Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wiegen der Seele (German Edition)

Das Wiegen der Seele (German Edition)

Titel: Das Wiegen der Seele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Ullsperger
Vom Netzwerk:
geboten“ , antwortete Müller und hielt seinen Blick auf der Straße.
    „Auch das noch“ , grummelte Löffler. „Mir bleibt wohl gar nichts erspart.“
    Mit quietschenden Reifen bog die Kolonne in die Zielstra ß e. Nur noch wenige hundert Meter trennten sie von der Gärtnerei, als die Polizisten das Horn vom Autodach nahmen oder einfach nur ausstellten. Die Kollegen der Zivilfahndung warteten bereits in ihrem dunkelblauen Mercedes. Löffler konnte schon von W eitem die abgerundeten Glasdächer der Gewächshäuser erkennen, die sich auf einem groß angelegten Grundstück voller prächtiger Blumen erstreckten. Gleich nebenan lag ein Haus. Es schien ein Wohnhaus zu sein. Die Polizeikolonne erreichte den Einsatzort . Zwei Dutzend Polizisten sprangen aus den Autos und platzierten sich um zwei Gebäude. Das erste Team sicherte sofort das am nächsten stehende Gebäude ab und positionierte sich entlang der Wand. Das zweite Team rannte auf das Wohnhaus zu, die Maschinenpistole fest im Griff. Das Haus hatte zwei Stockwerke und ein Dachgeschoss mit Sprossenfenstern. Neben der schweren Haustür aus Eichenholz kletterte Efeu an Gittern empor und verlor sich dann irgendwo an der Hauswand. Ein kleiner Balkon ragte aus der ersten Etage.
    Das SEK rannte um das Haus, Löffler dicht hinter ihnen. Sie gelangten, vorbei an den unterschiedlichsten Sträuchern und Gewächsen, zu einer eindrucksvoll angelegten Terrasse. Sie war von einer Sandsteinbalustrade eingefasst, öffnete sich nach vorn und bot Platz für Blumenbeete, Steingarten und eine Steintreppe. Neun gepflasterte Stufen führten in den Garten hinunter, der einem Park ähnelte. Nicht weit von der Terrasse entfernt konnte man eine alte Mauer sehen, die das Grundstück umschloss. An manchen Stellen war sie zerbröckelt, so alt war sie, doch das passte zum Anwesen. Nach hinten raus erstreckte sich das Gelände, soweit das Auge reichte, bis zu großen, alten Eichen. Ein Häuschen, komplett aus Holz, und ein angelegter Teich, aus dem das Quaken der Frösche bis zum Haus zu hören war, schmückte n den Garten.
    Das SEK positionierte sich in sicherer Stellung und wartete auf Anweisung. Das zweite Kommando, das den Eingang des Gewächshauses in Schach hielt, stürmte in diesen Moment die Halle. Löffler blieb in Stellung, bewaffnet mit seiner Dienstpistole und einem Funkgerät, um jeden einzelnen Schritt zu verfolgen. Aus dem Funk knisterte es, bis Stimmen zu hören waren.
    Trupp zwei an Zentrale, haben Objekt betreten ... Zentrale verstanden …
    Es herrschten Sekunden der Stille. Dann jedoch:
    Ziel gesichtet . .. Zentrale ... bisher unbekannte Person in Sicht ... nähern uns der Person .. . Zentrale an Trupp zwei, verstanden ... Zentrale an Trupp eins, nehmen Sie Position ein und warten Sie auf Anweisungen ... Trupp eins an Zentrale, haben verstanden, ziehen Position ein .. . Alpha, übernehme ... bin gleich da ... Boh ... hier stinkt es! ... Omega, gehe voraus, bist in Rückendeckung ... Alpha hat übernommen, Zielperson vor mir .. . Zentrale an Trupp zwei, sichern und nachrücken .. . Omega an Zielperson ... Trupp zwei an Zentrale, haben Sichtkontakt, alles gesichert, Alpha kann Zugriffsphase durchführen ... Alpha, verstanden ... Omega, verstanden ... Zugriff erfolgt ... Hände hoch! Polizei und keine Bewegung! … Polizei! Keine Bewegung und die Hände hinter den Kopf! …
    Wieder entstand eine Pause.
    Ich sagte: Hände über den Kopf und keine Bewegung! … Shit! ... Shit! ... Zentrale, wir brauchen einen Notarzt! ... Wiederhole: Brauchen dringend Notarzt! ... Zentrale, verstanden. Notarzt wird verständigt ...
    Löffler lauschte wie erstarrt dem Funkgerät. Wieder rauschte es. Er rannte über den Rasen zum Eingang der Gärtnerei und folgte dem Team, das nun auch nachrückte . Sie betraten das Gewächshaus. So weit das Auge reichte, schauten sie auf Tische, die mit allen nur vorstellbaren Pflanzen kultiviert waren. Hier konnte sich überall jemand verstecken. Löffler zitterten die Knie, sein Herz raste und drohte, unter seiner schusssicheren Weste zu explodieren. Er folgte den vorstürmenden Kollegen . Er blickte n ach vorn, doch er konnte nichts erkennen. In der Luft lag ein ekelhafter Geruch, der einfach nicht einzuordnen war. Löffler verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. Bei dem Gestank wurde ihm kotzübel . Als er an den in Stellung gegangenen Beamten vorbeilief, sah er auf einen angehäuften Palmenwall. Mittendrin stand eine Person, die sich keinen Millimeter

Weitere Kostenlose Bücher