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Das Wiegen der Seele (German Edition)

Das Wiegen der Seele (German Edition)

Titel: Das Wiegen der Seele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Ullsperger
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an. Sie wussten das Lachen nicht einzuordnen, zumal die Dunkelheit auch nur Umrisse des Geländewagens zuließ.
    „Keine Panik Leute, immer schön cool bleiben“ tönte ihnen die Stimme Löfflers entgegen. Er hatte es tatsächlich geschafft, seine Verfolger abzuhängen und ihnen zu entkommen.
    Der Professor hätte sich vor Erleichterung fast in die Hose gemacht. Nettgen konnte ihn gerade noch davon abhalten, Löffler um den Hals zu fallen.
    „Springt auf“, rief Löffler. „Wir müssen schleunigst von hier verschwinden . “
    Nettgen und der Professor sprangen auf den Jeep und klopften Löffler auf die Schulter. Nettgen tat es mit so viel Wucht, dass Löffler dachte, ihm sprängen die Knochen aus den Gelenken.
    „Mensch Löffler, was bin ich froh, dass ich dich sehe! Könnte dich knutschen!“
    Löffler verzog wegen dem Schlag noch das Gesicht und verdrehte die Augen.
    „Ist ja gut Ralf. Na ja, das Militär habe ich überlebt, deinen Begrüßungsschlag fast nicht“, meinte er, musste aber trotzdem grinsen.
    Sie fuhren in einem halsbrecherischen Tempo zurück nach Abydos ins Hotel.
     
    * * *
     
    Nach einem erfrischenden Duschbad fanden sich die drei in der Hotelbar ein. Es war inzwischen fast eine Stunde nach Mitternacht, als der Barkeeper endlich an den Tisch trat.
    „Wir schließen in einer halben Stunde, meine Herren“, begrüßte er die drei.
    „Gut“, meinte Nettgen, der ihm am liebsten eine Tracht Prügel erteilt hätte, was seinem grimmigen Gesichtsausdruck auch anzusehen war. „Dann haben wir also noch rund dreißig Minuten, um uns zu betrinken!“
    Der Barkeeper schaute ihn widerwillig an und nahm schließlich die Bestellung über drei Bier, drei Whiskey Cola sowie drei Dattelschnäpsen auf.
    Nettgen und Neuhausen erzählten von ihren Erlebnissen in der Ausgrabungsstätte, die Löffler einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagte. Langsam kam er zu der Erkenntnis, dass er wohl doch den weniger gefährlichen Part bei ihrem Abenteuer geleistet hatte. Auch Löffler berichtete von seiner atemberaubenden Flucht und bemängelte, dass keine laufende Kamera zugegen gewesen war. Seiner Meinung nach war diese Jagd filmreif gewesen und hätte vermutlich die Grundlage für einen Vertrag bei Steven Spielberg gebildet. Alle drei konnten nun in befreites Lachen ausbrechen.
    Sie stießen an und tranken auf den Schreck und die Entdeckung, die sie gemacht hatten.
    Alle waren sich einig, dass sie die Behörden gehörig an der Nase herumgeführt hatten und dass sie besser ohne die Hilfe der örtlichen Polizei weiterkämen.
    Nettgen blickte den Professor an und fragte: „Professor, warum sind S ie eben in Panik geraten? Was haben S ie mit der 'Existenz des Buches' gemeint ? “
    Professor Neuhausen saß wortlos da und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Sein Auge zuckte nervös.
    „Kommissar e , entschuldigen S ie bitte. Ich möchte erst eine Nacht darüber schlafen. Was sich heute zugetragen hat und was ich selbst miterlebte, muss ich erst einmal verdauen. Ich möchte mir der Antwort auf I hre Frage sicher sein. Vertrauen S ie mir. Ich werde S ie informieren, sobald ich genauer darüber nachgedacht habe.“
    Nettgen und Löffler warfen sich einen viel sagenden Blick zu. Sie zeigten Verständnis, waren aber dennoch besorgt.
    „Ist gut Professor“, sagte Nettgen schließlich. „Ich wollte sie nicht drängen“.
    Nettgen kippte seinen Whiskey Cola in einem Zug und verabschiedete sich dann mit den Worten: „Entschuldigt mich. Ich werde jetzt aufs Zimmer gehen und meine Blasen versorgen, die ich mir im Sand gelaufen habe. Ist ein Wunder, dass ich überhaupt noch auftreten kann. Vielleicht nehme ich auch noch ein Bad und gehe dann schlafen. Wünsche euch eine gute Nacht . “
    Die beiden schauten Nettgen noch nach, blieben aber sitzen, bis der Barkeeper mit einem Handzeichen auf die Uhr deutete. Dann gingen auch sie auf ihre Zimmer.
    Keine zwei Stunden später schreckte Löffler aus seinem Schlaf auf. Er hatte einen fürchterlichen Traum gehabt. Einen von der ganz besonderen unangenehmen Sorte, indem er rannte und rannte, ohne wirklich von der Stelle zu kommen und genau wusste, dass er von irgendetwas unvorstellbar gefährlichem verfolgt wurde. Etwas, das ihn unweigerlich einholte, sobald er den Fehler begehen würde, sich herumzudrehen und es anzublicken. Kurz entschlossen stieg er aus dem Bett und machte sich noch einen Martini, den er aus der Minibar hervorholte.
    Nettgen dagegen lag längst im Bett

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