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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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Der Schmerz im Kopf war ganz plötzlich verschwunden. Das seltsame Wesen und die künstliche Umgebung – nicht.
    "Du bist tatsächlich nicht Su", sagte Kepler zu der Kreatur, die einen Schritt zu ihm machte, "sondern die strafende Manifestation meines Drogenrausches, richtig? Na gut – ich werde nie wieder Pilze essen, die ich nicht kenne."
    Sein völlig aufrichtig gemeintes Versprechen hielt die Kreatur nicht auf. Mit einem schnellen Satz sprang sie vor ihn und holte wieder aus. Kepler warf sich hin und die große schmale Hand zerteilte die Luft über seinem Kopf. Dieser Hieb drehte das Wesen. Kepler schlug sofort mit einem Fuß seitlich gegen sein Bein. Es schwang hoch, das Wesen verlor das Gleichgewicht und stürzte. Während es sich auf die Seite rollte, sprang Kepler auf die Füße. Seine seltsame Gegnerin kam auch schnell hoch, aber sie stand erst auf den Knien, als Kepler in einer Drehung mit dem rechten Bein ausschlug. Sein Fuß traf die Kreatur seitlich hart in die Schläfe und fällte sie wieder zu Boden. Kepler atmete durch.
    Misstrauisch horchte er in sich hinein. Vom Schmerz abgesehen war sein Kopf einerseits eigentlich klar. Andererseits überhaupt nicht. Es füllte sich alles echt an, das Adrenalin, die Wände, die wabenartige Kleidung. Doch das alles konnte eigentlich nicht wahr sein. Weil es keinen Sinn ergab. Die Chinesen würden sich niemals die Mühe für eine solch aufwendige Show machen, nur um ihn umzubringen. Wenn sie ihn gefunden hätten, dann hätten sie ihm umstandslos einfach in den Kopf geschossen. Aber vielleicht war es eine neue Verhörmethode.
    Das Wesen sprang auf und stürmte vor. Kepler duckte sich zur Seite und spürte, wie wuchtig die Luft neben seiner Schläfe zerteilt wurde, dann erzitterte die Wand hinter seinem Kopf unter dem massiven Schlag. Während er sich aufrichtete, schlug Kepler mit der rechten Faust in die linke Seite seiner Gegnerin.
    Der grün liche Anzug hatte dünn angemutet, so behände wie das Wesen sich bewegt hatte. Aber wenn Kepler seinen Schlag nicht als den des Inneren Atems ausgeführt hätte, wäre seine Hand infolge des Aufpralls auf den wabenartig strukturierten Stoff zersplittert. Das Wesen ächzte nur leicht unter dem Schlag, der einem durchschnittlichen Menschen mehrere Rippen gebrochen hätte.
    Kepler stieß sich von der Wand ab, aber die Hände des Wesens packten ihn an den Seiten. Im nächsten Moment wurde er so unbarmherzig zusammen gequetscht, während er in über einem Meter Höhe in der Luft baumelte, dass er seine Rippen knistern hörte. Die Kreatur wollte ihn nicht verhören. Sie wollte ihn töten. Kepler spannte sich an und krümmte die Zehen des rechten Fußes nach hinten und trat mit dem linken Fuß in die Brust des Wesens. Der Hieb verschaffte seinem rechten Bein etwas Freiraum, und er schlug mit dem Ballen des rechten Fußes von unten gegen das Kinn seiner Gegnerin.
    Das hatte das Wesen nicht erwartet und ließ ihn los. Kepler landete auf dem Boden, und warf sich sofort zur Seite. Im selben Moment schlossen die Hände des Wesens sich um seine Schultern. Er wurde nach hinten gerissen, dann presste das Wesen ihn gegen die eigene Brust. In letzter Anstrengung, für die er noch Sauerstoff in den Lungen hatte, schlug Kepler mit dem rechten Fuß über die Schulter ins Gesicht seiner Gegnerin. Deren Griff wurde lockerer. Kepler konzentrierte sich und schlug mit beiden Armen nach hinten aus.
    Seine Handkanten trafen seitlich den Hals des Wesens. Auch dieser Schlag hätte einen Menschen getötet, aber die Kreatur blieb sogar auf den Füßen.
    Doch anscheinend hatte sie die gleichen vitalen Punkte an denselben Stellen wie ein Mensch. Und sie empfand Schmerz. Wütendes Kreischen zerrte entsetzlich scharf an Keplers Trommelfellen, als das Wesen beide Hände unwillkürlich zum Hals riss. Kepler fiel auf die Füße, rannte fünf Meter und drehte sich um.
    Einige Sekunden lang maßen er und das Wesen sich mit den Blicken. Die nächste Attacke ließ auf sich warten und Kepler kam halbwegs zu Atem. Dann ging das Wesen leicht in die Hocke, spreizte die Arme und machte einen Schritt vor, während seine riesigen düsteren Augen unentwegt zu Kepler blickten.
    Das Wesen war größer und unglaublich stark. Doch die Masse, aus der seine Kraft resultierte, machte es weniger beweglich. Das war reine Physik. Und reine Physiologie besagte, dass eine kämpfende Kreatur ein Gehirn haben musste.
    Kepler atmete tief ein und trat zurück. Das Wesen beschleunigte seine

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