Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)
zehn Meter langes Stück des Krans auf ihn stürzte.
Areía und mehrere Gondwaner duckten sich unwillkürlich und schlossen die Augen, als es krachte . Dann, als sie die Augen wieder langsam öffnete, breitete sich auf ihren Gesichtern ein Ausdruck des völligen Unglaubens aus. Der junge Bogenschütze stand verdutzt zwischen den deformierten Streben da. Er runzelte jetzt die Stirn, zu einer größeren Reaktion war er wohl nicht imstande.
"Huch", machte Koii und atmete geräuschvoll aus. Dann grinste er. "Na denn, wenn aller guten Dinge drei sind ." Er winkte dem jungen Bogenschützen. "Fortunoii, du bekommst das Los von Goii. Geh heim. Der Rest – einsteigen."
Goii warf einen wütenden Blick auf Koii und auf den Bogenschützen. Er unterdrückte den Unmut aber sofort, im nächsten Moment drückten seine Züge nur wieder den unterwürfigen und eiligen Gehorsam aus. Dann sah er zu Areía, lächelte gezwungen und machte den Rücken gerade.
"Ich hätte eh mit jemandem getauscht", behauptete er laut.
Er sah wieder zu der Technikerin, um die Wirkung seiner Aussage festzustellen. Sie gefiel ihm wohl nicht, mürrisch drehte er sich um und ging zum Boot.
Der Platz im Laderaum des U-Bootes reichte für vierundzwanzig Menschen gerade aus. Kepler stieg als vorletzter unweit des Bugs ein und zwängte sich zwischen den Bogenschützen zu Areía durch. Goii stand direkt neben ihr und stützte sich mit der linken Schulter am Schott. Mit der rechten Hand schirmte er seinen Bauch von jeglicher Berührung ab. Kepler fragte sich, ob ihm der Bauch vor Angst wehtat, oder weil die Technikerin ihn völlig ignorierte. Das missfiel Goii sichtlich, obwohl Areía sich auf den Kommunikator konzentrieren musste.
Die Klappen schwangen zu und es wurde dunkel, nur das Licht des Kommun ikatorbildschirms erhellte schwach den vorderen Teil des Laderaumes. Die Klappen wurden verriegelt und das Boot ruckte. Areía manövrierte es langsam und vorsichtig aus dem Hafen in den Fluss hinaus. Dort hörte die leichte Vibration auf, weil Areía den Antrieb abstellte. Das Wasser rauschte hörbar am Rumpf, während das Boot langsam von der Strömung getragen wurde.
"Motor an", rief Kepler.
"Nein!", schrie Koii sofort aus der Dunkelheit zurück.
"Wir sollten uns beeilen, zweitens produzieren wir hier zuviel Kohlend ioxid."
"Bitte was?", fragte Koii.
"Wir atmen aus. Und die Belüftungsanlage schafft so viele Menschen nicht."
"Wir halten das schon aus", widersetzte Koii sich. "Wenn die Maschine läuft, werden die Syths ihre Signatur erfassen. Sie sind bestimmt schon unterwegs."
"Genau aus diesem Grund will ich im Tageslicht aussteigen und zwar mit klarem Kopf", erwiderte Kepler. "Und sollen die Syths halb Gondwana abschlachten, bevor sie merken, dass wir weg sind? Areía, los. Sonst mache ich es."
Der Rumpf erzitterte kurz, das Boot machte einen Ruck. Dann wackelte es kaum noch merklich, nur das Rauschen des Wassers wurde stärker .
"Sie setzen uns einer großen Gefahr aus", wisperte Darrs Stimme in seinem Ohr. "Was sollte vorhin das Gerede über Missachtung von Einzelschicks alen?"
Kepler drückte einen Finger ans Ohr, um den Kommunizierer zu aktivieren.
" Die Schicksale von Idioten, Darr, nicht von Unschuldigen", flüsterte er zurück, "es gibt für alles eine Grenze. Und wir sind bewaffnet. Ach ja. Sollten Sie und Arr auf die Syths schießen müssen, zielen Sie unbedingt auf die Köpfe."
IV.
20. Die Motoren hielten das aufgetauchte Boot in der Mitte des Flusses quer zur Strömung. Kepler blickte über Areías Schulter auf den Kommunikator.
"Sie haben einigen Intellekt, oder?", stellte er mehr fest, als dass er fragte.
"Soviel wie Primaten", antwortete die Technikerin. "Wieso?"
"Es ist zwar nicht die einzig mögliche, aber die am besten geeignete Stelle zum Anlanden", antwortete Kepler. "Und dieses... Ding da scheint das zu wissen."
"Wir könnten ein paar Stadien weit den Fluss herunter fahren", meldete Koii sich, der hinter ihm stand und über seine Schulter blickte. "Vielleicht gibt es dort auch eine gute Stelle. Oder wir gehen am anderen Ufer ans Land."
"Nein. Früher oder später müssen wir auf das zephyrstliche Ufer", erwiderte Kepler. "Und wenn wir wegfahren, rennt das Vieh uns hinterher und holt noch paar Kumpels dazu. Dreh uns bitte einmal um dreihundertsechzig Grad", wies er Areía an. "Ich will wissen, ob es allein ist."
"Um was soll ich uns drehen?", fragte die Technikerin.
"Im Kreis, Mensch", gab Kepler zurück.
"Um zwei
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