Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)
Vorgehen von Baobhan nicht. Durch das Ausschalten der Laser das Kommen der nächsten Syth anzukündigen – und zwar jeweils einer einzigen – war nach dem zweiten Mal einfach nur dämlich. Und warum fielen die Syths nicht zum Beispiel vom Westen in die Wartungsstation ein? Es wurmte Kepler gewaltig, dass er nicht dahinterkam.
Er war ein auf unkalkulierbare Dinge spezialisierter Soldat. Als forschende Jäger schienen die Syths dagegen ein ausgeprägtes Gewohnheitsverhalten zu haben. Würden sie dasselbe bei ihm voraussetzten, hätten sie verloren. Aber als erfahrene Jäger passten sie ihr Handlungsmuster bestimmt dem der Beute an.
Kepler empfand sich selbst als durchgeknallt. Dann sollte er jetzt auch genauso nachdenken. Er löste sich von seinem Bewusstsein eines Kriegers.
Jäger dachten nun mal anders. Damit hatte das alles hier doch tatsächlich einen tiefen Sinn. Der war dann aber völlig idiotisch. Zumindest für Kepler.
Doch für Baobhan nicht. Aus ganz offensichtlichen Gründen glaubte Kepler nicht, dass sein Blut das Serum der Erlösung war. Entscheidend war jedoch, dass Baobhan das glaubte. Oder dass sie Rache wollte.
Auf jeden Fall wollte sie ihn lebendig oder zumindest in einem Stück in die Hände bekommen. Die Syth mit dem Bumerang hatte Kepler am deutlichsten vorgeführt, dass erst seine Begleiter auslöscht werden sollten. Sogar im Todeskampf hatte die Außerirdische versucht, Kepler festzuhalten. Und sie hatte anscheinend die Gool-Drohne deaktivieren wollen, nicht sie auf ihn hetzen.
Kepler ging die Informationen durch, die er hatte. Laut Hefaisoii war die Raumstation leer, Baobhan hatte die letzten vier Syths von dort auf die Erde beordert. Diese Syths hatte Kepler beim Angriff auf die Elefanten getötet. Hefaisoii hatte ebenfalls erwähnt, dass nur noch fünf Syths im Stützpunkt waren, und Shamanoll hatte dasselbe gesagt. Eine wurde zur Banshe umfunktioniert, die anderen waren nun ebenfalls tot.
Es mutete fast an, als ob Baobhan zwei Ziele verfolgte. Erstens wirklich alle außer Kepler zu töten. Und zweitens – um ihn ganz allein für sich zu haben. Er schien tatsächlich eine begehrte Trophäe zu sein. Die niemand außer Baobhan ergattern sollte. Sogar Shamanool hatte sie dafür geopfert.
Die Forscher schienen das letzte Aufgebot gewesen zu sein. Das war auch entscheidend. Baobhan war nun ganz allein – höchstwahrscheinlich. Und sofern sie sein Blut nicht für ihre ganze Rasse, sondern für sich allein haben wollte, hatte sie dasselbe Problem wie Kepler.
Wegen der Störung im Stützpunkt waren neue Syths unterwegs. Sobald sie hier ankamen, hatte Kepler keine Chance mehr, Ofir zu erreichen. Und Baobhan musste teilen. Oder halt auf den Triumph verzichten, ihn zu töten. Sie und er, sie mussten beide schnell fertig werden. Sie hatten noch höchstens zwei Tage dazu.
Kepler gestand seiner Gegnerin durchaus dieselben Überlegungen zu. Damit würde Baobhan etwas anderes unternehmen, als in diese Halle zu kommen. Sie hatte bestimmt schon verifiziert, dass Kepler nicht die unterirdische Eisenbahn benutzen konnte. Er musste sie woanders stellen. Dort wo er sich auskannte und so, dass er die Bedingungen des Kampfes bestimmen konnte.
Er hatte eine Chance auf Erfolg – wenn seine Annahmen wirklich richtig waren. Um das herauszufinden, musste er eine uralte Methode benutzen.
Nämlich sich möglichst gut vorzubereiten , und die Dinge dann auf sich zukommen zu lassen und zu hoffen, für Eventualitäten gerüstet zu sein.
Er führte die anderen durch das Tor aus der Fabrik. Draußen setzte Kepler seine Platten ab, deutete den anderen zu warten, und lief zum Kollaborateur, der jetzt reglos mit bis zum Blut aufgeriebenen Elenbogen in seinen Fesseln am Baum hing. Shamanool hob den Kopf, sein Blick war flehend.
Kepler wollte von diesem Mann nichts mehr hören. Aber er wollte ihn genauso gebrauchen wie Baobhan. Dafür musste Shamanool am Leben bleiben, ihn jedoch mit qualvoll verdrehten Armen am Baum hängen zu lassen konnte Kepler nicht. Egal wie bestialisch sein Verrat war, auch dieser Mann war ein Lebewesen. Kepler zog das Messer und schnitt den Kabelbinder durch. Der ermattete Kollaborateur fiel auf die Knie, erhob sich aber sogleich schwerfällig. Benommen richtete er sich taumelnd vor Kepler auf und versuchte etwas zu sagen.
Areía s Tod war grausam gewesen, er rechtfertige den brutalen Schlag mehr als genug. Drei Zähne des Kollaborateurs brachen und er fiel bewusstlos auf die Erde. Kepler
Weitere Kostenlose Bücher