Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)
Laserstrahl die oberen Ecken beider Platte abschnitt.
" Hände runter, Darr", schrie Kepler. "Fassen Sie die Platten vorn an!"
Die Platten wackelten, Darr ließ sie oben los und versuchte, sie an den Vorde rkanten in der Mitte festzuhalten. Dadurch richteten sie sich auf und wurden sogleich von einem Laserstrahl in der Höhe fast halbiert.
Plötzlich spürte Kepler zwei Hände, die seinen Knöchel umfassten, dann ein heftiges Reißen an seinem Bein. Mit einem Ruck wurde er nach hinten und oben gezogen. Sein Rucksack schob die Platten auseinander. Einige Sekunden lang zischte und rauchte es leicht, dann wurden die Platten von mehreren Laserstrahlen zerteilt. Kepler schnappte mit der Rechten die Glock, die ihm aus dem Mund gefallen war, dann landete er hart mit dem Bauch auf Enoks Knien. Er drehte den Kopf und sah in die vor Schrecken geweiteten Augen des Verstoßenen.
"Danke", sagte er einfach.
Er überstreckte den Kopf und sah zu Darr, der hal b auf Goii lag. Beide Männer blickten genauso erschrocken wie Enok.
Und alle drei lächelten erleichtert, als Kepler die Lippen auseinander zog.
Für einen Augenblick war es zwischen ihnen vier da, das Gefühl, das Darr für die ganze Menschheit haben wollte und Enok auch, und Goii vielleicht ebenso.
Sie vier waren unbesiegbar. Weil jeder von ihnen mit dem eigenen Leben für den anderen eingestanden hatte. Denn sie waren Menschen.
Dann war dieser Moment vorbei.
"Enok, beweg dich so wenig wie möglich, aber zieh schnell das Gewehr von meinem Rücken und gib es mit", befahl Kepler.
Enok schreckte auf und folgte mit den Augen seinem Blick. Auf der anderen Seite des Todesstreifens spiegelten die schwenkenden Laserstrahlen sich in der durchsichtigen Silhouette einer reglos verharrten grazilen Gestalt.
"Ich Idiot h abe die Pilotin des Raumschiffs vergessen", murmelte Kepler.
Durch das Schw ingen der Laserstrahlen wirkten die Bewegungen der Syth abgehackt. Dennoch sah Kepler sie relativ deutlich, dass sie recht unbedarft agierte. Dafür hatte sie eine Lichtbogenwaffe. Die Syth senkte etwas den Kopf, ihre linke Hand berührte den rechten Arm. Die Lichter des Todesstreifens gingen abrupt aus und die Silhouette der Syth wurde unsichtbar.
Kepler hatte das Gewehr schon in den Händen. Er war sich der Position der Syth sicher, und auch dessen, dass sie nicht still stehen würde. Er feuerte und schwenkte das Gewehr dabei von links nach rechts. Die Richtung, in die die Außerirdische sich bewegt hatte, hatte Kepler richtig vorausgeahnt. Dass die Syth sich auf den Boden werfen würde, nicht.
Direkt unter der Flugbahn des fünften Projektils flammte die Luft plötzlich auf, zog sich in Sekundenbruchteilen zu einem dünnen Blitz und bohrte sich fünf Meter vor Kepler in die Erde. Bevor er reagieren, oder es überhaupt wahrnehmen konnte, jagte ein Stromstoß über den Plasmakanal.
Die Explosion riss Kepler das Gewehr aus den Händen und schleuderte ihn fünf Meter weit nach hinten. Sein Körper federte den Aufprall instinktiv ab, er schlug trotzdem mit dem Kopf auf dem Boden auf. Benommen rollte er sich zur Seite und langte ungelenk zur Glock. Sein Kopf dröhnte, er sah schwarze Flecke und in seinen Ohren sauste es, als er sich taumelnd auf die Knie stemmte. Er riss die Pistole hoch und feuerte. Er wusste, dass die Chancen, die Syth zu treffen, minimal waren, auch wenn er die Pistole im Halbkreis bewegte. Er hoffte nur, sie ein wenig zurückhalten zu können.
D er Verschluss der Glock rastete hinten ein. Kepler drückte sofort den Magazinhalter und schwang die Pistole zur Seite, während er nach einem Ersatzmagazin langte. Taumelnd erhob er sich, rammte das neue Magazin in die Glock, spannte die Waffe und brachte sie in Anschlag. Sein Gleichgewichtssinn war immer noch beeinträchtigt, die ersten Schritte machte er mehr zur Seite als nach vorn, und sein Sehen war immer noch etwas unscharf. Er schoss zweimal, weil er glaubte, ein Schimmern gesehen zu haben. Es war reine Munitionsverschwendung, doch das scharfe mechanische Geräusch des repetierenden Verschlusses klarte seine Gedanken etwas auf und er hörte das Klingeln, mit dem die zweite Hülse auf dem Boden aufschlug.
Im nächsten Moment verflog seine keimende Erleichterung. Darr lag unnatürlich verdreht rücklings auf dem Boden. Kepler taumelte an Enok vorbei, der mit blutüberströmtem Gesicht auf dem Boden lag und kraftlos stöhnte. Goii stemmte sich zwei Meter weiter auf alle Viere und schüttelte den Kopf.
"Darr!",
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