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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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repetierenden Verschlusses unter. Darr stand neben Goii und feuerte. Währenddessen versuchte Enok verzweifelt, seinem Sohn die Lichtbogenwaffe aus den Händen zu reißen. Goii klammerte sich jedoch aus aller Kraft an sie. Die Pistolenmunition veranlasste den Gool zum noch lauteren wütenden Brüllen, sie hinderte ihn nur unwesentlich daran, weiter zu kriechen. Darr schleuderte mit einer seitlichen Bewegung das leere Magazin aus der Glock und rammte ein neues in ihren Griff. Im selben Moment ließ Enok plötzlich die Lichtbogenwaffe los. Und lächelte Goii aufmunternd an.
    Dieses Lächeln schaffte das, was nicht einmal die Todesangst zu vollbringen vermocht hatte. Goii atmete tief ein und schoss. Der Kopf und der obere Torso des Monsters wurden pulverisiert. Die aus dem enthaupteten Rumpf ragenden zersplitterten Knochen bewegten sich noch kurz, während der tote Gool noch einen Meter weiter kroch. Dann verharrte sein ausholender rechter Arm wie ein makaberer Ast in der Luft. Das Monster wurde reglos. Darr drehte sich mit der Glock hin und her, während Enok seinem Sohn aufzustehen half.
    Das dumpfe Geräusch eines Aufschlags ließ Kepler nach links blicken. Der zerknüllte und von der Kapuze des Ghillies umhüllte Rucksack rollte über den Boden von der Maschine weg. Der Rest des Tarnanzuges rutschte herunter und machte die Tasche mit der jetzt völlig reglosen Ratte sichtbar. Über der Tasche glänzte in der Luft die Klinge, der Kepler im Kampf am Pavillon in Vinteta entgangen war. Und weiter hinten, zwischen dem großen Apparat und der Wand, materialisierte sich gerade ein Schatten, der die Sense in den Händen hielt.
    Untereinander verhielten sich Zunder-Teilchen, oder Eisen-III-Oxid, nicht wie Magneten. Doch sie waren ferrimagnetisch. Deswegen wurden sie von äußeren Magnetfeldern angezogen. Ein solches entstand immer, wenn elektrischer Strom durch einen Leiter floss. Und die Tarnanzüge der Syths arbeiteten mit Elektrizität. Das produzierte unausweichlich ein elektromagnetisches Feld.
    Wie Staubkörner im Wind wirbelten immer mehr Zunder-Teilchen durch die Luft dort wo die Syth stand. Die unzähligen schwarzen Partikel sammelten sich wie winzige Insekten zu hastig brodelnden Schwärmen. Ein solches Wölkchen formte sich zu einer dünnen Schnur. Wie eine winzige Schlange schoss sie zur Lichtbogenwaffe und wickelten sich um sie. Andere Partikel legten sich entlang der Magnetfeldlinien als ein unheilvoller Schatten auf den Anzug der Syth.
    Jetzt brauchte Kepler kein Licht mehr, das im richtigen Winkel einfiel, um ein flüchtiges Schimmern in der Luft zu sehen. Das Eisen umhüllte die Außerirdische wie ein Leichentuch. Und die dunklen Partikel machten die fast menschliche Regung sichtbar, als die Syth fassungslos den Kopf hob.
    Die vielen kleinen Wölkchen wirbelnden Zunder-Teilchen verteilten sich auch auf der Maske. Im zögernden Licht des Morgens wurden schemenhaft die Konturen des Totenkopfes sichtbar. Die beiden wie pechschwarze, bodenlose Untiefen klaffenden Augenhöhlen richteten sich in Keplers Richtung. In verzweifelter Bestürzung schwang die Syth ihre lange Lichtbogenwaffe mit der ausgeklappten Klinge wie eine Sense über die Schulter und sprang vor. Kepler schoss.
    D as Lapua-Geschoss drang mitten in der Stirn in die Maske ein. Auf die kurze Entfernung wirbelte die Wucht des Geschosses die Syth herum. Während sie stürzte, entfaltete der Brandsatz seine verheerende Wirkung. Die Funken schossen in zwei Fontänen durch die Augenschlitze der Maske heraus. Eine Sekunde nachdem die Syth auf dem Boden aufgeschlagen war, erstarb auch das Glühen.
    F ür einen Augenblick wurde es wieder still. Dann deaktivierte die Tarnung sich in einem Blitz, der die Zunder-Partikel vom Anzug fegte.
    Als dieses leise R ascheln verklungen war, erhob Kepler sich. Er brauchte einige Sekunden, bis sein Kreislauf sich nach dem langen Sitzen stabilisiert hatte, dann kletterte er herunter. Darr, Enok und Goii schlossen zu ihm auf, als er zur Syth ging. Einige Augenblicke lang blickten sie schweigend auf die Außerirdische, die so viele Leben ausgelöscht hatte, um in diese Halle zu kommen.
    Das hatte s ie zu einem bestimmten Zweck getan. Sie lag unnatürlich aufgebäumt, weil an ihrem Rücken zwei Behälter hingen. Die gleichen, die Kepler in Gondwana und im Labyrinth gesehen hatte. Deswegen hatte Baobhan sofort die Waffe eingesetzt. Sie wollte ihn töten – und sein Blut haben. Und sie hatte einen Gool mitgenommen. Um die

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