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Das Werben des Lord MacKenzie

Das Werben des Lord MacKenzie

Titel: Das Werben des Lord MacKenzie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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die Farbe an. Er fügte eine Spur Grün hinzu – viel zu viel. Verdammt. Er beförderte die Farbe in einen alten Eimer und begann von Neuem.
    »Mein Ausritt heute Morgen war sehr angenehm, danke der Nachfrage«, sagte Isabella, und der verfluchte Morgenrock raschelte wieder. »Es war noch recht kühl. Aber sehr erfrischend.«
    Ein Hauch mehr Cadmiumgelb, und der Farbton würde perfekt sein. »Mmmhmm.«
    »Hart hat mich begleitet, und wir hatten ein langes Gespräch miteinander. Er fragte mich, ob ich es für eine gute Idee hielte, wenn er wieder heiratete.«
    Macs Muskeln arbeiteten, als er die Farbe bis zu der gewünschten Konsistenz rührte. Jeder, der behauptete, Malerei sei keine harte Arbeit, war ein verdammter Idiot.
    Isabella sprach weiter. »Wir haben auch einige fliegende Schweine gesehen. Was noch am ehesten erklären würde, was ich eigentlich hier oben bei dir mache, mit nichts am Leib als meinem Morgenrock.«
    Endlich wandte Mac sich um.
    Isabella saß auf der Chaiselongue und wirkte wie eine Debütantin auf ihrer ersten Teegesellschaft. Ihre Füße standen sittsam eng beieinander auf dem Boden, die Hände hielt sie auf dem Schoß gefaltet. Ihr rotes Haar war zu einem einfachen Knoten hochgesteckt, aus dem sich einige Locken befreit hatten. Ihr Morgenrock war in der Tat voluminös, aber die Seide haftete an ihrem nackten Körper, und die Kontur einer Brust spähte schüchtern aus dem Ausschnitt hervor.
    Oh Gott.
    Mac hatte die Chaiselongue vor einen Vorhang aus scharlachrotem Brokat gestellt und sie mit Tüchern aus weißer Seide und Kissen in leuchtendem Gold dekoriert. Eine Schale mit zartgelben Rosen stand auf dem Tisch daneben. Einige Blütenblätter waren heruntergefallen.
    Er sog scharf die Luft ein und wandte sich ab. »Leg dich hin und decke die weißen Tücher über dich. Ich fange in einer Minute an.«
    Ähnliche Anweisungen hatte Mac schon an viele Modelle gerichtet, und nie hatte er etwas dabei empfunden, wenn sie sich entkleidet und in Tücher gehüllt hatten. Für Mac waren Modelle Objekte aus Licht und Schatten, Linien und Farben. Die besten von ihnen verstanden es, diesen Linien und Farben Leben einzuhauchen – ohne zu reden oder zu kichern, ohne zu jammern oder zu versuchen, mit ihm zu flirten.
    Er trat vor seine Staffelei, nahm den Kohlestift und hielt den Blick auf die Leinwand gerichtet. Aus den Augenwinkeln sah er, dass Isabella ruhig ihren Morgenrock öffnete. Sein Herzschlag beschleunigte sich.
    Du hast sie zuvor schon gemalt. Dies ist ein Bild, nicht mehr.
    »Ist es so richtig?«
    Er musste hinsehen – wie sollte er sie malen, ohne sie anzusehen?
    Isabella lag ihm zugewandt auf der Seite und stützte sich auf einen Ellbogen. Die weißen Seidentücher verhüllten nur ihren Bauch. Ihre cremefarbenen Brüste mit den dunkelrosa Knospen waren unbedeckt, und zwischen den Schenkeln bedeckte kupfriges Orange ihren Schoß. Als sie geheiratet hatten, war Isabella achtzehn gewesen, und ihr Busen so fest und rund wie kleine Pfirsiche. Jetzt hatten ihre Brüste eine vollere Form, und ihre Hüften waren runder – frauliche Kurven hatten die klaren Linien des Mädchens ersetzt. Sie war so schön, dass er am liebsten geweint hätte.
    »Mac?« Isabella hob die Hand und schnippte mit den Fingern. »Bist du noch da, Mac?«
    »Ich bin wie gebannt.« Mac zwang sich, Isabella mit professionellem Malerblick zu sehen, als sei sie eine Schale mit Früchten, die er hingestellt hatte, um sie zu malen. Früchte. Gott steh mir bei. »Dies soll ein erotisches Bild werden. Deine Pose ist zu zahm.«
    »Nun, ehrlich gesagt weiß ich eigentlich nicht viel über erotische Bilder.«
    Mac hielt seine Stimme mit Anstrengung ruhig. »Gib dich so, als wärst du von deinem Liebhaber wiederholt beglückt und dann allein gelassen worden.«
    »Ah.« Isabella richtete sich auf, zog die Füße unter sich und tat, als würde sie etwas auf ihren Schoß schreiben.
    Mac starrte sie an. »Was zum Teufel tust du da?«
    »Ich schreibe einen Brief an meinen Anwalt, in dem ich meinen Verführer namentlich anklage und den Betrag nenne, den ich als Schadensersatz erwarte.«
    Sein Herz begann wieder heftiger zu schlagen. »Sehr amüsant, Liebes. Jetzt leg dich wieder hin. Räkle dich und lass dich gehen.«
    Ihre Augenbrauen schossen in die Höhe. »Mich gehen lassen? Wie lässtman sich gehen?«
    »Willst du mir sagen, dass dir diese Kunst nicht an Miss Pringles Exklusiver Akademie vermittelt worden ist?«
    »Ebenso wenig wie das

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