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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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dem Mond nicht mehr und niemand sah die siebzehn blassen Lichtpunkte, die stumpf in die gleichgültige Unendlichkeit des Weltraums blinzelten. Die Raumstation der Syths, die den Planeten überwachte, war auf seiner Sonnenseite geblieben.
    Deswegen nahm niemand wahr, dass sechzehn Lichter plötzlich erloschen, als wenn es sie niemals gegeben hätte. Und kein Lebewesen war imstande zu sehen, wie das Licht naher Sterne für einen Augenblick verzerrt wurde, als etwas Kompaktes und völlig Fremdartiges millionenfach schneller als ein Lichtteilchen durch das Sonnensystem raste und dann auf die Erde stürzte. Und niemand sah, wie kurz darauf das Triebwerk eines uralten Satelliten den letzten Impuls aus Ionenstrahlen abgab. Der Satellit kippte und stürzte in die Atmosphäre, fast genau dahin, wo der Punkt der unfassbar schnellen Materie verschwunden war.

5. Der Richter blickte mehr als skeptisch auf den reglosen Mann, der im Raum hinter dem großen Fenster lag. Am kleinen Steuerpult vor dem Fenster saß ein Techniker, neben ihm stand Orlikon. Beide bewegten sich schon seit zehn Minuten nicht, ihre Augen waren nur auf den liegenden Mann gerichtet. Eine weitere Minute verging und nichts tat sich hinter dem Fenster.
    "Dieser Winzling ist Ihre ganze Hoffnung?", fragte der Richter unglä ubig.
    "Geben Sie uns die Chance, die Sie uns versprochen haben."
    Der Ton des Wissenschaftlers war so gereizt wie sein Blick auf den Richter.
    "Wenn er nicht bald aufwacht", begann der Techniker leise nach einem kurzen Blick auf eine Anzeige, "sollten wir vielleicht den Sauerstoffgehalt erhöhen?"
    "Was ist?", wollte der Richter wissen, als er sah, dass der Wissenschaftler se inem Untergebenen gegen die Schulter stieß. "Was läuft hier, Darr?"
    "Sie haben es doch gehört", erwiderte der Wissenschaftler unwillig.
    "Das ist mogeln!", empörte der Richter sich.
    " Ist es nicht", gab Orlikon rüde zurück, "die Syth atmet dieselbe Luft. Und unser... unser Gast ist sogar im Nachteil, wir haben ihm alles abgenommen, was er dabei hatte. Und ich persönlich möchte nicht einmal wissen, welche Schmerzen er bei seiner Reise gehabt hatte und er hat keine Ahnung, gegen wen er gleich kämpfen muss. Aber er wird siegen." Er lächelte etwas verkrampft, aber zuversichtlich. "Deswegen ist er der Richtige", behauptete er im endgültigen Ton, dann nickte er dem Techniker zu. "Gib jetzt etwas Sauerstoff rein, Arr."
    Der Techniker drehte einen Regler. Dann verharrten die drei Männer wieder.

II.
    6. Er wurde wach, aber etwas war anders. Es dauerte einige Momente, bis Kepler begriff, was. Er wollte nicht die Augen öffnen. Schwerfällig setzte er sich auf und drückte die Schläfen zusammen. Dabei grinste er wehleidig. Das, was für andere Menschen völlig normal war, konnte er normalerweise überhaupt nicht spüren, weil die Indolenz das verhinderte. Doch diesmal nahm er das seltsame Gefühl trotz seines Stumpfsinns deutlich wahr.
    Sein ganzer Kopf fühlte sich an, als ob er gleich bersten würde.
    Der Schmerz machte ihn benommen. Nach einigen Sekunden gesellte sich der Brechreiz dazu. Da rüber rätselnd, ob es die übliche Reaktion eines menschlichen Körpers auf starke Kopfschmerzen war, öffnete Kepler doch die Augen.
    Und spannte sich augenblicklich an.
    Das schmale Bett war nicht da, der klapprige Stuhl und die verschlissene Kommode auch nicht. Kepler war nicht mehr im schäbigen Zimmer des miserablen chinesischen Hotels. Er lag am Boden eines völlig anderen Raumes.
    Kepler hob schwerfällig den Kopf. Der Raum roch steril nach nichts und war völlig grau. Undeutlich sah Kepler die Wände, doch sie verschmolzen mit dem Boden und der Decke und sein vom pochenden Schmerz malträtiertes Gehirn war nicht fähig, die Größe des Raumes zu erfassen. Das homogene Grau raubte jedes Orientierungsgefühl und vor Keplers Augen begann sich alles zu drehen.
    E r kniff sie zusammen. Der Schwindel ließ nach, aber dafür verstärkte der Brechreiz sich wieder. Und der Schmerz nagte jetzt kratzend sogar an seinen Zähnen. Kepler atmete tief durch und riss die Augen auf. Um sich vom Schmerz und vom Schwindeln abzulenken, fokussierte er den Blick auf seine Füße.
    Verdutzt stellte er fest, dass sie nackt waren . Er war sich jedoch sicher, dass er nur den Regenmantel ausgezogen hatte, bevor er sich auf das Bett hatte fallen lassen. Aufgeschreckt langte er hinter den Rücken. Die Glock war nicht da, das volle Ersatzmagazin ebenfalls nicht. Kepler tastete sich ab. Und merkte

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