Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)
Lichtbogenwaffe vom Rücken der Außerirdischen. Danach drehte er sich zu Darr, der nun auch wieder einen klaren Blick hatte.
"Zeig mir, wie man damit umgeht", verlangte Enok von ihm.
Kepler drehte sich um und ging zu seinem Gewehr.
Es hatte die Explosion anscheinend völlig unbeschadet überstanden, es hatte nicht einmal einen Kratzer. Kepler lud es durch. Die Patrone flog aus der Kammer, die nächste wurde sauber geladen, der Abzug spannte sich. Kepler zielte auf die Laserfalle in etwa einhundert Metern Entfernung und schoss. Die Laserfalle flog auseinander, die Kugel hatte sie exakt getroffen. Die nächste, in fünfhundert Metern, ebenso, aber bei ihr gab es eine kleine Abweichung. Die Falle in einem Kilometer Entfernung wurde von der dritten Kugel am Rand getroffen und lediglich gedreht. Die Optik hatte sich beim Aufprall auf die Erde um eine Bogenminute verstellt. Kepler schulterte das Gewehr.
"Theoretisch können wir weiter", sagte er, als er bei Enok und Darr war. "Wir schießen mit der Lichtbogenwaffe einen Korridor durch den Laserring."
"Wird nichts", meinte Darr noch bevor Enok protestierend den Mund geöffn et hatte. "Es ist nur Energie für etwa einhundert Schuss drin."
"Den Rest mache ich mit dem Gewehr", erwiderte Kepler.
"Nein, Ares! Nein!", schrie Enok fast. "Das ist meine Waffe! Ich muss sie zu meinem Volk bringen ! Mit einhundert Schuss werden wir uns noch mehr solcher Waffen besorgen. Das ist unsere Zukunft! Du nimmst sie mir nicht weg!"
Das blutverschmierte Gesicht des Verstoßenenanführers war kompromisslos entschlossen. Er war bereit, rücksichtslos die Waffe zu verteidigen, die sein Clan mit einem grausamen Preis bezahlt hatte. Seine Hände begannen sich zu heben.
"Ruhig, Enok", sagte Kepler beschwichtigend. "War nur so ein Gedanke. Behalte die Knarre. Wir ändern den Plan nicht mehr."
"Welchen?", fragte Enok angespannt.
"Baobhan hat keine Leute mehr und sie will mich wohl kriegen, bevor die Verstärkung herkommt", antwortete Kepler. "Also hat sie eigentlich keine Wahl als selbst herzukommen." Er machte eine Pause. "Aber eins, Enok", sagte er dann entschieden, "deinem Sohn schlage ich gleich ein paar Zähne raus."
Der Verstoßene erwiderte nichts darauf. Stattdessen erhob er sich und half Darr aufzustehen . Dann sah er zu Kepler.
"Lass uns sie umbringen, Ares", sagte er.
An der Wetterstation hatte der Krieg die meisten Schäden angerichtet. Die Schiebetür stand offen und war in der Führung so verkeilt, dass sie sich nicht bewegen ließ. Auch im Inneren der Halle, die so groß wie ein Fußballstadion war, herrschte Zerstörung. Der Boden war mit einer Schicht aus Dreck und Unrat bedeckt, überall lagen irgendwelche Bruchstücke. Spinnweben, von riesigen bis winzig kleinen, spannten sich über die Überreste demolierter Schränke, in denen unzählige graue Kisten standen. Anscheinend waren es Computer für die Auswertung und Speicherung von Daten, hier war wohl die Wetterforschung für den halben Kontinent betrieben worden. An einigen Stellen gab es Trennwände, aber bis auf eine waren alle entweder gebrochen oder umgeworfen. Dicke Stränge aus verdrillten Kabeln wanden sich auf dem Boden zu chaotischen Knäueln.
Damit die Wetterballone gestartet werden konnten, hatte das Dach eine Öffnung. Die Abdeckplatten waren bis zum Anschlag zurückgefahren, und das anscheinend schon seit Jahrzehnten. Die Dachverstrebungen in der Nähe der Öffnung waren völlig verrostet. An ihren Kanten hatten eisenzersetzende Bakterien mehrere etwa zwanzig Zentimeter lange Stalaktite aus Rost gebildet. Deren Form erinnerte an Eiszapfen, aber sie hatten eine hässliche braune Farbe.
D as offene Dach war ein Zugang ins Innere der Wetterstation. Wenigstens gab es keine weiteren Türen und überhaupt keine Fenster in dem Gebäude.
"Darr, sehen Sie zu, ob noch ein Ballon zu finden ist", wies Kepler an. "Falls ja, bereitet ihn vor und flechtet noch ein Tragnetz. Klar was ich meine?"
"Ja", antwortet der Wissenschaftler. "Und was machen Sie?"
"Als erstes eine Sache klarstellen", antwortete Kepler.
Er folgte den deutlichen Spuren im Dreck zu einer Maschine, die etwas weiter zur Hallenmitte an der rechten Wand stand. Die Maschine hatte wohl die Wetterballons produziert, zumindest hatte sie ein relativ großes Rohr. Kepler langte hinein, bekam Goiis lange Haare zu fassen und zog den Gondwaner heraus.
Als Goii vor ihm auf den Boden plumpste und sich ängstlich zusammenzog, verflog die Wut, die Kepler für
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