Das Werben des Lord MacKenzie
unermessliche Freude, die an ihr zerrte, bis sie geglaubt hatte, sie würde entzweigerissen.
Doch dann würde alles wieder von Neuem beginnen. Macs fast obsessive Aufmerksamkeit für sie würde einer Verärgerung und einer sich verschlechternden Stimmung auf beiden Seiten weichen. Ihre Auseinandersetzungen begannen klein und eskalierten in wütendem Streit. Dann gab es weitere Verletzungen, weiteren Kummer, dann Mac, der sich in den Alkoholrausch und in ungezügeltes Benehmen zurückzog, bis Isabella beim Aufwachen feststellte, dass er wieder einmal fort war.
Mac drückte einen Kuss hinter ihr Ohr, und die Erinnerung an die schlechten Zeiten löste sich auf zu einem reinen Gefühl. Sein Mund war heiß, seine kundige Zunge berührte Stellen, von denen er wusste, es erregte sie. Unter ihnen plauderten und unterhielten sich die Gäste und waren sich der beiden dort oben im Dämmerlicht nicht bewusst. Mac hob die Hände zu ihrem Dekolleté und schob die Finger in ihren Ausschnitt.
Isabella lehnte sich an ihn und ließ sich von seinen Armen halten, während seine harten Fingerspitzen mit ihren Brüsten spielten. Sie wandte ihm das Gesicht zu, und Mac nahm ihre Lippen mit seinen gefangen.
Mac hatte Isabella gelehrt zu küssen und ihr jede Technik gezeigt. Er hatte die Lektionen auf der kühlen Terrasse ihres Vaters begonnen und sie in der Kutsche auf dem Weg zum Haus des Bischofs fortgesetzt. Weitere hatte es auf dem Weg zu seinem Haus gegeben, während sein Ring, den er ihr während der kurzen Zeremonie an den Finger gesteckt hatte, schwer an ihrer Hand wog.
Er hatte sie die Treppen zu seinem Schlafzimmer hinaufgetragen und sie dann gelehrt, dass all ihre Vorurteile darüber, was Eheleute im Bett taten, falsch gewesen waren. Kein regloses Daliegen, während der Ehemann sich sein Vergnügen am Körper seiner Ehefrau verschaffte, wie es ihre »Pflicht« war. Kein Beten darum, es möge bald vorüber sein. Kein Schmerz, keine Angst.
Mac hatte sie berührt, als wäre sie ein kostbarer Kunstgegenstand, hatte sie gestreichelt, während er sie ermutigt hatte, seinen Körper zu erkunden. Er war so unglaublich sanft und liebevoll gewesen und gleichzeitig so verrucht. Er hatte sie geneckt und sie erröten gemacht, hatte sie unanständige Worte gelehrt und sie seinen harten, interessanten Körper erfühlen lassen. Er hatte ihr die Jungfräulichkeit langsam genommen, hatte sie nie bedrängt, ihr niemals wehgetan.
Er hatte Öle gehabt, die ihn langsam in sie hatten hineingleiten lassen, die ihre Enge gelockert hatten, sodass sie ihn ohne Schmerz in sich aufnehmen konnte. Er hatte andere Dinge mit den Ölen getan – hatte sie benutzt, um mit seinen Händen über ihre Haut zu gleiten, hatte ihr gezeigt, wie sie auf seinem Körper zu benutzen waren, um ihn zu erregen. Er hatte sie gelehrt, dass er auch zu einem exquisiten Vergnügen mit ihr finden konnte, wenn er nicht in sie eindrang, und dann hatte er bewiesen, dass er ihr die gleiche Art von Lust zurückgeben konnte.
Isabella hatte sich ebenso in seine Zärtlichkeit wie in seine Kraft verliebt, in seine Verspieltheit ebenso wie in die Art, wie sein Lächeln erstarb, kurz bevor er seinen Höhepunkt erreichte. Sie hatte Macs Lachen geliebt, seine Brummigkeit, selbst seine Verärgerung, die im nächsten Augenblick in Lachen hatte umschlagen können.
Isabellas Blick glitt zur Tür ihres Schlafzimmers, keine zwei Meter von der Stelle entfernt, an der sie standen. Unter ihr redeten die Leute und lachten, während Macs Zunge ihre fing und umschlang. Sie sehnte sich nach Mac mit ihrem ganzen Wesen. Und das Schlafzimmer war so nah.
Mac beendete den Kuss, trat von ihr zurück und entzog ihr seine wunderbare Wärme. »Nein«, sagte er. Er machte einen zittrigen Atemzug. »Ich will das nicht.«
Isabella blinzelte, die plötzliche Kühle auf ihrer Haut empfand sie wie einen Schlag. »Du willst dies ganz gewiss. Willst du, dass ich dich küsse oder dich wegstoße? Bitte entschließe dich.«
Mac fuhr sich mit der Hand durch das Haar, seine Augen wirkten angespannt in der Dunkelheit. »Was ich will, ist alles. Ich weigere mich, mich mit Krumen zufriedenzugeben.«
Isabella schüttelte den Kopf. »Ich kann dir nicht alles geben. Nicht jetzt.«
»Ich weiß, dass du das nicht kannst. Aber versteh eines: Ich will dich bei mir haben, und ich will, dass du mit mir aufwachst, ohne Scham, ohne Reue, ohne dass du mich fortschickst, bevor jemand uns sieht. Ich will dein Vertrauen, ganz und
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