aber nächsten Monat wieder aufgreifen. Bis dahin ist meine Scheidung bestimmt rechtskräftig. Oder Sie gehen das Wagnis ein, schon jetzt mit mir auszugehen, die offizielle Genehmigung können wir dann ja nachreichen?«
    »Ich denke, ich bin schon größere Risiken eingegangen.«
    »Sollten wir vor dem Kaffee vielleicht noch etwas essen?«
    Pauline Berg willigte ein.
    »Kann ich Sie irgendwo aufsammeln, dann suche ich ein Restaurant aus und reserviere einen Tisch?«
    Sie dachte nach.
    »Um acht Uhr am Dantes Plads? Wissen Sie, wo das ist?«
    »Ja, gegenüber der Glyptothek. Okay, abgemacht.«
    »Haben Sie eine Handynummer, sollte ich unsere Verabredung absagen müssen? Wenn es irgendwelche bahnbrechenden Entwicklungen gibt, kann ich sicher nicht kommen, dafür ist der Fall zu wichtig.«
    »Und das mögen Sie?«
    »Können Sie damit nicht aufhören? Sie hinterfragen ja alles. Wird man als Profiler so?«
    »Nein, aber vielleicht wird man so, wenn man Hunderte etwas zu intimer Entschuldigungen von Studentinnen gehört hat, die es alle nicht geschafft haben, rechtzeitig ihre Arbeiten abzugeben.«
    »Ich werde gleich rot. Ist es in Ordnung, wenn wir mit meinen Fragen bis heute Abend warten?«
    »Uih, jetzt schon dritte Person Plural? Glauben Sie, ich arbeite gratis?«
    »Ja, das glaube ich.«
    »Dann müssen Sie mir aber auch den berühmten Säulenhof zeigen, den es hier irgendwo geben soll. Ich habe ihn so oft im Fernsehen gesehen, aber nie in echt. Ist der weit weg?«
    »Nein, aber der muss noch warten. Sagen wir, dass Sie den dann noch guthaben. Die anderen vermissen mich bestimmt schon. Und noch eine Sache, die Rechnung heute Abend teilen wir, also suchen Sie nichts Teures aus, ich habe mir gerade erst ein Haus gekauft und bin arm wie eine Kirchenmaus.«
    »Dann sollte ich Sie nicht des Geldes wegen nehmen?«
    »Warten wir mal ab, was Sie sollen und nicht sollen. Und egal was, heute Abend schon mal gar nicht.«
    Auf dem Rückweg traf Pauline Berg auf Malte Brorup, der neugierig fragte: »Wer war das denn?«
    »Ein Mann.«
    »Ach, so weit ist mir das klar, aber einer, den du … gut kennst?«
    Sie ignorierte die Frage.
    »Aber ich bin froh, dich zu sehen, ich habe dir eine Aufgabe auf den Schreibtisch gelegt, kannst du das heute noch erledigen? Ich denke, du brauchst nicht länger als zehn Minuten.«
    Der Student nickte. Zehn Minuten würde er schon aufbringen können. Dann sagte er: »Also, eigentlich sollte ich heute gar nicht arbeiten, es war ein Zufall, dass ich in der Gegend war, als Konrad angerufen hat. Anita und ich waren gerade beim Shoppen, haben uns ein paar Kleider angesehen, also eher Anita als ich. Und ich sage dir, sie war stinksauer, als ich sie stehengelassen habe. Stell dir mal vor, sie hat sich ihr Handy geschnappt und Konrad richtig die Leviten gelesen.«
    Pauline Berg antwortete nicht. Sie hatte nicht das Gefühl, sich da einmischen zu müssen.
    Konrad Simonsen wandte sich an Pauline Berg und Malte Brorup, als die beiden den Raum betraten. Die Standpauke von Maltes Freundin war nicht spurlos an ihm vorübergegangen, da er das Mädchen von einem früheren Fall kannte und wusste, dass sie weder hysterisch noch ungerecht war. Und es stimmte ja auch, dass er Malte Brorups Arbeitskraft hin und wieder über Gebühr beanspruchte.
    »Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, heute noch einmal vorbeizuschauen, Malte. Anita und du könnt nachher gerne auf Staatskosten Mittagessen gehen. Aber du musst das Geld erst einmal auslegen.«
    Malte Brorup sah aus, als hätte er im Lotto gewonnen. Ein Gratisessen bescherte ihm mildernde Umstände bei seiner Freundin und würde die Shoppingtour überdies beträchtlich verkürzen, vorausgesetzt, sie wollte noch rechtzeitig zur Arbeit kommen.
    »Also, vielen Dank, und Anita kann sicher auch erst mal zahlen.«
    »Wunderbar, dann lass uns anfangen. Ich habe dich hergebeten, weil

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