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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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am Rand des Todesstreifens strichen über den Platten, als Enok sich zwischen sie schob. Kepler nahm das nur aus dem Augenwinkel wahr, er konzentrierte sich auf die Umgebung. Wie Darr und Goii den Atem anhielten, hörte er aber deutlich. Dass der Gondwaner das tat, konnte Kepler nachvollziehen, beim Wissenschaftler wunderte es ihn wirklich. Laser war zwar ein besonderes Licht, aber dennoch nur eine Form der elektromagnetischen Strahlung, die nun mal abgelenkt werden konnte. Enok merkte tatsächlich nichts, er kroch weiter. Kepler hörte geräuschvolles Ausatmen und sah wieder kurz über die Schulter.
    "Goii, mach jetzt hin", befahl er schroff.
    Der Gondwaner beeilte sich. Deswegen sah er nicht, dass die Laserstrahlen Spuren auf Enoks Platten hinterließen. Entweder stimmte der Ablenkungswinkel nicht oder die Plattenstruktur interagierte mit der Frequenz des Laserstrahls. Die Oberflächen der Verkleidungen verloren langsam ihren Glanz und wurden trübe.
    "Enok, Goii , neigt die Platten stärker und kriecht schneller!", befahl Darr.
    Der Wissenschaftler war ein seltsamer Typ. Manche Dinge erkannte er sofort, an anderen rannte er völlig blind vorbei.
    "Wir müssen sehr schnell sein", sagte er warnend, nachdem Goii losgekrochen war. "Dazu müssen wir uns gut aufeinander abstimmen."
    "Ich muss auf die Syths aufpassen", gab Kepler zurück. "Sie werden uns synchronisieren. Verbinden Sie meinen linken Schuh mit ihrem rechten."
    Er schoss. Er wusste nicht genau, ob er eine Syth gesehen hatte, aber es war möglich, und seine Nerven waren bis zum Äußersten angespannt und in dieser Situation durfte er den Stress abbauen ohne jemanden zu gefährden.
    Darr stellte schnell die Platten auf und kroch unter ihnen ganz nach vorn. Kepler schob sich rückwärts und mit dem Gewehr im Anschlag unter die Platten.
    "Passen Sie mit dem Rucksack auf, Sie verschieben hier alles", maulte Darr.
    "Entschuldigung. Machen Sie weiter."
    Enok musste die Laserstrahlen doch bemerkt haben, sie wanderten mit seltsamen, deutlich wispernden Geräuschen über die Platten. Kepler war dem Verstoßenen dankbar dafür, dass er keine Reaktion gezeigt hatte. Es war manchmal einfacher, Dinge als gegeben zu akzeptieren. Das verhinderte zwar bisweilen das richtige Handeln. Manchmal jedoch den Tod.
    Es war mühselig, nur auf einem Knie und den Ellenbogen rückwärts zu ro bben, dabei auf Darrs Bewegungen richtig zu reagieren, das Gewehr im Anschlag zu halten und Syths auszumachen zu versuchen. Nach einer Weile gab Kepler das Letzte auf. Solange die Außerirdischen keine Lichtbogenwaffen hatten, waren sie aus der Entfernung nicht gefährlich. Um näher zu kommen, würden sie die Fallen ausschalten müssen. Würde Kepler das übersehen, verdiente er es nicht, ein Soldat genannt zu werden. Er schob das Gewehr auf den Rücken und zog die Glock. So ging das Kriechen um einiges einfacher und auch schneller.
    Das war auch nötig . Nach einer Weile hörte Kepler die Laserstrahlen nicht nur, er roch sie auch. Beziehungsweise, es stank jetzt nach schmorendem Kunststoff.
    "Wir müssen schneller werden", sagte Darr drängend.
    "Werden Sie, ich komme schon hinterher", gab Kepler zurück.
    E r musste den Kopf tiefer senken, um besser mit den Armen arbeiten zu können. Sein Sichtfeld verringerte sich, er sah nur die allernächsten Laserstrahlen, und die auch nur unter der Stirn und nur verschwommen.
    "Aua", schrie Darr plötzlich gepresst auf.
    "Was ist?", erkundigte Kepler sich. "Aua", sagte er dann selbst.
    Er hatte keinen Schmerz gespürt, zumindest nicht rein physisch. Der heiße Kunststofftropfen auf seinem Hals tat insofern weh, als dass mitten in einem Laserstrahlenfeld den Verlust der Abschirmung ankündigte.
    Darrs Fuß riss jetzt heftig an seinem und nach einigen Metern steckte Kepler die Glock zwischen die Zähne und begann, sich mit den Händen zu schieben, sonst war er immer noch zu langsam. Dabei schleppte ein Wissenschaftler die Platten. Aber der Tod war auch für solche Typen ein mächtiger Anreiz.
    Die heißen Tropfen fielen immer häufiger, Darr machte jetzt permanent sel tsam stöhnende Geräusche. Kepler wiederholte sie nicht mehr. Der Wissenschaftler brauchte keine Beruhigung, sondern Ansporn.
    "Noch hundert Schritte", keuchte Darr nach einer Weile.
    Kepler antwortete nicht, sondern bewegte sich schneller. Das knirschende Geräusch des Kunststoffs auf dem Asphalt zerrte an seinen Nerven.
    Sie schafften vielleicht noch zwanzig Meter weit zu robben, als ein

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