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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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der ideal grässliche Körper noch, dann verflüchtigte der Rauch über den Einschusslöchern sich und der Gool wurde still.
    Die Brandsätze waren nicht optimal wirkungsvoll, sie verbrannten einfach zu schnell, Splittergeschosse wären besser gewesen. Dennoch halbwegs zufrieden nahm Kepler die Glock herunter. Und sah im Augenwinkel, dass Toii mit erhobener Armbrust seitlich hinter ihm stand und mit offenem Mund hinaus starrte.
    "Mein breiter Begleiter", rief Kepler sachte, "der Gool ist verschieden, also nimm bitte deine monströse Waffe runter. Vorsichtig."
    Toiis Kiefer schlossen sich mahlend , der Riese senkte die Armbrust, die doppelt so groß wie die Waffen der anderen war, und nahm den Finger vom Abzug.
    "Danke", sagte Kepler. "Areía, los, ans Ufer."
    E r war froh, dass die Spitze des gigantischen Bolzens in Toiis Armbrust mittlerweile nach unten zeigte. Diesmal ruckte das Boot ziemlich stark, als die Technikerin es hastig in Bewegung setzte. Toiis Waffe löste nicht aus. Kepler sah auf ihren Abzug. Areía hatte es mit einer Sicherung modifiziert.
    Drei Minuten später waren alle an Land und gruppierten sich zwanzig Meter vom Gool entfernt. Die Bogenschützen hielten die Armbruste in alle Richtungen. Darr zog seinen Tarnanzug an. Der schien jetzt um einiges flexibler zu sein.
    Kepler sah zum Kraftwerkgebäude. Die Maschinen hatten unbestreitbar keinen Sinn für Harmonie. Das Bauwerk störte den Fluss anscheinend überhaupt nicht, aber es wirkte inmitten der Flusslandschaft hässlich deplatziert. Die streng kantigen Wände schmiegten sich zwar nahtlos an die Ufer, ragten aber irgendwie selbstherrlich in die Höhe. Etwa in der Mitte zweigte vom Hauptgebäude des Kraftwerks im geraden Winkel ein rechtwinkliger niedriger Trakt weit in die Landschaft hinaus. Das Kraftwerk war an keiner einzigen Stelle beschädigt und Kepler konnte sich nicht vorstellen, wieviele Jahre es schon hier stand. Kein Riss, keine Verwerfung, nicht einmal eine Verfärbung störte die makellos grauen Flächen. Nur hier und da wuchsen unweit der Wände einige niedrige Büsche, den nahen Fluss und den Schatten des Bauwerks ausnutzend.
    "Weiter", sagte Kepler. "Wir haben erst ein Zehntel der Distanz hinter uns."
    "Was ist mit de r Argonaute?", wollte Areía wissen.
    "Wenn jemand zurück will, soll er sie nehmen", antwortete Kepler. "Ansonsten ist es mir egal, solange wir sie nicht um das Kraftwerk schleppen können."
    Areía zuckte die Schultern. Ein paar Bogenschützen schienen gründlich über Keplers Worte nachzudenken, aber keiner ging zurück zum U-Boot.
    "Nicht so nah an der Wand", rief Kepler, als Areía die Lichtbogenwaffe anhob und sich in Bewegung setzte.
    Sie marschierten hintereinander los. Die Wand zweihundert Meter rechts von ihnen türmte sich in den Himmel. Obwohl nur dreißig Meter hoch und im warmen grauen Ton, zeichnete sie sich bedrohlich dunkel und scharf gegen den blauen Himmel ab, an dem langsam krause Wölkchen dahin zogen.
    Kepler wurde nach einem Kilometer langsamer. Im Gegensatz zu den Gondwanern und Darr fühlte er sich nicht müde, sondern ganz im Gegenteil. Ihn beschäftigte nur die Überlegung, ob sie drei zusätzliche Kilometer um den Flügel herum gehen sollten, oder lieber durch ihn hindurch. Falls es eine Tür gab.
    Er sah in den Himmel. Bis zur Dämmerung waren es noch fünf Stunden. Kepler entschied, das monumentale Zeugnis maschineller Fertigkeit nicht zu betreten, er sollte lieber draußen bleiben. Dort, wo er sich auskannte. Seine Augen streiften über die Oberkante der Wand des Hauptgebäudes.
    "Stopp!", rief er.
    Als die Kolonne anhielt, lief er nach links weiter ins offene Land hinaus. Nach einhundert Metern sah er sich um. Danach winkte er Darr zu sich, zog das Satellitenbild aus der Tasche heraus und faltete es auf.
    "Was ist denn?", fragte der Wissenschaftler etwas atemlos.
    "Sie sagten, unbefestigte Städte wären leer." Kepler zeigte auf die Karte. "Ist diese Siedlung in der Nähe von Khartum... äh – Ofir, vielleicht doch bewohnt?"
    Darr zog den Kommunikator aus der Tasche, tippte darauf herum und las.
    "Mit Sicherheit nicht", behauptete er anschließend. "Das ist nämlich keine Siedlung, sondern eine technische Einrichtung. Sie ist garantiert verlassen."
    "Wurde sie früher vom Kraftwerk gespeist?"
    Darr tippte kurz auf seinem Kommunikator herum.
    "Nein , über Solarzellen", antwortete er.
    "Und die Maschinen verlegen die Kabel in der Erde, richtig?", fragte Kepler weiter. "Zumindest habe ich

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